Der Mann mit der Cordhose – in memoriam Jürgen Schulz

Wie Ihr gewiss auf der Homepage gesehen habt, ist unser langjähriger Vereinskamerad und ehemaliger Vorsitzender Jürgen Schulz verstorben. Während die Homepage unsere offizielle Traueranzeige ist, möchte ich hier auf das schachliche Wirken von Jürgen eingehen. Er war schließlich nicht nur ein guter Funktionär sondern auch am Brett umtriebig und spielstark. Rund 500 Gewinnpartien aus meinen Datenbanken lassen sich eindeutig unserem Jürgen zuordnen (Anm.: Der Name „Jürgen Schulz“ ist – auch in den Schachdatenbanken – nicht ganz einmalig)

Als Intro könnte ich die gleichen Worte wie Michael verwenden. Während Michael bereits von Beginn seiner Laufbahn an bei der Schachvereinigung spielte, bin ich zeitgleich mit Jürgen im Jahre 1985 in einen (erneut) aufstrebenden Verein dazugestoßen. Jürgen war ein sehr erfahrener Spieler, der sein Eröffnungsrepertoire selten variierte. Seine Liebe in Weißpartien galt ganz klar dem Zug 1.d4. Er folgte schnell der in den 80ern aufkommenden Mode, den Zug c2-c4 zurückzuhalten oder gar nicht zu spielen. Das passte ganz gut in seine Idee vom Schachspiel: Erst sichern, dann kleine Vorteile sammeln und schließlich mit scharfem Schwert die Beute erlegen.

Bei Vereinsturnieren hat Jürgen sowohl in Neustadt als auch bei uns zahlreiche Titel und gute Platzierungen errungen. Ein schönes Beispiel ist seine Partie gegen Reinhard Brodhuhn, die letztlich als Hängepartie gewonnen wurde.

In Mannschaften hat Jürgen stets gern gespielt. Das betraf nicht nur den Ligabetrieb, sondern auch die NSV-Pokale. In den 80ern gab es zudem den Hannover-Cup für Vereinsmannschaften, hernach aufgeteilt in den Hohlfeld-Pokal (höhere Ligen) und den Pinnel-Pokal (tiefere Ligen). Die Schachfreunde haben sich an den lokalen Pokalen schon lange nicht mehr beteiligt. Dass die Teilnahme in anderen Zeiten Ehrensache war, belegt die Partie gegen Frank Naumann.

Eine weitere von Jürgen praktizierte Disziplin ist das Fernschach. Ebenso wie bei mir folgte auf eine Deutsche Jugendfernschachmeisterschaft eine längere Pause. Diese wurde beendet, als sich in der Schachvereinigung vier Spieler zusammenrotteten, sich für die neu geschaffene Fernschachbundesliga zu qualifizieren: Neben Jürgen waren dies noch Gerd Branding, Heiko Willke und meine Wenigkeit. Diese Pionierzeit war gekennzeichnet durch dauerhafte Telefonate um Varianten und Pläne, das Spielen per Postkarte (der Postweg galt jedem Berufstätigen als Erholungszeit!) und Computerprogramme, die zwar kurzfristige Einsteller vermeiden konnten, vom Schachspiel an sich aber noch nicht so viel verstanden. Jürgen hat sich in der Gemeinschaft der Fernschächer stets wohlgefühlt und auch an zahlreichen Fernschachtreffen teilgenommen. Die Partie gegen Erik Blosze – gegen den er auch bei den Fernschachtreffen am Brett die Klingen kreuzte – zeigt beständige dynamische Scharmützel beider Spieler. Eine solche Fernpartie wäre heute kaum mehr möglich. Zu sehr prägt die Gnadenlosigkeit der Rechenknechte und der Anti-Strategien das Geschäft. Der erzielte Fortschritt ist im Fernschach prägend.

In den Kommentaren findet Ihr die drei genannten Partien.

„Der Mann mit der Cordhose“ – Jürgen pflegte ein geregeltes Leben mit Konstanten. Cordhose und ein häufig kariertes Hemd gehörte für ihn im Privatleben dazu, ein Eigenheim (erst in der Döhrener Wolle, später in Berenbostel) ebenso. Der zunächst sichere Job bei einer Bank (hier: im Anzug!) rundete dieses Bild gut ab. In der heutigen schnelllebigen und konformen Zeit findet man immer weniger authentische Persönlichkeiten, die an scheinbaren Anachronismen festhalten. Dazu gehört eine gewisse persönliche Stärke. Leider hatte sich Jürgen in den letzten Jahren persönlich sehr zurückgezogen. Zuletzt gestaltete auch seine fortschreitende Krankheit mögliche Gemeinsamkeiten schwierig. Ich werde ihn – und das gilt gewiss für all seine Weggefährten – jedoch vermissen und stets in bester Erinnerung behalten!

Seid willkommen, hier im Blog zu kondolieren und zu kommentieren!

Deutsche Meisterschaft in Hannover – heute+morgen

Es geht mal nicht um Schach, sondern um RUGBY. Wie an anderer Stelle berichtet haben die Schachfreunde ja eine gewisse Affinität dazu…

Die Deutschen Meisterschaften U14 und U18 werden ausgetragen.
Wann? Heute 13-19 Uhr, Sonntag 9-15 Uhr
Wo? SC Germania List in der Schneckenburger Straße

Bei den U14 ist der SC Frankfurt 80 sogar europäische Spitzenklasse und haushoher Favorit.
Bei den U18 geht wirklich die Post ab. Germania schielt in Richtung Titel – mal schauen…

Der Eintritt ist übrigens GRATIS 🙂

Kommet zuhauf – ich freue mich auf jeden Schacher!

Finale Blitzmeisterschaft – spannend

Während die Blitzmeisterschaft in den vergangenen Jahren entweder extern oder aber von Andreas Herrmann dominiert wurde, steigt heuer ein Finale furioso!

Schuld daran ist der Modus „best of 7“, der bei 10 gespielten Turnieren generell eine regelmäßige Teilnahme belohnt, aber 3 schwächere Abende vergänglich machen kann. In diesem Jahr gibt es nach dem achten Turnier der Serie noch 4 Spieler, die sich den Meistertitel schnappen können. Hohe Motivation, regelmäßige Teilnahme und vor allem Ergebniskonstanz zeichnet alle Kandidaten aus. Nur elf Mal ließen sie andere Spieler in ihre Phalanx, vergaben dabei 3 Turniersiege.

Aktuell ist der Abstand zwischen Goldmedaille und „Blech“ bei 12 Punkten.
Spielen die 4 Protagonisten jeweils optimal weiter, so landen sie vorn mit 3 Punkten Unterschied.
Erspielen Sie weiterhin ihre durchschnittliche Punktzahl, so wird ein Abstand von 5 Punkten prognostiziert.
Seriensieger Andreas scheint aktuell die besten Karten zu haben, auch am Ende vorn zu sein. Fotofinish ist angesagt.

Wie eng es wirklich zugeht zeigte sich in den beiden Schlussrunden des April-Blitz. Ich hatte gegen Andreas und Jörg zu spielen, stand gegen beide sehr sehr schlecht & verdächtig und holte … 2 Siege. Laut Tabelle ein „souveräner“ Turniersieg, aber en Detail betrachtet eine Menge GLÜCK! Dies wird der zukünftige Meister in den nächsten beiden Turnieren ebenso zur Krönung brauchen.

Wer sich da noch einmischen mag – der komme am Freitag ins Freizeitheim Linden und zocke ab 19:30 Uhr selber mit!

Mit 66 Jahren…

…da fängt das Leben an!
…da hat man Spaß daran!
…ist noch lange nicht Schluss!!!

Der regelmäßige Leser ahnt es: „Mr. Blog“ Gerd hatte Geburtstag.

Anstelle einer großen Laudatio – dazu hatte ich ja kürzlich LIVE die Möglichkeit – an dieser Stelle „nur“ einen Herzlichen Glückwunsch und Alle Guten Wünsche, die ein bekannter Schlagersänger schon recht frühzeitig mit diesem Alter verbunden hat.

Bewahre Dir vor allem Spaß und Freude an den schönen Dingen des Lebens (inkl. Schach spielen!).

Saison 14/15 beendet!

Neun Runden der Saison 2014/15 liegen hinter uns. Wir haben mit 4 Teams am Spielbetrieb teilgenommen, vom höheren Amateurbereich bis hin zur untersten Liga.

Team 1 – Landesliga – Platz 3
Das Saisonziel war, einen der vorderen Plätze zu erreichen. Das schien nach dem ersten Spieltag schon zum Scheitern verurteilt, da wir die rote Laterne des Tabellenschlusslichts inne hatten. Wir haben uns dann gut zurück gekämpft. Der Sieg gegen den späteren Staffelsieger hat uns gut geholfen. Ab Runde 7 hatten wir die Chance, es von der Tabellenspitze aus langweilig zu machen in der Liga. Bis, ja bis uns Lehrte in Runde 8 in Unterzahl niederrang. Die Nerven???
Meine letztjährige Prognose „Die Liga wird stark!“ hat sich bewahrheitet. Ich bin gespannt auf die nächste Spielzeit.
Perspektive 15/16: Mit etwas Glück sind wir erneut vorn dabei.
http://www.nsv-online.de/ligen/nsv-1415/?staffel=784&r=

Team 2 – Verbandsliga – Platz 5
Das Saisonziel „Wiederaufstieg“ konnte nach der Bekanntgabe der Aufstellung (Favorit war plötzlich Rinteln!) und der Saisonabsage von Andreas Liebau direkt ad acta gelegt werden. Mit unglücklichen Punktverlusten geriet unser Team sogar in Abstiegsgefahr, die aber mit einem souveränen Zwischenspurt vermieden werden konnte. Ein gesunder Mittelplatz passt zu dieser Spielzeit.
Perspektive 15/16: Platz 3-5.
http://www.nsv-online.de/ligen/nsv-1415/?staffel=783&r=

Team 3 – Bezirksliga – Platz 7
Das Saisonziel, den Klassenerhalt zu erreichen, hat unsere Mannschaft sehr sicher geschafft. Nach 7 Spieltagen winkte sogar kurzzeitig der – aus Vereinssicht eher sinnlose – Aufstieg in die Verbandsliga. Die Bezirksliga ist halt immer sehr ausgeglichen besetzt, was Spannung garantiert. Alles in allem eine sehr souveräne und erfolgreiche Saison!
Perspektive 15/16: Mit dem Einbau der erstarkten Jugendlichen ist hier allen Phantasien Tür und Tor geöffnet.
http://www.nsv-online.de/ligen/bezirk1-1415/?staffel=795&r=

Team 4 – Kreisklasse – Platz 5
Formale Fehler bei der Mannschaftsaufstellung verhinderten einen Glanzstart samt Aufstiegsperspektive. Die ersten beiden Runden gingen am grünen Tisch verloren. Rund um unsere U20 Jugendlichen bildete sich aber eine sehr spielstarke Mannschaft heraus, die bis Runde 8 äußerst erfolgreich blieb. Das habt ihr echt toll gemacht!
Perspektive 15/16: Konsolidieren und ein Team für die vorderen Plätze formen.
http://www.nsv-online.de/ligen/bezirk1-1415/?staffel=799&r=

Spieltermine 2015/2016 – bitte im Kalender vormerken!!!
20.09.2015
11.10.2015
15.11.2015
29.11.2015 (nur Bezirksliga)
13.12.2015
17.01.2016
07.02.2016
21.02.2016
13.03.2016
10.04.2016
24.04.2016 (nur Bezirksliga)

Statistiken – Zahlen, Daten, Fakten
Ich hoffe, niemanden übersehen zu haben (Reklamationen bitte an Uwe.Gabriel „ät“ schachfreunde-hannover „in“ de, NICHT als Blogkommentar. Ich kann den Artikel anpassen.)

Punktesammler:
Andreas Herrmann (9,5/11) – Team 2
Louis Schlusche (7,0/8) – Team 4
Freddy Polenz (5,5/7) – Team 3
Bernd Fritze (5,5/9) – Team 1
Philipp Eggers (4,5/5) – Team 4
Jörg Witthaus (4,0/5) – Team 2
Herzlichen Glückwunsch!!!
Andreas und Freddy sind gar Wiederholungstäter aus der letzten Saison!

DWZ-Performance – die Messlatte im Schach
Andreas Herrmann (2299) – Team 2
Thomas Kaimer (2186) – Team 1
Andreas Liebau (2153) – Team 1
Bernd Fritze (2110) – Team 1
Freddy Polenz (2099) – Team 3
Jörg Witthaus (2084) – Team 2
Andreas, Thomas, Bernd und Freddy wiederholten ihre Vorjahreserfolge.

Verlustfreie Spieler – stets eine Bank!
Andreas Herrmann (11) – Team 2
Philipp Eggers (5) – Team 4
Andreas Liebau (3) – Team 1
Michael Drong (3) – Team 4
Joachim Müller (2) – Team 4

Remiskönige – Sichere Spieler mit „Potenzial“
Bernd Fritze (5) – Team 1
Achim Cablitz (5) – Team 2
Olaf Bergmeier (5) – Team 3
Peter Moje (5) – Team 3
Lediglich Achim fand sich auch im Vorjahr hier.

Siegspieler – gefährlich für jeden Gegner!
Andreas Herrmann (8) – Team 2
Louis Schlusche (7) – Team 4
Jörg Witthaus (4) – Team 2
Torsten Gans (4) – Team 2
Freddy Polenz (4) – Team 3
Philipp Eggers (4) – Team 4
Andreas und Freddy sind erneut dabei.

Kompromisslose Spieler – Hopp oder Top!
Louis Schlusche (8) – Team 4
Jörg Witthaus (5) – Team 2
Joachim Müller (2) – Team 4
Clemens Kanne (2) – Team 2

Alle Neune – immer dabei zur Freude des Mannschaftsführers
Team 1 – Bernd Fritze, Dennie Ackermann
Team 2 – Frank Titzhoff, Andreas Herrmann, Michael Gründer, Torsten Gans
Team 3 – Ulrich Wolf, Bernd Schmuckall
Team 4 – Eduard Wagner, Christiane Jabs
Andreas, Michael, Uli, Eduard und Christiane haben gar die letzten 2 Saisons alle Spiele mitgemacht!!!
Kurioser Weltrekord: Andreas hat sogar 11 Einsätze in dieser Saison gehabt, Michael deren 10. Hintergrund ist ein komplexes Regelwerk.

DWZ-Gewinn – Empfehlung für höhere Aufgaben
Louis Schlusche (+175) – Team 4
Philipp Eggers (+131) – Team 4
Marvin Radtke (+91) – Team 4
Ulrich Wolf (+64) – Team 3
Andreas Herrmann (+45) – Team 2
Freddy Polenz (+45) – Team 3
Peter Moje (+16) – Team 3
Joachim Müller (+12) – Team 4
Jörg Witthaus (+13) – Team 2
Thomas Kaimer (+10) – Team 1
Unsere Jugendlichen haben tolle Partien gespielt und werden hier mit satten Zugewinnen belohnt. Weiter so!!!

Angeforderte Ersatzspieler aus anderen Teams
Team 1 – 14x
Team 2 – 9x
Team 3 – 11x
Das erzeugt schon eine gewisse Unruhe.

Eingesetzte Spieler
Team 1 – 16
Team 2 – 12
Team 3 – 16
Team 4 – 16

Kampflose Punkte
Team 1 – Gewonnen 3x, Verloren 0x
Team 2 – Gewonnen 2x, Verloren 2x
Team 3 – Gewonnen 1x, Verloren 3x
Team 4 – Gewonnen 4x, Verloren 1x
Was soll ich dazu sagen: Ich hätte gern sechs gespielte Partien mehr gesehen…

Insgesamt haben 44 unserer 63 Mitglieder aktiv in den Ligen gespielt, 272 Schachpartien und geschätzte 8.200 Züge ersonnen. Neben 83 Siegen erspielten die Schachfreunde noch 105 Remisen. Über die meisten der 84 Nullen legen wir den Mantel des Schweigens oder lernen daraus.

Danken möchte ich allen Mannschaftsführern, die unermüdlich im Interesse des Vereins tätig waren und alles organisiert haben, was Schachspielen überhaupt erst möglich macht. Das war in diesem Jahr nicht wirklich easy…

DU…
möchtest auch in Verein und Mannschaft spielen?

WIR…
können Spieler vom Anfänger bis zum Leistungsspieler jederzeit einbauen. Der Mix aus Spaß, Spiel und Sport macht´s! Schau doch mal beim Spielabend vorbei oder kontaktiere den Vorstand (Vorstand „ät“ schachfreunde-hannover „in“ de).

Ich…
habe damit meine letzte Amtshandlung als externer Spielleiter der Schachfreunde erfüllt. Es hat mir neben einer Menge Arbeit auch Spaß gemacht, muss jetzt aber anderen Prioritäten weichen. Ich bedanke mich bei allen Unterstützern und wünsche meinem – noch vakanten – Nachfolger noch viel mehr davon.

Oberhand behalten im Stadtduell!

Ein ermatteter Käptn findet nur wenige Worte…
Heuer hat uns die 2. Vertretung des HSK Lister Turm herausgefordert, zum Glück deutlich ersatzgeschwächt. Denn trotz des deutlichen Ergebnisses von 5,5, zu 2,5 Punkten haben wir heute eine Menge munterer und dynamischer Partien gesehen, nicht immer mit dem objektiv passenden Ergebnis.

So hätte beispielsweise meine Partie eigentlich im Remis enden müssen, während die Bretter 7+8 auch für zwei ganze Punkte gut waren (wurden aber beide Remis). Im Debakel jedenfalls wurde mal wieder kreativ und gut nachanalysiert.

Zur Lage der Liga: Caissa Wolfenbüttel hat sein erstes Endspiel ebenso wie wir gewonnen. Noch zwei weitere Finals warten also, ggf. mit echtem Showdown am 12.April . In der Abstiegszone sind leider ausschließlich hannoversche Teams platziert, so dass es in der Verbandsliga mit Sicherheit 3 Absteiger gibt.

5-3 gegen Salzgitter – Nenn uns… „TABELLENFÜHRER“

Tabellenschlusslicht nach der ersten Runde – und nun dies!!! Wir hatten unsere Hausaufgaben gegen 16 Uhr erledigt, aber profitiert haben wir von dem 4-4 zwischen Braunschweig und Wolfsburg – wenn zwei sich streiten, freuen sich also mal wieder Dritte 😀

Doch der Reihe nach…
1-0 nach gut zwei Stunden… unser Vereinsspitzenscorer Andreas ließ seinem Gegner keinerlei Chance. Die Zeitkontrolle war da übrigens schon geschafft.

Weißsieg Nummer zwei steuerte Dennie nach drei Stunden bei – ich habe nicht viel von der Entscheidung gesehen, vermute aber Materialgewinn dank Überlastung und vielfältiger Drohungen.

Weißsieg Nummer drei ging an Salzgitter – nach langer Rochade (kreativ, aber wohl eine „Schnapsidee“) suchte der König von Gerd über c8-d7-e8-f8-g8 sein Heil – vergeblich, denn Weiß hatte sich geschickt und flexibel für Angriff auf beiden Flügeln platziert.

Weißsieg Nummer 4 brachte Reinhard eine seiner wenigen Niederlagen ein. Aus der scharfen Eröffnungsvariante kam er m.E. fehlerhaft, aber dennoch mit Ausgleich heraus. In Wirklichkeit wurde erst im 22. Zug geneuert, eine zwischendurch verdächtige (69% Weißscore) wurde eine ausgeglichene (50%) Variante In Zeitnot ging eine Opferkombination durch einen Zwischenzug schief. Das Endspiel war leider eine leichte Beute für den jungen Salzgitteraner Simon Tennert.

In beiderseitiger Zeitnot kam ein taktisches Remis von Tom hinzu, der offenbar im Eröffnungsrepertoire seines Gegners gestöbert hatte – und zunächst komisch stand.
2,5:2,5

Es liefen noch:
Die Partie von Dieter gegen Sigi Lau – 3:2 Bauern am Damenflügel vs. 3:4 Bauern am Königsflügel schienen recht schwermütig zu gewinnen. Zur Zeitkontrolle hieß es 1:0 gegen 3:4 – und es gab einfach kein Reinkommen. Letztlich blieb das so und Dieter willigte ins mannschaftsdienliche Remis ein (5,5 Stunden Spielzeit).

Bernd´s Partie gegen Andre Zeltwanger, eine Spiel-auf-ein-Tor Partie, obwohl sich Andre ideenreich und heftig wehrte und auch der Wert des Mehrbauerns für den Zuschauer nicht immer klar war. In der Kneipenanalyse war bereits 7.Lf4 der Fehler schlechthin. Mit Geduld und Spucke hat Bernd das letztlich sehr geschickt gespielt!

Ich selbst hatte nach der Eröffnung leichten Vorteil, der aber aufgrund der Schwäche weißer Felder nicht wirklich klar war. Meinen Bauerngewinn sehe ich als durchaus riskant an. Andererseits entwickelte sich die Partie dadurch nach vorn und zu einem Schlagabtausch. Auf die einfachen Tricks fiel Udo natürlich nicht rein. Im 27. Zug bedeutete sein Sd2 zwar einen Angriff in meine Stellung hinein, band aber die schwarzen Figuren und verschaffte mir Angriffsmöglichkeiten gegen die c-Bauern. Kurz vor der Zeitkontrolle dann die Abwicklung ins ungleiche Materialverhältnis mit Minusqualität für mich. Mir gelang es dann glücklich, Udos König von e7 nach b5 zu vertreiben – drohenden Springergabeln sei dank! Während ich quasi keine Tempi verloren hatte, stand Schwarz bei Zug 50 deutlich schlechter und unkoordinierter als zur Zeitkontrolle. Das alles brach letztlich nach 58 Zügen und knapp 6 Stunden Spielzeit endgültig zusammen. 4:3

Wenige Minuten später konnte sich Bernd von seiner Tochter beglückwünschen lassen – Endstand 5:3

Weiß hat heute 6:2 Punkte geholt. Das war neben Hartnäckigkeit und Mannschaftsgeist der Schlüssel zu unserem Erfolg. Wenn wir weiter so machen – geht es wieder rein in den Fahrstuhl zur Oberliga. Wir haben es in eigener Hand!!!

Dass die Landesliga jedoch heuer eine Liga voller sich wehrender Stolpersteine ist, beweist ein Blick auf die aktuellen Rundenergebnisse. Also bleibt der Sekt noch mal im Keller!!!

Für mich persönlich war heute übrigens ein besonderer Tag: Vor 17 Jahren kassierte ich in der Liga mein erstes und einziges kampfloses Minus. Die Besucher des Debakels (und Gerd mit einem Blick ins Vorjahr) wissen, warum.

PS Dadurch, dass Udo meine Aufmerksamkeit gut gefordert hat und auch noch keine Rechneranalyse gelaufen ist, mag sich die eine oder andere „Ente“ eingeschlichen haben. Feedback dazu bitte bilateral, dann kann ich den Artikel nacheditieren.

Kein guter Tag für Mannschaftsführer! – dennoch 4-4 gegen Hameln

„Grand ohne Drei“ – wird bei uns ja langsam zur Gewohnheit. Immerhin konnten damit wir uns gut auf Hameln vorbereiten. Das führte an meinem Brett zu einer laaaaaaangen Theorievariante in einem Nebenabspiel. Allerdings entstand eine Stellung, die Weiß – wenn er denn mag – mit großem Raumvorteil flexibel und lange spielen kann. So nahm mein Schicksal dann seinen Lauf, beschleunigt durch meinem Rechenfehler bei Öffnung der Stellung. Das soll keineswegs die fehlerfreie Leistung meines Gegners Kai schmälern, der in guter Form ist.

Zum Glück erwischte es auch den anderen Mannschaftsführer. Auch hier laaaaange Theorie, dann eine von Dennie aufgestellte Falle – die kurzfristig per Springergabel zwei glatte Figuren kostete.

Kurioser Ausgleich also. Dann kamen noch drei (sämtlich unabgefragte :-() Punkteteilungen dazu – im Teamkampf nicht unbedingt 1.Wahl – aber noch im Matchplan. Einem weiteren (unabgefragtem natürlich…) Remis von Martin folgte direkt der Sieg von Andreas in komplexer Stellung.

4-3 Zwischenstand für uns nach 3,5 Stunden. Dann spielte noch unser Altmeister Gerd gegen den Zeitnotkünstler Dennis. Einer klassischen Eröffnung folgte eine +=-Stellung, der ein wenig die Ansetzpunkte fehlen. Aber es gab ja noch die Zeitnot – 15 Züge in 5 Minuten, 10 in 2 usf. Hier stellten die Akteure die Zuschauer auf die Folter, denn Dennis attackierte nach dem „letzte Chance“-Prinzip. Gerd opferte korrekt die Qualität, nachdem er zwei Bauern gewonnen hatte, nahm dann aber mit der falschen Figur auf e4 (siehe den Kommentar) – das sichere Remis wurde ein unsicheres.

Im folgenden Endspiel hatten dann beide Protagonisten die Chance, das Feld h5 mit einem Bauern zu besetzen. Letztlich fand Schwarz die für ihn gewinnbringende Idee. Es folgte eine neuerliche Zeitnot von Dennis. Dann hatte der Hamelner die Nervenschlacht gewonnen.

Fazit: Im Aufstiegssinne war es für beide Teams ein Punktverlust. Dennoch sind wir zum Mit-Tabellenführer mutiert 🙂
…und der neue Mannschaftsbus hat sich auch ganz gut bewährt!

„Gladiatoren“ in Wijk aan Zee!

Es ist schon gut 100 Stunden her, dass ich die Niederlande hinter mir gelassen habe und zu meinem Erstaunen der Score von 2:1 bereits in diesem unserem Blog verkündet war – jedoch nur körperlich. Eine erfüllte Arbeitswoche später soll nun mein Bericht folgen.

Wijk aan Zee ist die Heimat des berühmten Hoogovens Schaakternoi, das nach der Fusion mit British Steel zwischendurch den Sponsor Corus, nun den Sponsor TataSteel abbekommen hat. Der Geldsegen ist dort knapper geworden, was man einerseits daran merkt, dass auch die Amateure zur Kasse gebeten werden (bis in die 90er 100% Preisgeldausschüttung), andererseits „nur“ noch 2*14 Teilnehmer die Klinge kreuzen. Immerhin sind die Top-10 wieder zur Hälfte vertreten – die Talsohle scheint durchschritten. Im A-Turnier dürfen neben dem schlaksigen Weltmeister (optisch echt zu lang geraten für einen Standard-Schachtisch!) auch die chinesische Damenweltmeisterin und ein Aufsteiger aus dem B-Turnier ran. Sympathisch kam der polnische GM Wojtaszek daher, der Autogrammwünsche noch lächelnd und gern erfüllt – neu im Club der Supergroßen. Das B-Turnier ist die Bühne für talentierte Holländer, zudem sind zwei Damen und sehr ambitionierte Jungspieler aus dem Rest der Welt unterwegs. Ein wildes Hauen und Stechen ist vorprogrammiert.

Die Atmospäre war wie gewohnt einmalig. Man spielt in der Gemeindeturnhalle von Wijk – Profis wie Amateure gleichzeitig – 600 Menschen an 300 Brettern, wohlgeordnet von einer stets gut organisierten Turnierleitung! Und das macht den großen Reiz aus.

Apropos wohlorganisiert – wir haben am Freitag mit sage und schreibe 45 Minuten Verspätung begonnen, ohne erkennbaren oder erklärten Grund. Wir, das ist ein treuer Haufen altgedienter Wijk-Besucher: Randolf und Michael aus Isernhagen, der Ex-Eldagsener Werner, Christian aus Eldagsen, Rainer aus mittlerweile Kiel und erstmalig Andre aus Hildesheim. Jeder von uns hat den Wettkampf aufgenommen in einer 4er-Gruppe etwa gleich starker Spieler. Jeder spielt gegen jeden, Freitag Abend, Samstag und Sonntag Mittag, das Ganze in 9 Spielstärkeklassen aufgeteilt.

Andre hat in der 3. Klasse mit 3/3 und 2340 eine starke Performance hingelegt – zahlt Training sich so schnell aus??? Eventuell winkt ihm damit in 2016 eine Teilnahme in Klasse 1. Werner hat in der 4. Klasse überzeugend und überlegen 2,5 Punkte geholt. Unsere übrigen Mitspieler blieben im Rahmen Ihrer Erwartungen, ein wesentlich besseres Ergebnis als 2014. Auffällig waren die hohe Zahl an Spielern über 2000 und die große Zahl an Kindern in den besseren Klassen.

Meine Gegner waren zwischen 1900 und 2000 klassiert, sowohl in nationaler als auch in internationaler Rating.
Runde 1 bescherte einen ehrgeizigen Akteur. Die Klötze wurden fein geschoben, kleine Taktikwitze angebracht, spät rochierten wir (beide lang natürlich). Tja, und dabei ergab sich quasi eine Mehrfigur: Sein (früher mal auf f7 schielender) Läufer war auf a2 positioniert, nebst Bauer c4 und König b1 – ein Großbauer. Der Zeitpunkt zur Öffnung am Königsflügel war gekommen, dort fiel dank des Mehr-Springers ein Bauer. Nach dem Läufertausch auf b3 verblieb ich im Turmendspiel mit nur EINEM Mehrbauern, verschmähte einen zweiten, aber nix Remis, da verbundene Freibauern. Schulmäßig ohne Umwege nach vorn geschoben, ergab sich letztlich eine Stellung mit Zugzwang-Motiv und eine entnervte Aufgabe. Seht schon bald im Kommentar!

Runde 2 brachte mir einen etwa gleichaltrigen Gegner, der in Runde 1 einen sehr schönen Mattangriff im Endspiel gezaubert hat, in Chessbase mit zahlreichen Partien gegen 2300er unterwegs ist, all das jedoch im alten Jahrtausend. Was soll man bloß davon halten? In der Eröffnung wurde ich jedenfalls schon im 4.Zug mit g7-g5 angesprungen, was ich ganz gut pariert habe. Auch hier ein Abtasten, das in späten Rochaden mündete (ich lang, er kurz). Kurz war ein Fehler, denn nach der Öffnung der h-Linie war h7 recht schutzlos, der schwarze König auch. Im 20. Zug setze ich zum Figurenopfer an – Ablenkung. Das kostete die Dame gegen zwei Springer bei anhaltend schlechter Position. Im 34. Zug setzte ich dann Matt. Auch hierzu gibt es noch einen Kommentar…

In Runde 3 wartete dann mit Alexander Janse ein 13jähriges Talent auf mich, das in den letzten 18 Monaten 400 Wertungspunkte hinzugewonnen hat. Mein letzter Gegner dieser Art war Benjamin Bok (heute Elo 2590), den ich vor 10 Jahren mühsam niederringen konnte. Diesmal lief ich in eine ausgeklügelte Vorbereitung, die zudem gut untermauert schien. Als ich dann ein verlockendes Mattopfer ansetzte, das keins war, drohte diesmal mir die Miniatur. Die konnte ich vermeiden, die unschöne Null zum Abschluss nicht.

Sonneborn-Berger war schon am Samstag Abend mein Freund, so dass ich bei einer Performance von 2060 den Gruppensieg innehatte. Mit meinen Gewinnpartien kann ich sehr zufrieden sein, mit dem Fauxpas vom Sonntag nicht.

Über das Leben abseits des Brettes gibt es auf der Hildesheimer Seite den einen oder anderen Schwank. Ich habe an beiden Abenden dem Tandem gefrönt, Freitag zu sehr später Stunde – die Turnierpartien waren ja erst um 23:30 Uhr zu Ende – sogar mit Schach und Matt Einsetzen (Waaaaaaaaaaaaaaaahnsinn! Hat mich aber nur zwei Könige gekostet und nix mit f7 wegnehmen!!!). Am Samstag hatten Andre und ich es dann mit zwei Jungs der Größenordnung 2100 aufgenommen – harmlose Regeln, aber Bauern durften bis zur 2.Reihe eingesetzt werden – echt doof!). Meine Überlebenskunst zeigte sich hier in einer Partie, in der mein Gegner sich 3 Damen umwandelte – was echt unübersichtlich wurde! – zudem eine auf dem Brett und eine in der Hand hatte – mich aber partout nicht Matt bekam 😀

Wijk ließ mich seither dennoch nicht los. Werner spielte noch den Wochentagsvierkampf (Montag bis Mittwoch). Die Amateuere spielen ab heute noch Rundenturniere in 10er Gruppen, 3x anstrengender als mein bescheidenes Kurzturnierchen. Nach 2 1/2 Wochen endet das Spektakel vorbei und Wijk versinkt im Winterschlaf.

Auf chess24.de läuft die m.E. beste Übertragung der GM-Partien ohne Clientinstallation. Schaut selbst.

Seit heute darf man auch wieder auf den Weltmeister als Turniersieger setzen. Der ist ohne Zweifel ein ganz ganz großer Gladiator in der Schacharena!

Frohe Weihnachten!!!

Als externer Spielleiter des Vereins sollte ich an dieser Stelle die Heldentaten unserer Mannschaften rühmen – weitgehend gelingt mir das mit Blick auf die Tabellen auch (vgl. „SFH-Homepage-Mannschaften“). Insbesondere liegen die Teams 1+3 gut im Rennen. Dennoch ist es auch für den Laien zu sehen, dass wir es heuer mit einer dünnen Personaldecke zu tun haben – sehr sehr dünn. Wer also noch nicht oder nicht mehr an einen Verein gebunden ist und Lust hat, bei den Schachfreunden zu spielen – WELCOME… wir beißen nur unsere Gegner 😉
Die Saisonziele können nach vier von neun Spieltagen noch nicht unter Dach und Fach sein – ergo gibt es noch was anzupacken!!! Melde Dich beim vorstand „ät“ schachfreunde-hannover „in“ de.

DANKE möchte ich all denen sagen, die immer wieder gern eine Partie Schach spielen und so zuverlässig die Teams unterstützen und den Verein tragen.
DANKE möchte ich auch den übrigen Vereinsfunktionären sagen, die idealistisch eine Menge Zeit in diesen ehrenamtlichen Job geben.
…und das in dieser Saison leider über Gebühr, denn nicht immer finden die (vier Mal) „8 Freunde“ leicht zum Brett. Der Gründe dafür gibt es ungezählte, manche wären aus Sicht eines Spielleiters vielleicht unnötig und könnten den Teamkapitänen mit etwas gutem Willen mehr Freizeit schenken. Eure persönliche Unterstützung hierbei wäre mein Wunsch für 2015 – dann heißt es in 365 Tagen noch einmal mehr DANKE 🙂

Unterstützung übrigens gern auch hier im/beim Blog – 300 Menschen lauern alltäglich auf neue Zeilen – DEINE Zeilen…

2015 startet mit der Landeseinzelmeisterschaft, an der von uns mindestens Martin Ploog teilnimmt, per Vereinsabend am 09. Januar mit dem 5. Monatsblitzturnier (und auch dem 5. Gewinner???), per Liga am 11. Januar mit der vorgeholten Verbandsligapartie unserer zweiten Mannschaft. Unsere U20-Jugendlichen spielen mannschaftlich am 11. Januar bei Hannover 96, am 09. Januar im Vereinstraining.
…und für mich persönlich mit dem Wochenendturnier in Wijk aan Zee (09.-11. Januar), gemeinsam mit ein paar guten Kumpels aus Isernhagen, Eldagsen und Hildesheim 🙂 – www.tatasteelchess.com

Wie immer hilft auch hier das Motto: Bei Fragen fragen! Der Vorstand liest den Blog oder antwortet auf Eure Mails an vorstand@schachfreunde-hannover.de.

Ich wünsche uns und Euch allen und Euren Familien ein
Frohes Weihnachtsfest und einen
Guten Rutsch nach 2015

Gens una sumus – wir sehen uns am Brett!