Ohne Chance

Am vergangenen Sonntag ging es für die Zweite gegen die favorisierte Mannschaft vom HSK LT 2. Unser Gegner war bis zu Brett 6 top besetzt, und auch an den letzten beiden Brettern uns an DWZ überlegen. Bei uns fehlte u.a. Martin, der nicht spielen durfte da er in der vergangenen Runde für die Erste im Einsatz war.

Nach relativ kurzer Zeit sah es schon recht schlecht aus. Die letzten vier Brettern spielten schon mit dem Rücken zur Wand, Gerhard und Uwe kompliziert, aber ausgeglichen, Arthur auch schon in Schwierigkeiten, nur ich hatte deutliche Vorteile.

Willi’s Partie war als erstes vorbei. Er konnte seine passive Stellung beharrlich verteidigen und schaffte doch noch das Remis. Glückwunsch! Danach mußte Jürgen die Waffen strecken, er hatte mutig angegriffen, wurde dann jedoch souverän ausgekontert. Auch Ulrich hatte wenig zu melden, letztendlich war es eine Qualität weniger und ein Freibauer zu viel. Auch er gab dann auf. Gerhards Stellung war inzwischen soweit verflacht, das er keine Möglichkeit mehr sah und das Remisangebot annahm. Auch Günthers Gegner wollte nichts mehr riskieren und bot Remis an.

Mein Gegner hatte die Eröffnung mißhandelt und ich hatte deutlichen Vorteil. Doch ich verwarf aus Respekt vor Gegenspiel die gewinnbringende Abwicklung, aktivierte das gegnerische Läuferpaar und stellt zum guten Schluß noch eine Figur ein.

joergEs geschah 12… b5 und nun gewinnt 13. Sxf6 Lxf6 14. Ld5 Ld7 15. Lxf7 Txf7 16. Dxd7

Arthur konnte gegen Jürgen Juhnke nichts aus der Eröffnung rausholen und Jürgen nahm immer mehr das Zepter in der Hand. Überraschender Weise überlebte Arthur den Angriff und landete „nur“ in einem verloren Endspiel. Er opferte seinen Läufer um die gegnerischen Bauern abzuholen, der Engine zeigt Ausgleich, doch Arthur verlor leider noch. Rechnet selbst:

arthurStellung nach 56. Kf4

Uwe lieferte sich ein taktisches Handgemenge mit Klaus Cordes, übrig blieb ein Endspiel mit D+T+Mehrbauer für Uwe. Immer noch taktisch schwierig, konnte Klaus genug Gegenspiel generieren um das Remis zu sichern.

Weiter geht’s in zwei Wochen zuhause gegen Isernhagen.

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Spenner, Frank (HSK Lister Turm II) – Streich, Gerhard (SFH II)
Brett 4
Weiß am Zug

Stellung nach 18... f7-f5
Stellung nach 18… f7-f5

Schwarz am Zug: Die Qual der Wahl (g3 oder e3?)

Stellung nach 23. f2xe3
Stellung nach 23. fxe3

1 Million Besucher

Ein Feuerwerk für die Sinne: Das Blog der Schachfreunde Hannover
Ein Feuerwerk für die Sinne: Das Blog der Schachfreunde Hannover

Emotionen lassen sich nicht in Worten ausdrücken, wissen diejenigen, die einen Maserati fahren (man gönnt sich ja sonst nichts). Wir Schachfreunde lassen Zahlen sprechen:

1 Million Besucher seit dem 9. August 2013

356 (123) Beiträge

1.751 (312) Kommentare

1.190 (310) Medien (Fotos, Diagramme, Dokumente)

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf den 1. Geburtstag, den wir vor drei Jahren feiern konnten. Es lohnt sich, zurückzuschauen:

https://www.schachfreunde-hannover.de/das-sfh-blog-wird-1-jahr-alt/

Den Millionsten Besucher können wir leider nicht identifizieren. Es ging alles so schnell. Dem Vernehmen nach ist er durch den Schornstein in unser Spiellokal eingedrungen. Aber wir wissen, wer sich an den Kommentaren namentlich beteiligt hat. Unsere eigenen Mitglieder muss ich nicht erwähnen, die Namen der Gäste lesen sich indes wie das „Who is Who“ der deutschen Schachszene. In alphabetischer Reihenfolge möchten wir diesen Schachfreunden für ihre Wortmeldungen ausdrücklich danken.

Allerheiligen, Jens (Hannover)
Bredemeier, Dirk (Oldenburg)
Brandes, Stephan (Hildesheim)
Brunotte, Peter (Hameln)
Butscher, Daniel (Leipzig)
Hagemann, Sven (Braunschweig)
Hebbinghaus, Holger (Harburg)
Heinbuch, Detlef (Münster)
Henze, Prof. Dr. Norbert (Karlsruhe)
Hoeffer, David (Delmenhorst)
Juhnke, Jürgen (Hannover)
Küver, Dr. Manfred (Bonn)
Langer, Michael S. (Wolfenbüttel)
Maric, Davor (Kassel)
Müller, Alfred (Göttingen)
Meessen, Max (Oldenburg)
Niehaus, Stephan (Hannover)
Ohlrogge, Dr. Birger (Darmstadt)
Oppitz, Peter (Wolfenbüttel)
Piehl, Reinhard (Sottrum)
Plumhoff, Bernd (Calenberg)
Prenzler, Daniel (Nordhorn)
Reefschläger, Dr. Helmut (Baden-Baden)
Rick, Uwe (Lüneburg)
Schnegelsberg, Karl-Heinz (Kassel)
Schmidt, Eckhardt (Bad Godesberg)
Schmidt, Dennis (Hameln)
Schulze, Torben (Hannover)
Trescher, Manfred (Leipzig)
Werner, Dr. Hermann (Nürnberg)
Wetjen, Andreas (Oldenburg)
Wittur, Helge (Langenhagen)
Wockenfuß, Klaus (München)
Zeltwanger, André (Salzgitter)

Insel der Glückseligen oder wie man Black Friday mit White Christmas verbindet

„Es ist besser, nicht Schach zu spielen, als falsch Schach zu spielen“, sagen sich immer mehr Falschspieler in Niedersachsen. Vor einer Woche war der Bezirk Braunschweig mit der Bezirksblitzmannschaftsmeisterschaft dran. Lediglich 4 Schachvereine waren dem Aufruf gefolgt. Am 8. Oktober waren es im Schachbezirk Oldenburg zwei Mannschaften. Die haben zweimal doppelrundig gespielt. Im Schachbezirk Süd waren am 13. August auch nur zwei echte Schachvereine angetreten, dafür haben die Hamelner gleich vier Mannschaften gestellt. „Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist“, gab der Philosoph Karl Valentin einst zu bedenken; und da war Markus Söder noch gar nicht geboren.

Ein anderer Philosoph sitzt heute beim NDR auf dem Roten Sofa: Rolf Dobelli. Mutmaßlich wird er sein neues Buch vorstellen. Sein altes: „Die Kunst des klaren Denkens“ kann ich wärmstens empfehlen. Für Schachspieler ist es besonders geeignet, wobei der Untertitel: „52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen“, richtig gemein ist. Wir Schachfreunde wollen, dass niemand einen Fehler macht – von unserem unmittelbaren Gegner einmal abgesehen. „Warum Sie niemals selber schuld sind“, ist so ein Denkfehler. „The Self-Serving Bias“ nennt ihn Rolf Dobelli.

Friday-01Keinen Denkfehler darf sich der erste Mann im Staate, Frank-Walter Steinmeier, leisten. Immerhin geht es um unsere Zukunft. „Die Kirche im Dorf lassen“ oder „Wer zum Rathaus geht, ist schlauer“? Welches Sprichwort wiegt schwerer? Einen gut gelaunten Bundespräsidenten konnte ich euch am 27. Oktober präsentieren. Da hatte er gerade die Kirche verlassen. Ein paar Schritte weiter auf dem Weg zum Rathaus verfinsterte sich seine Miene schlagartig. Hat er etwa geahnt, was auf ihn zukommt?

Ein begnadigter Truthahn ersetzt noch keine Weihnachtsgans. Soll heißen: Heute ist Black Friday und damit Zeit für Mega-Schnäppchen. Wer heute spart, kann sich in einem Monat eine knusprige Weihnachtsgans leisten. Für das passende Ambiente sorgt eine Schneekanone.

Das passende Ambiente in einem Schachblog ist natürlich ein Schachfoto. Aus geheimen Quellen ist mir dieses zugespielt worden:

Friday-02Ursprünglich wollte ich den Partieverlauf ausführlich analysieren. Deutschlands geschäftsführender Innenminister hat mir davon jedoch abgeraten: „Ein Teil dieser Analysen würde die Bevölkerung verunsichern.“

„Rom ist auch nicht an einem Tag verstaut worden“, sagte der einarmige Möbelpacker. In diesem Sinne: In einem Monat ist Heiligabend. Trotz Black Friday. Oder um es mit Schweinchen Dick zu sagen: „Immer schön fröhlich bleiben!“

Straße der Verdammten oder wie man am Sonntagmorgen nochmal Deutscher Meister wird

Eine Fahrt nach Delmenhorst an einem kalten, verregneten Novembersonntag. Ich hatte damit gerechnet, dass alle, die ich zu diesem Ausflug überreden konnte, sich möglichst viel Zeit lassen würden, um eventuell am Treffpunkt in Linden vergessen zu werden. Aber nix da. Dennie wartete bereits am Parkplatz und zum vereinbarten Zeitpunkt  waren die beiden Autos beladen und machten sich auf den Weg an die Delme. Ziel dort war die von Sven Regener besungene Straße der Verdammten (Delmenhorst – Element of Crime), die Bremer Straße mit dem Hotel Thomsen.

Unsere Gegner hatten eine starke Aufstellung gewählt, so dass wir an den vorderen Brettern eher Außenseiter waren und unsere Chancen an den hinteren Brettern suchen sollten. Es kam anders.

Während einige sich noch an ihren Brettern orientieren mussten, war für andere der Arbeitstag bereits erledigt. Jürgen und Dennie erhielten nach wenigen Zügen von ihren Gegner Remisangebote, die sie aufgrund der nominellen Überlegenheit auch annahmen. Hätten wir einen Matchplan gehabt, dann hätten diese Resultate dort sicherlich hineingepasst. Spielstand 1 : 1

Bei Andreas lief eigentlich alles wunderbar. Leider wickelte er im entscheidenden Moment in der falschen Zugreihenfolge ab und geriet dann noch unnötigerweise in ein Mattnetz um seinen König. Nach gut drei Stunden, Spielstand 2 : 1 für Delmenhorst.

Bei Tom war allerdings bereits in der Eröffnung der Wurm drin. Er versuchte seine Figuren durch Bauernopfer zu aktivieren, der Gegner wehrte aber alle Angriffe ab und erhöhte für die Gastgeber. Spielstand 3 : 1 für Delmenhorst.

Jetzt wurde es Zeit, mal selber Punkte zu holen.

Friedmar war der erste, der dies in die Tat umsetzte. In einem Maroczy-Aufbau konnte er die ungenaue Zugreihenfolge seines Kontrahenten zu seinem Vorteil nutzen. Beim Übergang ins Endspiel kam er dann mit seinem Freibauern soweit vor, dass dieser nur noch unter Materialverlust aufzuhalten gewesen wäre. In der abendlichen Debakel-Analyse stellte Friedmar sehr genau die Pläne beider Seiten in diesem Aufbau dar. Warum der schwarze Königsflügelturm nach c8 und nicht nach e8 gehört etc.. Interessanterweise wird auf der Seite des SV Hellern zum aktuellen Mannschaftskampf von der Partie David-Weist berichtet, wo der Schwarze sich genau nach diesem Muster aufgebaut hat. Allerdings mit dem Turm auf c8 und nicht wie Friedmars Gegner auf e8.

Neuer Spielstand nur noch 3:2 für Delmenhorst.

Bei mir lief die Eröffnung nicht unbedingt wie erhofft. Mein Gegner hatte ein starkes Bauernzentrum und eigentlich alle Freiheiten, um am Damenflügel aktiv zu werden. Glücklicherweise konnte ich das Zentrum blockieren und einige Drohungen in Richtung des gegnerischen Königs schicken.

Spielstand 3:3

In den beiden verbliebenen Partien sah es erfreulicherweise recht gut für uns aus, aber trotzdem dauerte es noch fast zwei Stunden bis zur nächsten Entscheidung.

Bernd spielte einen zähen altindischen Aufbau so geduldig, wie es sich für einen frischgebackenen deutschen Meister gehört. Deutscher Meister? Richtig, Bernd wurde auf der Fahrt nach Delmenhorst beim Schwelgen in alten Geschichten von der Tatsache überrascht, dass er in den Achtzigern nicht nur an einer Deutschen Hochschulmannschaftsmeisterschaft beteiligt war, sondern diese sogar gewonnen hatte. Zwei seiner damaligen Mannschaftskollegen saßen nämlich mit im Auto und konnten Bernd davon überzeugen. So voller Adrenalin (und Bananen, aber das ist ein anderes Thema…) gewann er durch ein kleine Kombi einen Bauern und behauptete diesen bis in ein Leichtfigurenendspiel. Jetzt musste er nur noch aufpassen, dass sich die Figuren des Gegners nicht für alle Bauern opfern konnten. Aber auch diese Bananenschale umkurvte Bernd und brachte die Schachfreunde erstmals in Führung. Spielstand 3:4

Bernd
Der deutsche Meister

Martin hatte im Mittelspiel eine Figur gegen zwei Bauern gewinnen können. Dummerweise war die Stellung aber ziemlich blockiert, so dass viel Lavieren notwendig war. Dieses verschlang nun wiederum einen Großteil seiner Bedenkzeit, irgendwann war eigentlich nur noch das Inkrement übrig. In seinem Spielbericht <Oberliga live> gibt er eine sehr lebendige Beschreibung seiner Partie. Als Schlussakkord setzte er seinen Gegner noch matt und stellte damit den Endstand von 3:5 sicher.

Zwei wichtige Punkte gegen den Abstieg waren damit unter Dach und Fach und der Anschluss zum Mittelfeld der Tabelle ist hergestellt. Nächste Runde (am 10.Dezember) geht es gegen die Bremer SG, die bisher noch ohne Mannschaftspunkt ist, allerdings auch schon drei sehr starke Gegner hatte.

Delmenhorst_SFH

Bitterer Ausgleich in der Nachspielzeit

Hochmotiviert fuhr heute die Zweite nach Barsinghausen um Revanche für die Niederlage aus der vergangenen Saison zu nehmen. Martin spielte Ersatz in der Ersten, deshalb kam Marc zum Einsatz.

Als erstes war ich fertig, mein Gegner konnte in komplizierter Stellung Vereinfachungen herbei führen, als die Türme vom Brett waren, bot ich Remis an.

0,5-0,5

Kurz danach konnte Ulrich den vollen Punkt verbuchen, er ging am Königsflügel vor, sein Gegner am Damenflügel. Dieser opferte dann eine Figur für 2 Bauern, nahm noch einen dritten, doch der war vergiftet. Punkt für uns.

1,5-0,5

Weiter ging es an Brett 8, Marc spielte gut, verpasst an einer Stelle jedoch den klaren Gewinn. Doch er blieb dran und sein Gegner beging noch einen entscheidenden Fehler. Erster Sieg im ersten Verbandsliga-Kampf für Marc!

2,5-0,5

Arthurs Gegner investierte 70 Minuten für die ersten 6 Züge, doch Arthur fand in der Folge nicht das richtige Konzept und er bot Remis an, bevor sein Gegner in Vorteil kam.

3,0-1,0

Den vierten Punkt besorgte Gerhard, nachdem er in der Eröffnung aufpassen mußte und sein Gegner am Drücker war. Doch er behielt einen Bauern über und er konsolidierte seine Stellung immer mehr. Sein Gegner brach dann in der Zeitnot die Brücken hinter sich ab, doch Gerhard blieb cool, kassierte eine Figur ein und wanderte mit seinem König seelenruhig aus den Schachs. Am Ende war er dran mit Matt setzen.

4,0-1,0

Während die Kibitze dann schon die Höhe des Sieges diskutierten nahm das Schicksal sein Lauf.

Uwe hat hatte mit Schwarz zu kämpfen seine strukturellen Schwächen unter Kontrolle zu halten, als dann ein Bauer weg war, schien es zuende zu gehen. Doch im 40. Zug gab es noch mal die Möglichkeit nahezu auszugleichen. Leider nicht gespielt und wenig später war nichts mehr zu machen. Nur noch

4,0-2,0

Jürgen hatte aus der Eröffnung heraus immer kleinen Vorteil und wickelte in ein besseres Endspiel ab. Doch er unterschätzte die aktiven Möglichkeiten seines Gegner der in Jürgens Stellung eindran und ein paar Bauern einkassierte. Danach war nichts mehr zu machen. Turmendspiele sind leider doch nicht immer remis.

4,0 – 3,0

Unsere Hoffnung lag dann bei Günther, der nach der Eröffnung in etwas besserer Stellung einen Bauern eingestellt (?) / geopfert hatte und lange mit dem Rücken zur Wand gegen den Verlust kämpfte. Es sah lange nicht schlecht aus, die Stellung war blockiert und sein Gegner kam nicht voran. Bis Günther seinem Gegner die Gelegenheit zu einem Figurenopfer gab. Doch der Gegner opferte auf dem falschen Feld (der Engine zeigte später zuhause sofort 0.00 an). Leider spielen ja keine Engines sondern Menschen und so verlor Günther die Partie noch zum Endstand von 4,0 – 4,0.

Auf dem Rückweg erreichte uns dann die gute Nachricht aus Delmenhorst. Glückwunsch an unsere Erste!

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BLITZE im November

An diesem Wochenende hatten zwar die Ligen Pause, aber es gab zwei spannende – wenn nicht gar dramatische Turniere im schnellen Blitzschach (5+0).
… und die Schachfreunde waren dabei!

Am Samstag war Barsinghausen Gastgeber der niedersächsischen Einzelmeisterschaft. Unser Andreas Liebau hat sich mit Platz 7 von 23 Teilnehmern sehr gut geschlagen und ist auch gleich fürs nächste Jahr einen Platz auf Landesebene gesichert. Alle drei Qualifikationsplätze zur Norddeutschen Meisterschaft gingen nach Hannover. Hier im Bezirk wird offenbar sehr gepflegt Blitz zelebriert. Dritter wurde Felix Gerland, die beiden Top-Plätze waren erst nach vier Stichpartien vergeben (Torben vor Izi).

Heute fanden sich zehn 4er-Teams zur 2018er(!) Bezirksmannschaftsmeisterschaft bei Kargah ein. Die Spielstärke klaffte vom Anfänger bis zum Semiprofi. Eigentlich spielten je 5 Teams um die Plätze 1-5 und 6-10. Obere gegen untere Häfte war 8-0 ein häufiger Score. Wir hatten beinahe zwei Viererteams am Start, allerdings hatten weder Tom noch Gerd Ambitionen auf einen Schachwettkampf. Gerd lief immerhin als Papiertiger auf. Mit Inken und Willi hatten wir sogar zwei Fans – und wurden als Tabellenfünfter „nur“ Meister derer Herzen. Woran lags? Gegen den neuen Champion Lister Turm und 96 kamen wir mächtig unter die Räder. In Summe nur drei Brettpunkte zeugen von der Übermacht. Wer von uns dabei vorne/hinten spielt – egal! Gegen den Zweiten Rinteln hatten wir wie viele andere vorne nichts zu holen – 0 aus 4 gegen die Topscorer Plischki (17 aus 18) und Felix (16,5/18), hinten reichten 3,5 aus 4 nicht. Gegen Lehrte kam keiner von uns über 50% hinaus – das wäre vielleicht noch eine Möglichkeit für eine bessere Platzierung gewesen.

Unsere Scores aus 18 Partien:
Vorderes Paarkreuz: Andreas Liebau 11,5 und Bernd 8
Hinteres Paarkreuz: Uwe 13 und Jörg 12

Bemerkenswert war der Auftritt von 96. Mit drei Mannschaften angetreten spielten in einem Team vorn zwei sehr starke junge Frauen. Gegen das dritte Team gelang mir das Kunststück, mit Schwarz in 6 Zügen Matt zu setzen. Mein Tischnachbar war noch beim Händedruck…

Für beide Turniere sind zügige Online-Ergebnisse bislang Fehlanzeige. Kann man ob der Ehrenamtlichkeit verstehen, aber man ist heutzutage verwöhnt. Guckst Du beim Schachbezirk oder beim NSV.
Am Freitag geht es wieder um Blitz – in Linden und in der List.

Satzungen im DSB auf dem Prüfstand

Wie halten es die Schachverbände mit Diskriminierungen in ihren Satzungen? Über dieses Thema haben wir in meinem Beitrag „Dann geht doch zur Wahl!“ bereits lebhaft diskutiert. Dem Schachfreund Helge Wittur bin ich für seine Kommentare ausdrücklich dankbar. Eine konstruktive Streitkultur ist in einer Demokratie unerlässlich. Nur so lassen sich Probleme erkennen und bestenfalls beseitigen. Die verunglückte Formulierung in der novellierten Satzung des Schachbezirks Hannover war der Auslöser für die Diskussion. Soll sich der Schachbezirk rassisch oder rassistisch neutral verhalten? „Weder noch!“, ist nach wie vor mein Credo. Nun habe ich nicht die Absicht, mit diesem Beitrag die Diskussion neu zu beleben, aber zu gucken, wie es die Anderen machen, hat noch nie geschadet. Und so habe ich mir sämtliche Satzungen der Landesverbände und des DSB bezüglich der Diskriminierungs-Paragraphen angesehen. Die Auszüge zeige ich euch im Anschluss in alphabetischer Reihenfolge der Landesverbände.

Jeder möge seine eigenen Schlüsse ziehen. Gleichwohl solltet ihr auf ein paar Feinheiten achten. Ob sich ein Verband lediglich neutral verhält oder Rassismus und Gewalt ausdrücklich verurteilt, ist ein nicht unerheblicher Unterschied. Am kümmerlichsten gehen die Hessen mit dem Thema um. Denen reicht der Hinweis, dass der Verband unpolitisch sei. Niedersachsen hat als einziger Landesverband nichts dergleichen in seiner Satzung stehen! Mit etwas Phantasie lässt sich jedoch der Verweis auf den Landessportbund entsprechend auslegen. Der LSB hat eine aus meiner Sicht vorbildliche Formulierung. Vorbildlich ist für mich auch die Satzung des DSB in diesem Punkt. Die Grundsätze sind fast wortgleich mit dem Satzungsentwurf vom 10.11.2015 für den Schachbezirk Hannover. Diese vom DSB verabschiedete Formulierung war für die Mehrheit in der außerordentlichen Versammlung des Schachbezirks Hannover fehl am Platze. Hört! Hört!

Auffällig ist, dass ausgerechnet der Schachverband Sachsen am ausführlichsten mit der Problematik umgeht. Dass das offenbar notwendig ist, zeigt das Ergebnis der letzten Bundestagswahl. Mit Satzungen werden wir nicht die Welt verbessern, aber wir können mit zeitgemäßen Regeln kundtun, dass uns die Welt nicht gleichgültig ist. Und manchmal ist eine fehlerhafte Satzung besser als eine perfekte, sonst hätten wir keinen Grund darüber zu reden.

Deutscher Schachbund Stand 05/17

2 Aufgaben, Grundsätze
(1) Der Bund erblickt seine Aufgabe in der Pflege und Förderung des Schachspiels als einer sportlichen Disziplin, die in besonderem Maße geeignet ist, der geistigen und charakterlichen Entfaltung der Persönlichkeit zu dienen. Er ist parteipolitisch neutral und vertritt die Grundsätze der Toleranz wie der Gleichberechtigung aller Menschen.

(4) Der Bund verurteilt jegliche Form von Gewalt, unabhängig davon ob sie körperlicher oder seelischer Art ist; er verurteilt jedwedes Verhalten, das das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung verletzt.

Badischer Schachverband Stand 13.06.2015

§ 02 Zweck und Aufgaben
3. Entsprechend seiner Aufgabe ist der BSV parteipolitisch, konfessionell und weltanschaulich neutral.

5. Der BSV ist Mitglied des Deutschen Schachbundes e.V. (DSB), der Badischen Sportbünde und des Landessportverbandes Baden-Württemberg. Deren Satzungsbestimmungen und Ordnungen werden für den BSV und seine Mitglieder als verbindlich anerkannt.

Bayerischer Schachbund Stand 27.06.2015

§ 2: Aufgaben
1a) […] Der Bund verurteilt jegliche Form von Gewalt, unabhängig davon ob sie körperlicher oder seelischer Art ist; er verurteilt jedwedes Verhalten, das das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung verletzt. […]

Berliner Schachverband Stand 28.12.2011

§ 1 Name, Sitz und Zweck
(5) Der Verband ist selbstlos tätig, er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke und keine politischen oder religiösen Ziele.

Hamburger Schachverband Stand 30.03.2016

§ 2 Zweck des Verbandes
1. Der Zweck des Verbandes besteht in der Pflege und Förderung des Schachsports; er ist eine parteipolitisch und weltanschaulich neutrale Vereinigung.

Hessischer Schachverband Stand 22.05.2016

§ 1 Name, Sitz und Zweck
3. […] Der Verband ist unpolitisch. […]

Schachbund Nordrhein-Westfalen Stand 07.05.2017

§ 1 Zweck des Bundes
1.2 Entsprechend seiner Aufgabe ist der Bund eine sportliche und kulturelle Vereinigung, die parteipolitisch und weltanschaulich neutral ist.

Niedersächsischer Schachverband Stand Kongress 2012

2. Art und Zweck des Verbandes
Fehlanzeige!

Schachbund Rheinland-Pfalz Stand 14.11.2015

§ 2 Aufgaben
(1) Er (der SBRP) ist parteipolitisch neutral und vertritt die Grundsätze der Toleranz wie der Gleichberechtigung aller Menschen.

Saarländischer Schachverband Stand 20.06.2009

§3 Neutralität
3.1 Der Verband ist politisch, konfessionell und weltanschaulich neutral.

Schachverband Schleswig-Holstein Stand 02.04.2015

§ 2 Aufgaben
(1) […] Er (der Verband) ist parteipolitisch neutral und vertritt die Grundsätze der Toleranz wie der Gleichberechtigung aller Menschen.

Landesschachbund Bremen Stand 11.05.2009

§ 2 Zweck und Aufgaben
5. Der Landesschachbund Bremen ist parteipolitisch, konfessionell neutral.

Schachverband Württemberg Stand 18.09.2013

§ 2 Zweck des Verbands
4. Bestrebungen parteipolitischer, konfessioneller oder rassistischer Art sind im Verband ausgeschlossen.

Landesschachbund Brandenburg Stand 05.06.2010

§ 2 Zweck, Aufgaben und Grundsätze der Tätigkeit
(4) Der LSBB wahrt parteipolitische Neutralität. Er räumt den Angehörigen aller Völker gleiche Rechte ein und vertritt den Grundsatz religiöser und weltanschaulicher Toleranz. Er orientiert sich an basisdemokratischen Grundsätzen.

Landesschachverband Mecklenburg-Vorpommern Stand 17.07.2016

§ 2 Grundsätze
1) […] Er ist parteipolitisch und weltanschaulich neutral und vertritt die Grundsätze der Toleranz wie der Gleichberechtigung.

2) Der LSV M-V toleriert in keiner Weise radikale menschenfeindliche und rassendiskriminierende Verhaltensweisen seiner Mitglieder. Bei zur Kenntnis gelangten und eindeutig nachgewiesenen Verstößen werden geeignete Sanktionen innerhalb des LSV M-V durchgesetzt.

Schachverband Sachsen Stand 14.06.2014

§2 Ziele, Aufgaben und Rechtsgrundlagen
5. Der Verband ist eine sportliche Vereinigung. Er vertritt den Grundsatz religiöser und weltanschaulicher Toleranz sowie parteipolitischer Neutralität. Er tritt rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen Bestrebungen, sowie allen Erscheinungen von sexueller Gewalt im Verband entschieden entgegen. Der Verband tritt für die Gleichstellung der Geschlechter, für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen ein. Der Verstoß gegen einen oder mehrere dieser Grundsätze kann zur Ablehnung eines Aufnahmebegehrens in den Verband sowie zum Ausschluss aus diesem führen.

Landesschachverband Sachsen-Anhalt Stand 22.08.2012

§ 2 Zweck, Ziele und Aufgaben
1. Der LSV ist sport-, bildungs- und kulturpolitisch aktiv. Er ist offen für alle Schachinteressierten, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit, Rasse, Religion, Weltanschauung, Parteizugehörigkeit und gesellschaftlichen Stellung.

Thüringer Schachbund Stand 2015

I. Name , Sitz , Stellung , Ziele und Aufgaben des Bundes
§ 4 […] Entsprechend seiner Aufgabe ist er (ThSB) eine kulturelle unpolitische Vereinigung.

II. Mitgliedschaft
§ 8 Die Vereine im ThSB sind offen für alle schachsportlich interessierten Personen unabhängig von Staatszugehörigkeit, Rasse, Religion, Weltanschauung, Parteizugehörigkeit, gesellschaftlicher und sozialer Stellung.

Kalte Dusche in der Verbandsliga

Keine Partie gewonnen, drei verloren. Das macht 2,5 : 5,5 Punkte im ersten Match gegen die 3. Mannschaft vom HSK Lister Turm. Da ich mit meiner eigenen Partie bis zum Schluss beschäftigt war, kann ich zu den anderen wenig sagen. Dem Vernehmen nach war die Niederlage verdient. Über die Gründe müssen wir uns Gedanken machen, denn eigentlich waren wir die erklärten Favoriten. Es liegt wohl an der fehlenden Spielpraxis. Die Einzelergebnisse könnt ihr euch auf der Seite des NSV angucken.

Mit meiner Partie bin ich zufrieden, obwohl am Ende auch nur ein halber Punkt heraussprang. Mein Gegner hat stark gespielt. Echte Fehler gab es auf beiden Seiten nicht. Aus Solidarität zu einem Volk auf der Iberischen Halbinsel haben wir Katalanisch gespielt. Bis zum 13. Zug verlief alles mehr oder weniger nach Theorie. Bevor ich euch die Partie in voller Länge zeige, bekommt ihr die Schlussstellung als Diagramm zu Gesicht:

Streich, Gerhard (SFH II) ½ : ½ Wall, Henrik (HSK Lister Turm III)

Remis nach 35… Tg2-h2
Remis nach 35… Tg2-h2

 

Vereinsturnier

Vereins- was? Wer in den letzten Wochen mal durch Zufall die Termine-Seite auf unserer Homepage angeklickt hat, dem dürfte aufgefallen sein, dass dort einige Termine mit dem Titel „Vereinsturnier“ versehen sind.

Nun waren die Vereinsmeisterschaften in den letzten Jahren (so sie denn überhaupt stattfanden) nicht unbedingt Erfolgsmodelle. Aus diesem Grund wird das Konzept des Turnieres in diesem Jahr abgewandelt.

Gespielt wird als Rundenturnier und pro Spielabend werden maximal drei Runden gespielt. Eine Runde besteht aus einer Partie Schnellschach (20 Min.) und einer Partie Blitzschach (5 Min.). Unmittelbar nach Beendigung der Schnellschachpartie wird gegen denselben Gegner eine Blitzpartie mit vertauschten Farben ausgetragen. Für einen Sieg in der Schnellschachpartie gibt es 2 Punkte, für einen Sieg in einer Blitzpartie 1 Punkte, bei Remis jeweils die Hälfte.

Natürlich ist es auch möglich, die Spiele außerhalb des vorgesehenen Rahmens abzuhalten. Wenn man sich mit seinem Gegner einigt, kann man auch an einem Montag in der Kneipe bei einem Bierchen spielen.

So ein Rundenturnier macht natürlich nur Spaß, wenn sich möglichst viele Schachfreunde beteiligen. Beim nächsten Mannschaftskampf (am 22.10 spielen beide Mannschaften im  FZH Vahrenwald) werden wir mal auf die möglichen Mitspieler zugehen. Wer jetzt schon weiß, dass er mitspielen will, der schickt einfach eine kurze Mail an den Vorstand oder hinterlässt einen kurzen Kommentar unter dem Artikel.