An diesem achten Spieltag hatten wir mal wieder Heimspiel und eine echt gute Besetzung beisammen. Aus den Top-8 fehlte nur unser Edelreservist Reinhard. Kaffee und Kaltgetränke stand bereit. Inken hatte sogar noch belegte Brötchen für unsere Gäste vom SV Hellern angerichtet, die wie gewohnt von IM Carsten Lingnau angeführt wurden. Doch der Reihe nach: Gegen zwölf Uhr war ich mit der Eröffnungsausbeute im Mittel zufrieden: Zwar standen Friedmar gedrückt und und Andreas Herrmann pleite, dafür machten die offenbar besseren Theoriekenntnisse an den Brettern zwei und drei Freude. Zudem hatten Tom und Bernd, beide mit Weiß, Wunschvarianten auf dem Brett. Das passt leider nicht zum Endergebnis von 2,5-5,5. Was geschah also dazwischen?
Andreas remisierte eine recht ereignisarme Partie, wohingegen Friedmar am Spitzenbrett gegen den Profi-IM unterlag, der einige feine Züge zauberte. Die Stellung von Andreas Herrmann verschlechterte sich immer mehr. Zwischenzeitlich fehlten gleich 4 Bauern. Ich selbst spielte eine typische Brett 8 Partie: Es wogte hin und her – und war keinswegs perfektes Schach! Auch im Endspiel mussten beide stets auf der Hut sein – es endete schließlich friedlich mit Remisschluss bei KTBB-KTBB.
(P.S. das Analysezentrum List spricht nach erstem Check übrigens auch hier von einer ereignisarmen Partie in stetiger Remisbreite)
Bernd schwächte mit Sc4 seine Stellung doch zu sehr und geriet mit cleveren Zügen des Gegners schließlich chancenlos unter die Räder. Jürgen Böhm krönte seine Leistung vom Grenke Open (H-Zahl knapp 2300) mit einem Start-Ziel-Sieg gegen eine schottische Hauptvariante. Zwar langzügig erst im Endspiel, aber sehr souverän – Well Done! Dennie konnte im Mittelspiel mit einem Wenigerbauern nur im Trüben fischen. Das sah oft gefährlich aus, brachte aber nichts – und am Ende nur die Null. Thomas hatte mehrere Möglichkeiten fürs Spiel auf ein Tor, endschied sich aber an zwei Stellen falsch. Sein junger Gegner versuchte im Turmendspiel noch einmal alles, aber auch hier Remis.
Schön zu sehen, dass der SV Hellern mit einem gesunden Altersmix und talentierten Jugendlichen unterwegs ist. Wir haben den Klassenerhalt mittlerweile auch theoretisch gesichert, obwohl am letzten Spieltag noch der Tabellendritte Delmenhorst auf uns wartet.
Die Saisonplanung 2017/18 hat also bereits begonnen. Die Karten werden wieder gemischt!
Uwe hat alles gesagt. Von mir gibt’s ein paar Bilder (siehe oben). Die letzten drei habe ich 70 Gehminuten entfernt aufgenommen und dabei etwas Zweitligaluft geschnuppert. Für den HSK gab’s einen 4,5:3,5 Sieg gegen Turm Kiel. Ob der zum Klassenerhalt reicht, ist nicht sicher. Noch ist vieles möglich; auch für Hellern in Sachen Aufstieg. Sicher ist, dass wir in der nächsten Saison mit den Hamelnern gemeinsam in der Oberliga spielen werden. Die haben den Aufstieg heute perfekt gemacht. Den Mannen um Ilja Schneider wünsche ich den Verbleib in der 2. Bundesliga.
Übrigens: der freundliche Herr mit dem frisch gebrühten Kaffee ist unser Präsident und leidenschaftlicher Schiedsrichter.
Auf der Webseite des SV Hellern gibt es jetzt auch einen Bericht über unseren Mannschaftskampf; guckt ihr hier: http://wp.schach-hellern.de/
Der Bericht gefällt mir ausgezeichnet. Ihr werdet dort meine Fotos wiederfinden. Vorher wurden wir „artig“ gefragt, ob Hellern diese verwenden darf. Sehr gern! Ich freue mich, wenn wir auf diese Weise unser Material austauschen und für eine Belebung der Berichterstattung sorgen.
Das soll jetzt keine Lobhudelei sein, aber mir war schon vorher aufgefallen, dass deren Webseite sehr gut gemacht ist. Es lohnt sich wirklich, dort zu stöbern. Aktuell ist auch der Beitrag
„Abstieg: Droht der Supergau?“ lesenswert. Darin geht es u.a. um die Zweitligamannschaft des HSK und dessen Chancen auf den Klassenerhalt. Dass der womöglich vom Ausgang der Partie zweier Berliner Mannschaften abhängt, ist bemerkenswert.