In der Verbandsliga Süd liegt der Altersschnitt unserer 2. Mannschaft bei 59 Jahren. Das ist der Spitzenwert. Am anderen Ende der Skala liegt die 3. Mannschaft des SK Lehrte mit 25 Jahren im Schnitt. Beide Teams mussten heute gegeneinander antreten. Das Ergebnis ist eindeutig, wenngleich es etwas zu hoch ausfiel. Das lag an einigen überflüssigen Patzern auf Lehrter Seite. Symptomatisch ist meine Partie, dessen Ende ich euch gleich zeige. Mein junger Gegner hat bis zum 28. Zug stark gespielt und sich keinen Fehler geleistet. Die Eröffnung kannte er offenbar aus dem Effeff. Nach 20 Zügen hatte er durch das Inkrement noch keine Zeit verbraucht; ich hingegen hatte bereits eine Stunde meiner Bedenkzeit investiert.
Vorher möchte ich noch auf meine Partie aus der 1. Runde gegen Harald Kiesel eingehen. Unsere Eröffnung, die Seltenheitswert hat, wurde gestern in der 1. Bundesliga kopiert; und zwar von IM Ilja Schneider (SF Berlin) und GM Gennadi Ginsburg (SV Hofheim). Bis zum 9. Zug war der Partieverlauf identisch. Dann wich Schwarz mit 9… De7 ab. Harald Kiesel hatte 9… b6 gespielt. Nachdem Iljas kleiner Vorteil versandet war, endete die Partie ebenfalls mit einem Remis. Ich kann mir vorstellen, dass sich Ilja die Anregung für 4. a3!? in unserem Blog geholt hat. Schließlich gehört Ilja seit Beginn zu den Fans unseres Blogs. Und ich zu den Fans seines ehemaligen Blogs in der ZEIT. Das ist leider Geschichte.
Es gibt Menschen, die haben ein Faible für Versammlungen. Ich gehöre nicht dazu, wenngleich ich zwischen zweckdienlichen Versammlungen und denen unterscheide, die vertane Lebenszeit generieren. Am Montag habe ich als Delegierter unseres Schachvereins eine Versammlung besucht, die sich als sinnvoll herausstellte. Es handelte sich um den 43. Ordentlichen Stadtsporttag Hannovers. SSB heißt der ausrichtende Verein, den ich bislang nicht richtig auf dem Schirm hatte. 373 hannoversche Sportvereine sind mit rund 114.000 Mitgliedern darin organisiert. Darunter sind 10 Schachvereine, womit deutlich wird, dass nicht jeder Schachverein automatisch dem SSB angehört.
An der Versammlung haben Delegierte aus 53 Vereinen und einigen Fachverbänden sowie geladene Gäste aus der Politik teilgenommen. Ob die Quote gut oder schlecht ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Unterm Strich waren es rund 120 Personen, die der perfekt organisierten Versammlung beiwohnten. 267 Stimmen, die von einer eigens gewählten „Mandatsprüfungskommission“ (Deutsche Gründlichkeit!) verifiziert wurden, galt es, zum Wohle der Allgemeinheit einzubringen. Die Zahl der Stimmen orientierte sich an der Vereinsgröße. Ich hatte eine Stimme. Die habe ich staatstragend eingesetzt.
Der Vorstand ist etwas in die Jahre gekommen, was dessen Engagement keinen Abbruch tut. Rita Girschikofsky heißt die resolute Präsidentin, die sich für zwei weitere Jahre wählen ließ. Dann geht sie in den Ruhestand, wie es der sympathische Vizepräsident namens Kohlstedt (mit e statt ä!) diesmal tat. Bei seiner Verabschiedung wurde er lyrisch, indem er Hermann Hesse zitierte: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“
Die Neubesetzung von Wolf Dietmars Posten sorgte für den einzigen Stress am Abend, weil sich zwei Kandidaten darum bewarben. Ansonsten wurde nahezu alles einstimmig verabschiedet. Diskussionen über Inhalte gab es nicht. Nach drei Stunden war die Veranstaltung gelaufen. 50 Minuten gingen allein für die Grußworte drauf. Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok machte den Anfang. Dass er mich zuvor erkannt und gegrüßt hatte (siehe Jamiel-Kiez), hat mich gefreut.
Mein Fazit lautet: Die wichtige Arbeit des SSB wird an anderer Stelle gemacht (Sportstättenbau und –Unterhaltung, Betreuung von Ganztagsschulen und Geflüchteten usw.). Wir Schachvereine sind dabei ein Mosaikstein. Auch wenn der Eigennutz nicht ersichtlich ist, sollten wir Schachspieler mit unserer Präsenz einen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben leisten.
Übrigens gab es unter den Delegierten am Ende Unmut über die Nichtanwesenheit der Hannoverschen Presse. Ihr wisst schon warum. Über den Profifußball (explizit Hannover 96) werde in den Tageszeitungen bis zum Erbrechen schwadroniert, aber der Breitensport komme in der Berichterstattung zu kurz. Immerhin gab es heute in der HAZ einen kleinen Artikel über die Versammlung. Hoffentlich haben die 114.000 hannoverschen Mitglieder im SSB diesen wahrgenommen.
Unsere Hoffnungen, die 1. Runde in der Verbandsliga Süd gegen den SV Laatzen unbeschadet zu überstehen, waren von vornherein gering. Unser komplettes Mittelfeld (Bretter 3 bis 6) war verhindert. So mussten die hinteren Bretter aufrücken, was dem Kräfteverhältnis nicht gut tat. Die routinierten Laatzener gewannen alle Partien vom 3. bis zum 8. Brett. An zwei Brettern war womöglich ein Remis drin. Aber es sollte nicht sein. Jürgen Reschke gegen Abdullah Celik (4) und Ulrich Wolf gegen Horst Ehlert (6) kämpften bravourös, mussten sich aber nach rund 6 Stunden geschlagen geben.
Anders sah es an den beiden ersten Brettern aus. Arthur Kölle erreichte gegen Patrick Lick mit Schwarz eine ausgeglichene Stellung, die einen Friedensschluss nahelegte. Ein bisschen mehr versprach meine Stellung, aber als mir mein Gegner, Harald Kiesel, das Remis anbot, nahm ich das nach kurzem Zögern an. Ein hoher Verlust unserer Mannschaft zeichnete sich zu diesem Zeitpunkt bereits ab. Wie gewohnt zeige ich meine Partie im Anschluss. Die Eröffnung ist etwas für Liebhaber seltener Abspiele.
Streich, Gerhard (SFH II) – Kiesel, Harald (SV Laatzen) Verbandsliga Süd (1) Brett 2 21.10.2018 Stellung nach dem 21. Zug von Schwarz
Remis
Mein Rechner attestiert mir an dieser Stelle einen Vorteil von ca. +1,00. Diesen in einen Sieg umzumünzen, hätte ich unter anderen Umständen gern probiert. Ein positioneller Vorteil bei ausgeglichenem Material ist jedoch kein Garant für einen Sieg. Schließlich hatte ich es mit einem starken Gegner zu tun. Den Verlauf der Partie könnt ihr euch hier angucken:
Kabarettisten werden häufig gefragt, ob sie glauben, mit ihrem Programm die Welt zu verändern. Die Antwort ist einhellig: „Nein, aber sie lässt sich so besser ertragen.“ So ähnlich geht es mir. Warum tue ich mir das an?
Weil ich etwas verändern will, sich etwas tun muss. An der Basis herrscht eine große Unzufriedenheit. Die Landesverbände wurden die vergangenen Jahre nicht mehr mitgenommen. Da kochte jeder sein eigenes Süppchen.
Ihr habt es sofort gemerkt. Das sind nicht meine Worte, sondern die unseres neuen DSB-Präsidenten Ullrich Krause (Quelle: Lübecker Nachrichten vom 15.06.2017). Seitdem sind rund 500 Tage vergangen. Wie schmeckt die Suppe heute?
Die Webseite der Norddeutschen Landesverbände wurde abgeschaltet, einer ehemaligen Lichtgestalt wird kriminelle Energie unterstellt, der 1. Vorsitzende eines Landesverbandes wird von einem Vorstandskollegen öffentlich als schlechtester Präsident aller Zeiten bezeichnet, in Sachsen-Anhalt treten lediglich drei Mannschaften zur Landesblitzmeisterschaft an, die Seniorenmannschafts-meisterschaften der Landesverbände verzeichnen eine Minusbeteiligung usw.
Ungenießbar!? Nein. Wir Schachspieler sind Kummer gewohnt. Jede Niederlage ist ein Schlag in die Magengrube. Gelassenheit statt Wutbürgertum ist das Rezept. Auf diese Weise wird aus einem Kampfhund ein Schoßhündchen:
Heute ist Mittwoch. Deshalb verzichte ich auf eine Sonntagsrede. Rückblickend betrachtet strahlt die Sonne von ganz allein:
Wir haben die vergangenen vier Jahre überlebt. Und wir werden die nächsten Jahre überleben. Mein Unterpfand ist die Fantasie. Donald Trump hat sich in Kim Jong Un verliebt. Wer hätte das vor einem Jahr für möglich gehalten? – Die Einheitsfeier findet heuer in Berlin statt. Vergesst vorübergehend den grauen Alltag. Dieses Kinderkarussell auf dem Alexanderplatz möge eure Fantasie anregen:
Ob es hier zur Okertalsperre ginge, wurde ich gestern von einem älteren Ehepaar gefragt. „Nein, das ist hier der Goetheweg“, antwortete ich. „Dann grüßen Sie ihn bitte, wenn er Ihnen begegnet“, war die freundliche Empfehlung des Mannes. „Das mache ich, Goethe ist ein alter Kumpel von mir“, entgegnete ich ihm schlagfertig und erntete Gelächter. Wenig später kam mir ein Paar entgegen, das offenbar aus Bayern stammt. Der Dialekt und die Grußformel ließen darauf schließen: „Grüß Gott!“ Sollte ich darauf die gleiche Antwort geben? Ich tat es nicht. Man tritt so leicht in Fettnäpfchen.
Womit ich beim Thema bin. Heute geht es nicht um überholte Turnierordnungen, an die sich Schachfunktionäre klammern wie Messis an Tageszeitungen aus Helmut Kohls Zeiten, nein, heute geht es um die deutsche Romantik. Da ist einerseits der sagenumwobene Brocken, der für uns Niedersachsen vor 30 Jahren unnahbar war, und andererseits ist da der deutsche Wald, der einen Stresstest nach dem anderen bestehen muss. Von beiden möchte ich euch ein paar schöne Bilder zeigen. Einfach so zur Entspannung. – Wusstet ihr, dass Fichten 500 Jahre alt werden können? So lange hält keine DWZ. Wenn wir nicht mehr sind, ist die DWZ wertlos. Anders verhält es sich in einem Naturwald. Der Tod eines Baumes ist ein Elixier für neues Leben, vorausgesetzt, wir Menschen greifen nicht ein. Ein besonders schönes Plätzchen im Wald – das wie gemacht ist für eine Schachpartie – zeige ich euch im Anschluss auf meinem letzten Foto.
Vorher – 10.09.2017 – Opernplatz HannoverNachher – 10.05.2020 – Opernplatz HannoverSommer 2010 – Der HSV auf Sylt
Morgen werden die 27. Deutschen Senioren-Mannschaftsmeisterschaften der Landesverbände beendet. Für das niedersächsische Team sieht es diesmal nicht gut aus. Vor der Schlussrunde belegt es in der Altersklasse +65 mit 5:7 Punkten den 11. Platz unter 16 Mannschaften. Offenbar waren zwei unserer Spieler erkrankt und einer von der Rolle: Gerhard Kaiser (Hamelner SV). Lediglich ein Remis in 6 Partien ist auf seiner Habenseite. In der Vergangenheit war Gerhard bei seinen Einsätzen stets einer der Leistungsträger.
5,5 Punkte aus 6 Partien holte am 1. Brett FM Jefim Rotstein (NRW); mit einer Elo-Zahl von 2.315 die Nummer Eins der Rangliste. Heute gewann er glücklich gegen Karl-Heinz Jergler (Bayern 1). Das Ende der Partie habe ich zufällig live verfolgt. – Jefim Rotstein hatte eine Gewinnstellung erreicht. Allerdings stand sein König bedenklich, weil die weiße Dame zusammen mit dem weißen Springer für Gefahr sorgte. Es wurde unglaublich spannend. Die Partie wogte hin und her. Zwischendurch konnte sogar Weiß gewinnen. Mit 73. Sf8? statt 73. Sg5!! vergab er die letzte Remischance. Die Partie müsst ihr unbedingt nachspielen. Vor allem die Varianten, die nicht gespielt wurden! Wir steigen im 63. Zug ein:
Jergler, Karl-Heinz (Bayern 1) – FM Rotstein, Jefim (NRW) DSenMMdL (6) Brett 1 15.09.2018 Schwarz am Zug
Was hat den DSB-Präsidenten Ullrich Krause bloß geritten, aus einem ehemaligen Erfolgsmodell eine Schlammschlacht zu machen? Selbst wenn es stimmt, dass eine rasche Aufklärung vonnöten war, ist diese seitens des amtierenden DSB-Präsidiums stillos in die Öffentlichkeit gezerrt worden. Da der Skandal in den einschlägigen Fachmagazinen sowie sozialen Medien rauf und runter diskutiert wurde und wird (allein 48 Kommentare bei den Schachperlen vom Bodensee), ist euch die Sachlage vermutlich bekannt. Eigentlich wollte ich mich aus dem Thema heraushalten. Der Artikel „Keine Zusammenarbeit mehr mit Dirk Jordan“ in der neuesten Ausgabe von Otto Boriks Schachmagazin 64 hat mich jedoch veranlasst, mit diesem Beitrag mein Befremden über die Präsidentschaft im Deutschen Schachbund auszudrücken.
Der zuvor genannte Artikel im Schachmagazin 64 stammt von Hartmut Metz. Der Artikel ist sachlich geschrieben, verschweigt indes die Rolle desjenigen, der den Skandal aufgedeckt hat: Dipl.-Ing. Ossi Weiner, seit Ende 2017 Geschäftsführer der DSB Wirtschaftsdienst GmbH. Dessen nassforschen Kommentare widerlegen unseren Werbespruch: Nette Leute spielen Schach.
Das Gegenteil von nett ist seine arrogante Antwort im Schachticker auf eine Stellungnahme vom ehemaligen Vizepräsidenten des DSB und amtierenden Präsidenten des Badener Schachverbands, Prof. Uwe Pfenning, u.a. mit folgenden Worten: „Offensichtlich hat der gute Mann keinerlei Sachkenntnis von der tatsächlichen Faktenlage.“
Dipl.-Ing. Ossi Weiner kenne ich nicht persönlich, aber ein Blick ins Netz zeigt, dass er bei der Wahl seiner Mittel nicht zimperlich ist. In einem Forum für Schachcomputer beschreibt ihn jemand mit diesen Worten: „Ein sehr harter Geschäftsmann, der ganz genau weiß was er will.“ Persönlich kennengelernt habe ich indes den amtierenden DSB-Präsidenten Ullrich Krause, seinen Vorgänger Herbert Bastian und Prof. Uwe Pfenning anlässlich der 1. Bundesvereinskonferenz 2017 in Berlin. Es blieb mir nicht verborgen, dass es zwischen dem damals amtierenden Präsidenten und dem Präsidenten in spe knisterte. Womöglich lösen sich jetzt die Spannungen. Den besten Eindruck auf mich hat Uwe Pfenning gemacht. Dass er von seinem Posten auf Bundesebene zurückgetreten ist, ist angesichts des derzeit rigiden Stils kein Wunder.
Wie geht’s weiter? Der Streit wird vermutlich juristisch ausgetragen. Er wird irgendwann mit einem Vergleich enden. Der DSB wird keinen adäquaten Ersatz für Dirk Jordan und sein ehemaliges Team finden. Die Schachszene in Deutschland wird ärmer. Ullrich Krause wird bei der nächsten Präsidentenwahl in seinem Amt nicht bestätigt. Sieht so eine bessere Zukunft aus?
Diese Nachricht erschüttert die Sportwelt: „Ehemaliger Radprofi nach Insektenstich gestorben.“ Radrennfahrer sind vielen Gefahren ausgesetzt, dass aber ausgerechnet ein winziges Insekt einen durchtrainierten Menschen umhauen kann, ist an Tragik kaum zu überbieten. Andreas Kappes ist nur 52 Jahre alt geworden. Ich hatte die Ehre, ihn kennenzulernen.
Um die Jahrtausendwende habe ich auf Mallorca zweimal an einem Trainingslager teilgenommen, bei dem Andreas meine Gruppe leitete. Das hat richtig Spaß gemacht. Wir waren die sogenannten „Speed-Fahrer“. Andreas verstand es, Tempo, Härte und Länge der Touren richtig zu dosieren. Unvergessen ist eine Tour, auf der es infernalisch regnete. Als wir losfuhren, war es trocken. In Selva setzte der Regen ein. Wir suchten Schutz in einer typisch spanischen Schankstube. Der Regen hörte nicht auf. Nach zwei Stunden entschlossen wir uns, trotz strömenden Regens aufzubrechen. Selva liegt am Fuß des Tramuntana-Gebirges. Bis zu unserem Hotel in Playa de Muro mussten wir rund 25 Kilometer zurücklegen. Wir nahmen die kürzeste Strecke; das ist die Schnellstraße zwischen Alcudia und Palma, die eigentlich für Radfahrer gesperrt ist. Andreas fuhr mit hohem Tempo voran. Ich an seinem Hinterrad. Hinter mir der Rest der Gruppe. Auf einer Strecke von rund 500 m war die Straße total überflutet. Wir mittendurch. Wir sind heil angekommen. Dank Andreas.
Gruppenbild aus dem März 2000 vor einem Hotel auf Mallorca
Andreas Kappes steht links neben mir.
Gestern war ich bei der Nacht von Hannover. Dort habe ich viele Weggefährten aus dem Radsport getroffen. Morgen findet die Nacht von Neuss statt. Andreas Kappes hat sie organisiert. Sie wird ohne ihn stattfinden. Die Erinnerungen bleiben.
Gestern habe ich ein Büchlein zur Hand genommen, das den Titel trägt: „Klapas buntes Hannover“. Es ist 1989 bei Leuenhagen & Paris (Lister Meile) erschienen. Klapa steht für Klaus Partzsch (*1930 †1995). Die älteren Hannoveraner werden sich an seine Glossen erinnern, die er jahrzehntelang in der HAZ veröffentlicht hat. Seine Nachfahren führen die Tradition in der Kolumne „Lüttje Lage“ fort. 125 heitere Betrachtungen spiegeln Klapas buntes Hannover wider. Wobei „bunt“ heute eine andere Bedeutung hat als vor dreißig Jahren. Gleichwohl menschelt es nach wie vor. Es gibt Aufreger, die in Vergessenheit geraten sind, z.B. die Spielbankaffäre, andere sind aktuell wie eh und je, z.B. unser Verhältnis zu Bürgern, die im Freistaat Bayern beheimatet sind. Das wird in Klapas Glosse „Blitzschach“ deutlich.
Karnevalsumzug am 10. Februar 2018
Klapa hatte ein Vollwertkostmenü, das in einer Zeitschrift für gesundes Leben abgebildet war, mit einem Tarnnetz für Bundeswehrpanzer verglichen. Der Mann hinter dem Menü war ein Bayer vom Wörthsee, der erbost reagierte und Klapa riet, die Bewertung seiner Vollwertkost einer Gulaschkanone zu überlassen. Die hätte größere Kapazitäten. – Warum auch immer kam es zwischen den beiden zu einem Duell auf dem Schachbrett. Klapa musste klein beigeben: „Aber daß mich der Mann aus Bayern so furchtbar geschlagen hat, möchte ich den Hannoveranern doch nicht vorenthalten – es macht ja immer Vergnügen, eine fette Figur umkippen zu sehen, selbst wenn es nur die eines Kleinmeisters sein sollte.“
Kleinmeister ist das Stichwort für Gerhards buntes Hannover. Bei meiner Vorbereitung auf die neue Saison in der Oberliga Nord habe ich das Terrain eines Gegners erkundet: Aufsteiger Hannover 96. Dabei fiel mit ein merkwürdiges Schild auf:
Frauen kennen wir Schachspieler meist nur vom Hörensagen. „Warum“, fragen wir uns deshalb, „hat diese Spezies einen eigenen Eingang?“ Wobei es noch einen zweiten Eingang geben muss, wenn ich das Wort „zusätzlich“ richtig deute. Den konnte ich allerdings nicht finden. Getrennte Eingänge für Männer und Frauen kannte ich bislang nur von Moscheen. Welchen Sinn macht es, wenn ein Ehepaar, das ein Fußballstadion besuchen will, am Eingang getrennt wird? Ist es die Wiedersehensfreude in den Menschenmassen hinter den Eingangstoren? Oder werden an diesen Stellen sensible Ordnerinnen statt grobschlächtiger Ordner eingesetzt? Ich weiß es nicht. Als ich das letzte Mal im Stadion war, gab es das Schild noch nicht. Es war an einem bitterkalten Tag im Januar 2016. Thomas Schaaf war gerade als Fußballlehrer verpflichtet worden. Das erste Training war öffentlich. Er teilte die Profis in zwei Mannschaften und ließ sie auf einem Kleinfeld spielen. Ständig griff er ein und erklärte den Spielern etwas. Ich hatte den Eindruck, dass die Profis nur Bahnhof verstanden haben. Das Ergebnis ist bekannt: Es wurden 91 grausame Tage für die Kicker von Hannover 96.
Zurück zur Schachabteilung von Hannover 96. Am 25. November sind wir in der 3. Runde bei denen zu Gast. Die 2. Runde der Oberliga Nord ist für den 11.11. um 11:00Uhr angesetzt. Das ist wieder typisch für die Humorlosigkeit von Schachfunktionären. Warum nicht um 11:11 Uhr? So viel Zeit muss sein. Wir haben dann ein Heimspiel gegen Werder Bremen. Thomas Schaaf ist wieder in deren Reihen. Als Sportdirektor möchte er an frühere Erfolge anknüpfen. Das sei ihm vergönnt. Misserfolge auf hannoverschem Gelände inbegriffen.
Sonnenuntergang am 2. August 2018 (siehe Kommentar)
Siehe Kommentar vom 17.10.2018
8. April 1990 Radrennen „Rund ums Rathaus“ im Hintergrund die Stahlhochstraße über dem Aegi16. November 2018 – Vorbildlich beleuchteter Bulli als Shuttle Service für Schlachtenbummler30. Juni 2019 – Schützenausmarsch in Hannover21. Juli 2019 – Schach auf dem Gelände der HDI-ArenaGeh- und Radwegbrücke irgendwo in Hannover19. November 2019 Welttoilettentag – Offener Vollzug gegen Schachbetrug mit HandyBalustrade am Biergarten „Lindener Turm“April 2020 – Bauarbeiten am Ihme-Zentrum06. Juni 2020 – Demo auf dem Opernplatz Hannover gegen Rassismus06. Juni 2020 – Demo gegen Rassismus in der Georgstraße1. Mai 2020 – Gewerkschafts-Demo an der GoseriedeVirtuelles Maschseefest 2020
Die Tour de France startet wegen der Fußball-WM eine Woche später. Heute auf den Tag genau vor einem Jahr habe ich euch vom Tour-Start aus Düsseldorf berichtet: https://www.schachfreunde-hannover.de/gestern-in-duesseldorf/
Ersatzweise muss ich auf meine Heimatstadt zurückgreifen.
Kirchen und Schützenvereine sind aus der Zeit gefallen. Ihre Traditionen leben dennoch fort. Solange sie Lebensfreude versprühen, spricht nichts dagegen. Häme ist fehl am Platz. Es geht nicht um Wahrheiten, sondern um Gefühle. – Um Punkt 10 Uhr läutete die Glocke an Hannovers Rathaus den 489. Schützenausmarsch ein. Ich richtete meine Kamera nach oben. Noch nie habe ich unser Rathaus auf diese Weise wahrgenommen. Wegen der eklektizistischen Bauweise mag ich es nicht. Details können versöhnen.
Unter der Uhr sah es so aus:
Hannovers Oberbürgermeister und JAMIEL-Kiez-Größe Stefan S. sprach die obligatorischen Grußworte zum größten Schützenausmarsch der Welt. Superlative gehören zu Hannovers Bescheidenheit:
Es herrscht wieder Frieden im Land:
Frackträger inbegriffen:
Jede Menge Volkswagen aus unschuldigen Zeiten:
… und aus Zeiten, als sich über Mohrenköpfe niemand Gedanken machte:
Alphornbläser sind über jede Kritik erhaben:
Der Madsack-Verlag ist Kritik gewohnt. Gleichwohl kümmert er sich rechtzeitig um das Wohlwollen des Nachwuchses:
Und was macht ihr? Entspannt euch. Vereinswechsel sind für uns Schachspieler gelaufen. Auftanken ist jetzt angesagt, damit ihr eure Niederlagen in den bevorstehenden Mannschaftskämpfen besser verkraftet. Bis dahin bemühe ich mich, in unserem Blog für gute Stimmung zu sorgen. Ihr dürft euch gern daran beteiligen.
Heute in Hannover (siehe Kommentar vom 15. Juli 2018)
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