Heimsieg….hmmm, da im angestammten Lindener Freizeitheim ein Basar stattfand, durften wir uns für den 2. Spieltag eine neue Bleibe suchen: Das Freizeitheim Vahrenwald musste herhalten. Für einige von uns besser erreichbar, knuffig bei Sonneneinstrahlung, direkt an der Vahrenwalder Autobahn gelegen, daher 15-fach verglast und parallel Gastgeber eines Workshops für Regenherbeitrommeln – hat ja abends auch den rechten Erfolg gebracht :-(.
Dank Torsten Gans´ Engagement stand unser Spielmaterial pünktlich zur Verfügung. Der arme Jung hat die Kisten letztlich allein wieder nach Linden verfrachten müssen. Ein besonderes DANKE an dieser Stelle. Ja, aber dann wurde auch Schach gespielt. Oberliga-Absteiger gegen Mittelfeldverein, dem zum Saisonwechsel das Spitzenbrett abhanden gekommen ist. Das Ligaorakel (http://www.schachklub-bad-homburg.de/LigaOrakel/LigaOrakel.php?staffel=NSV_LLS&tabformat=L) freute sich über diese einfache Begegnung, bei der nur die Höhe des Sieges gefragt wird…PUSTEKUCHEN!
Während Laatzen mit Fidemeister und den Top-8 antrat, spielten wir erneut einen „Grand ohne drei“. Entsprechend hart, auf Augenhöhe und knapp waren die Partien. Der Reihe nach: Tom wurde recht kurz nach der Eröffnung Remis geboten – angenommen! Die übrigen Partien entwickelten sich spannend, so dass ich nach drei Stunden nur sagen konnte, dass Torsten gegen Dietmar (übrigens Mitglied bei den Schachfreunden) im Königsinder untergeht (22 Züge Eröffnungstheorie wurden gespielt!) und dass unser Altmeister Gerd gegen Altmeister Horst (früher ein Vahrenwalder) per Stellung und Zeitvorteil Oberwasser hat. Beides bewahrheitete sich. Dennie geriet zu diesem Zeitpunkt, an dem ich Remis bot, unter Druck und verlor schließlich kompensationslos eine Qualität – die Analyse zeigte versteckte Verbesserungsmöglichkeiten für Dennie. Gegner Toralf ist jedoch trotz fehlender Praxis ein versierter und zäher Spieler – Respekt. Eine wilde Partie spielten Bernd und Abdullah. Beide versuchten, mit kleinen Fortschritten zu was zu kommen, wehrten sich aber auch gegen die Drohungen – erfolgreich zum Remis. An Brett 7 spielte Martin diesmal von Stunde zu Stunde besser und souveräner auf und ging aus remislichem Dame+Leichtfigurenendspiel ins gewonnene Bauernendspiel über – sauber, allerdings vom Gegner auch als „Initiativtest“ ermöglicht. Nach so viel Durcheinander steht es also 3:3 bei zwei offenen Partien.
Ich selbst bin gut aus der Eröffnung gekommen und bastelte geschlagene 2 Stunden daran, den weißfeldrigen Läufer von Matthias in meine Stellung zu manövrieren und zu gewinnen – hat nicht geklappt, und der Preis war nach knapp vier Stunden eine schwächere Bauernstellung samt geopfterem Minusbauer im Turmendspiel – schien aber gut zum Remis zu reichen. Arthur hatte sich eine bequeme Stellung im Sizilianer aufbauen können, geriet durch Öffnung der Stellung und mit übersehenen Zügen zwischendrin unter Druck, konnte sich aber mit taktischen Drohungen in ein besseres Endspiel mit allen Schwerfiguren manövrieren. Prognse also auf 4:4 oder Sieg für uns.
Matthias quälte mich noch 10 Züge bis in Remis – aber… zöge er in der Schlussstellung mit dem König, so zeigen die Schachcomputer einen langzügigen Gewinn für ihn an. Das hatten wir beide nicht gesehen. Ich habe sogar konkret diesem Plan den Vorzug vor einer (wichtigen!) Königsannäherung gegeben. Schließlich drohte ich, auf von 3:4 aus 2:1 Bauern zu enteilen. GLÜCK! also an dieser Stelle.
Arthur befreite sich aus diversen Fesselungen und konnte letztlich dank eines Bauerns als Schutzschild voll auf Angriff und Matt spielen – mal von links, mal von rechts und nach gut 5 1/2 Stunden zum Mannschaftssieg. Herzlichen Glückwunsch und HOOOOORRRRRAAAAAAAY!
Auch die Afterparty samt Handyanalyse haben wir freiluftig im sonnigen Vahrenwald anstelle des Debakels (da zogen heuer unsere Gäste hin) bei Kioskbier verbracht, ein gelungenes Auswärts-Heimspiel also.
Die Lage der Liga: Hameln hat auch seine zweite Runde verloren, Braunschweig unentschieden gespielt. Die Landesliga ist ein hartes Pflaster für die Oberligaabsteiger. Einzige Mannschaft mit 4:0 Punkten ist Salzgitter. Schaffen die es etwa in dieem Jahr als „Underdog“ zum Aufstieg. Möglich scheint ALLES, jeder kann jeden schlagen! Mal schauen, ob uns der nächste Spieltag in Wolfsburg mal einen „Grand mit“ beschert.
http://nsv-online.de/ligen/nsv-1415/?staffel=784&r=
Ommmmmh! Unser Mentaltraining hat gewirkt. In den entscheidenden Momenten waren wir auf der Höhe. Dagegen können mir die Hamelner leidtun. Die büffeln Theorie bis der Hausmeister kommt und verharren trotzdem im Jammertal. Meine mentale Stärke begann damit, dass ich Horsts Remisangebot im 11. Zug ablehnte. – Wir hatten einen Dameninder (E16) auf dem Brett. Bis zum 8. Zug bewegten wir uns im Rahmen der Theorie. Mein 9. Zug Tfc1 war eine spontane Erfindung, die sich am Ende als goldrichtig erwies. Horst machte einen positionellen Fehler, als er nach 12.bxc5 mit dem d-Bauern statt mit dem b-Bauern zurückschlug. Dadurch konnte ich mit 13.d4-d5 Raumvorteil erlangen. Kurze Zeit später stand ich auf Gewinn. Heraus kam eine Partie wie aus einem Guss, die ich euch hiermit ohne weitere Kommentare zeige:
@Gerhard: Wobei man sagen muss, dass Endspielriese Horst hier erstaunlich nachlässiges Timing gezeigt hat. 14..Se8->d6 hätte jeder Benoni- und Grünfeldspieler hier instantan gezogen, wonach mir der weiße Vorteil garnicht so klar ist.
Glückwunsch zum Mannschaftssieg. Vielleicht sieht man sich ja nächste Saison wieder 🙂
Stimmt Torben, der Springer gehört nach d6. Horst hat sich in dieser Phase ein paar suboptimale Züge geleistet, wodurch seine Stellung nicht mehr zu halten war. Bezüglich des Wiedersehens in der nächsten Saison: Steigt ihr etwa ab?
Danke Torben,
wir könnten uns schon am 07.November wieder sehen… 😉