1. Helmut-Reefschläger-Gedächtnisturnier

Baden-Baden. Oft gehört, nie besucht. Nun war ich dort und habe es nicht bereut. Helmut Reefschlägers Anziehungskraft wirkt über seinen Tod hinaus. „Faites votre jeux!“ 86 Schachfreunde waren dem Aufruf der OSG Baden-Baden zum Schnellschachturnier am 5. November 2016 gefolgt. Darunter waren vier Nordlichter; drei aus Hamburg (Christoph Engelbert, Dr. Torsten Szobries und Michael Dombrowsky) und ein Nordlicht aus Hannover. Michael war Helmuts bester Freund, auch wenn Michael – bescheiden wie er ist – das Adjektiv nicht bestätigen möchte. Gleichwohl ist er sozusagen sein Nachlassverwalter. Von Helmuts Wehrpass bis zu seiner legendären Doktorarbeit, alles befindet sich in Michaels Händen.

01-baden-badenDie Gastfreundschaft der Badener ist unglaublich. Der neue Vorsitzende der OSG Baden-Baden, Patrick Bittner, hat sich sofort nach meiner Anmeldung mit freundlichen Worten gemeldet und mein Hotel gebucht. Am Vorabend des Turniers waren wir Vier im Kreise des alten und neuen Vorstands zum Abendessen eingeladen. Es war ein fröhlicher Abend.

Bevor ich auf das Turnier zu sprechen komme, möchte ich auf Helmuts Doktorarbeit zurückkommen. Ich hatte anlässlich seines 70. Geburtstags darüber berichtet. Helmut hatte anschließend Wert darauf gelegt, dass sie weniger als 50 Seiten umfasst. Hier ist sie:

02-baden-baden Berechnung der Anzahl der 1-Spitzen der paramodularen Gruppen 2-ten Grades

Es sind 20 Seiten im DIN A5 Format. Helmut soll gesagt haben, Mathematiker sollen nicht schwafeln, sondern auf den Punkt kommen. Ob irgendjemand den Inhalt verstanden hat, ist nicht überliefert. Michael hat indes erfahren, dass sich drei Koreaner im Jahr 2012 des Themas angenommen haben. Unbestätigten Meldungen zufolge irren sie seitdem rastlos durch Seoul…

Das Turnier war perfekt organisiert. Alles stimmte: Turniersaal, Programm, Erinnerungstafeln, kostenlose Getränke und Snacks. Schiedsrichter Daniel Fuchs hat das Turnier souverän geleitet. Der Ablauf stimmte auf die Minute. Es gab keine Proteste. Badener sind halt ein umgängliches Volk, und wir vier Nordlichter sind es auch. Besonders beeindruckt haben mich die musikalischen Einlagen zweier Musikstudenten mit ihrem Lehrer, die zugleich Mitglied der OSG sind. Helmut hätte seine Freude gehabt.

Turniersaal während der Musikeinlage
Turniersaal während der Musikeinlage

04-baden-badenPinnwand mit Auszug aus unserem Blog

05-baden-baden

 

 

Das Turnier wurde von IM Igor Solomunovic (SK 1879 HD-Handschuhsheim) gewonnen. Die Vorentscheidung fiel mit seinem Sieg gegen den Lokalmatadoren GM Roland Schmaltz (OSG Baden-Baden), rechts mit Schwarz. Das komplette Ergebnis findet ihr auf der Seite von Chess-Results: http://chess-results.com/Tnr246270.aspx?lan=0

06-baden-badenFür mich lief das Turnier suboptimal (4:5 Punkte). Aber das war wirklich nebensächlich. Ein paar junge Leute waren unter meinen Gegnern. Ich zeige euch meinen aus der 1. Runde (rechts):

 

Vor der 8. Runde gab’s noch einmal Musik und Rotwein in trauter Runde:

07-baden-badenlinks: Michael Dombrowsky, Mitte: Patrick Bittner (1. Vorsitzender OSG Baden-Baden), rechts: Christoph Engelbert

 

 

 

Übrigens geht für einen Schachfreund heute die Feier in Köln weiter. Robert Hübner wird 68 Jahre alt!

In der anschließenden Galerie möchte ich euch ein paar Eindrücke vermitteln, die ich in der kurzen Zeit meines Aufenthalts von Baden-Baden gewonnen habe. Baden-Baden nennt sich Kunst-, Kultur- und Urlaubsstadt. Die Attribute kann ich bestätigen. Auffällig ist Baden-Badens Faible für „malträtierte“ Damen.

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Ergänzung am 6. November 2018

Baden-Baden, 5. November 2016, rechts Christoph Engelbert († 02.11.2018), links Dr. Torsten Szobries (beide Hamburger SK)

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Matt in 3!

Das erste Mal tut immer weh!

Heute durfte ich erstmals an einer LandesblitzEINZELmeisterschaft teilnehmen, Qualifikation vor einem Jahr sei Dank!
Dass ich heuer die Farben der Schachfreunde nicht glorreich vertreten habe, darf keineswegs meiner Erkältung zugeschrieben werden.
Nach einem Freilos in Runde 1 fand ich trotz Auftaktsieg nie gut ins Turnier. Mal spielte ich zu langsam, mal schlicht zu oberflächlich.
Auf dem Niveau macht ein Mehrbäuerchen dann gern auch den ganzen Punkt!

Da ich dann auch noch 2-Punkte-Spiele gegen die direkte Konkurrenz vergeigt habe, blieb für mich nur die rote Schlusslaterne übrig.
Ans andere Ende der Tabelle geschaut erblicke ich drei Hannoveraner: Tobias Vöge, Torben Schulze und als neuen Landesmeister Dennes Abel. Hannover hat die Meisterschaft dominiert, Herzlichen Glückwunsch!!!

Dennes griff gegen mich in den Zügen 9 und 12 fehl, was ihn letztlich kompensationslos eine Figur kostete. Der Rechner zeigt noch laaaaaange +3 – das Ergebnis lautet 0-1 aus meiner Sicht. Dies darf als repräsentativ für meinen gebrauchten Tag angesehen werden.

Erwähnung verdient noch das erfolgreiche Hamelner Trio, von dem sich Igor Belov für die norddeutsche Blitzmeisterschaft qualifiziert hat. Die drei konnte ich immerhin auf der Heimfahrt abhängen 😀
allerdings nur mit Hilfe eines Boxenstopps…

Jörg: Hier die Tabelle nach Rangliste:

lbem2016

Quiz für Ü30-Jährige

Vor 30 Jahren fand die Schacholympiade in Dubai statt. Das Jubiläum möchte ich zum Anlass nehmen, denjenigen fünf Quizfragen zu stellen, die davor geboren wurden (Ü30). Denn die Antworten könnt ihr nicht ergoogeln. Ihr müsst entweder selbst dabei gewesen sein oder über ein exzellentes Archiv – wie das von Hans-Joachim Markus – verfügen.

Bevor ich zu den Fragen komme, möchte ich einige Fakten nennen: Die 27. Schacholympiade fand vom 14.11.-02.12.1986 in Dubai statt. Die Vergabe in die Vereinigten Arabischen Emirate war umstritten. Israel wurde ausgeschlossen, darum fehlten u.a. Dänemark, Schweden, Norwegen und die Niederlande. Auch die DDR war nicht dabei, aber aus anderen Gründen. Dennoch nahmen unterm Strich 107 Länder teil. Die Reisekosten wurden mit 1 Mio. US-Dollar vom Veranstalter gesponsert. Nur 100 km Luftlinie entfernt tobte der 1. Golfkrieg. Die Zeiten sind nicht besser geworden.

Bei den Herren trat Deutschland mit einer B-Mannschaft an. Hübner und Hort hatten abgesagt. Dennoch schlug sich die Mannschaft wacker. In der Aufstellung: S. Kindermann, R. Lau, K. Bischoff, J. Hickl, D. Heinbuch und H.-J. Hecht wurde mit 32,5 Brettpunkten der 12. Platz erreicht. Es gewann die UdSSR mit 40 Brettpunkten knapp vor England 39,5 Pkt. und den USA 38,5 Pkt. Den Olympiasieg holten sich folgende Männer: G. Kasparov, A. Karpov, A. Sokolov, A. Yusupov, R. Vaganian und V. Czeskovsky.

Bei den Damen gewann ebenfalls die UdSSR vor Ungarn und Rumänien. Die bundesdeutschen Damen erreichten in der Besetzung: B. Hund, P. Feustel, B. Trabert und R. Grünberg einen ausgezeichneten 6. Platz.

Nun zu meinen Quizfragen. Wer sämtliche Fragen binnen einer Woche zuerst richtig beantwortet, erhält von mir ein Herrengedeck (Pizza-Orgasmus 28 cm mit Kiez-Bier 0,5 l) im Debakel. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Linksweg auch.
 
1-frage1. Frage
Weiß hat seinen Gegner soeben mit 8. Sc3-d5 mattgesetzt. Wer spielte gegen wen in welcher Runde?

 

 

 

2a-frage2. Frage
Schwarz ist am Zug. Was zog er und wie antwortete Weiß?

3-frage

 

 

 

 

3. Frage
Schwarz zog 36…Txe2+ und Weiß gab auf. Wer konnte sich über diesen Sieg freuen?

 

 

 

 

4. Frage
Für welches Land spielte der Schachfreund mit folgendem Namen? Fufuengmongolkit

5. Frage
5:47 Brettpunkte waren die geringste Ausbeute eines Landes bei den Männern. Um welches Land handelt es sich? Bei den Frauen bildete welches Land mit 2,5:36,5 Brettpunkten das Schlusslicht?

Fähnchen gefallen – oder wer kennt die Regeln?

Fähnchen gefallen“,

dieser Ausspruch meines alten Vereinskollegen Egbert Fechtner aus Zeiten des SC Porta Westfalica möchte ich zum Anlass nehmen auf den Regelabend nächsten Freitag hinzuweisen. Egbert wusste immer, wann die Klappe seines Gegners gefallen war.

Was passiert nun, wenn ein Vereinskamerad nicht sieht, wenn die Zeit des Gegners abgelaufen ist? Darf man was sagen? Was macht der Schiedsrichter? Was muss der Mannschaftsführer tun? Gibt’s Unterschiede zwischen Turnier-, Schnell- oder Blitzpartien?

Oder was passiert in dieser Situation wie im Bild? Gibt’s hier Unterschiede zwischen Turnierpartien und Schnell- und Blitzschach?

dgt2010_flag

Weiter habe ich noch geplant:

  • Uhrenkunde:
    Wie stelle ich die Uhr auf die neuen Bedenkzeiten im Verband und Bezirk ein?
    Wie kann ich die Uhr anhalten?
    Was gibt es bei der neuen Bedenkzeit zu beachten?
  • Was gibt’s zu Mobiltelefonen Neues?
  • Neuerungen FIDE-Regeln 2014
  • Ausblick auf die Änderungen in den FIDE-Regeln 2017

Gäste sind wie immer bei uns willkommen, Beginn ist um 19.30 Uhr. Wer kann, bringt vielleicht noch einen Silver Timer mit.

Hier RegelAbend.pdf die Übersicht über die besprochenen Themen als PDF.

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Ergänzung am 10.10.2016 durch Gerhard:

Lieber Fähnchen auf dem Dach...
Lieber Fähnchen auf dem Dach…

Neuigkeiten und weitere Infos

Hier möchte ich Euch über aktuelle Dinge aus dem Verein informieren. Was gibt’s Neues, welche Informationen erhält der Vorstand vom Bezirk oder den Verbänden.

08.10.2016 Umfrage – 14 Fragen

An der Umfrage des Vorstands haben nach 24h schon 9 Mitglieder teilgenommen, weiter so!

07.10.2016 Monatsblitz mit Sachpreisen

Ab sofort werden beim Monatsblitz wieder Sachpreise für die ersten Drei ausgeschüttet. Los geht’s heute!

06.10.2016 103. Stadtstaffel Hannover 2017

Am 07.05.2017 findet die Stadtstaffel im Erika-Frisch-Stadion statt. Da an dem Termin die letzte Runde stattfindet, können wir wohl nicht mitlaufen. Mehr Infos unter http://www.hannover.de/Sport

05.10.2016 Bezirks – Dähnepokal

Der Dähnepokal startet am 12.10. im Kargah. Näheres auf der Seite des Schachbezirks.

Wahnsinn im Wandel der Zeiten

Vor zwei Jahren war Hannover Schauplatz der Einheitsfeier. Über den Wahnsinn habe ich euch exklusiv berichtet. Zur Erinnerung guckt ihr hier: https://www.schachfreunde-hannover.de/wahnsinn/

Diesmal hat der Tross seine Zelte in Dresden aufgeschlagen. Dresden liegt in Sachsen. Wie geht sächsisch? So geht (ging) sächsisch:

einheitsfeier-2014_1

„Revolution ohne Gewalt.“ Das Foto habe ich am 3. Oktober 2014 aufgenommen. Seitdem gehört politisch motivierte Gewalt in Sachsen zur Tagesordnung. Wurden binnen zwei Jahren die Werte auf den Kopf gestellt? Wie schnell das gehen kann, zeigen folgende Beispiele:

Volkswagen: vom Branchenprimus zum Trickbetrüger

Deutsche Bank: vom Krösus zum Bettelmönch

Zinsen: vom Haben zum Soll

Hartmut Mehdorn: vom BER-Chef zum Bruchpiloten

Franz Beckenbauer: von der Lichtgestalt zum Lichtscheuen

Angela Merkel: vom 1. Platz des Politbarometers zum Abstiegskandidaten

„Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist es nur ein Schritt.“ (Napoleon Bonaparte). Wisst ihr noch, wer im Oktober 2014 Trainer beim Hamburger SV war? Josef Zinnbauer. Aus der Presse, aus dem Sinn. Apropos Presse. Prawda (Wahrheit) oder Lüge? Es kommt auf den Standpunkt an.

An einem Feiertag, an dem Sonntagsreden en vogue sind, seien mir diese Gedanken in unserem Schach-Blog erlaubt. Wir Schachspieler sind ein Teil des Ganzen. In unserer Nische möchten wir ungestört bleiben. Nur wenn man uns die „sportspezifischen eigenmotorischen Bewegungen“ abspricht, werden wir unwirsch. Ein bisschen zumindest, weil es um unsere Kohle geht. Wir sind nicht systemrelevant. Die einen bewundern uns, die anderen belächeln uns. Richtig ernst nehmen wir uns nur selbst. Gleichwohl liefern wir einen Beitrag für ein gepflegtes Zusammenleben in einer Welt, die sich in rasantem Tempo verändert. Mögen wir uns dessen bewusst sein. Unseren Kindern zuliebe.

einheitsfeier-2014_2„Howgh!“ (Schlusswort wider den pastoralen Duktus meines Beitrags)

*******************************************************************************Ergänzung am 8. Oktober 2016

Elbflorenz in der Leinemetropole am 3. Oktober 2014
Elbflorenz in der Leinemetropole am 3. Oktober 2014

Blitzen, Bier und Bitches

Der reißerische Titel sei mir verziehen, um Werbung für unseren neuen Treff am Donnerstag Abend zu machen:

Wir wollen uns jetzt regelmäßig in lockerer Runde Donnerstags Abends im Debakel treffen um zum Blitzen, ein Bierchen zu trinken und uns auszutauschen. Selbstverständlich sind auch alle nicht SFH’ler herzlich willkommen. Los geht’s ab 20 Uhr.

Die Idee dazu entstand auf unserer HV und kam aus dem Kreise der Mitglieder. Für kreative Ideen sind wir immer offen, so ist ja auch dieser Blog entstanden. Hier werden wir im übrigen in den nächsten Stunden oder Minuten den 500000. Besucher begrüßen.

Hurra, wir leben noch!

„Stell dir vor, dein Schachverein soll aufgelöst werden, und keiner geht hin.“ „Etwas Besseres als den Tod findest du allemal“, sagten sich ein paar Patrioten und plädierten fürs Überleben. Der geflügelten Worte sind genug gewechselt. Sie galten dem gestrigen Abend. Jörg ist unser neuer Präsident. Spielleiter: Fehlanzeige, aber die Finanzen sind in guten Händen. Auf der Tagesordnung stand noch „Verschiedenes“. „Wow!“ Es sprudelte nur so von Ideen. „Geht doch!“, durfte ich konstatieren. Das Fenster ist ein Spalt weit offen. Der Muff kann abziehen. Kreativität darf hinein. Schau’n mer mal.

Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte. Und weil ich in diesem Jahr an dieser Stelle noch keins veröffentlich habe, möchte ich euch symbolisch mein Lieblingsfoto der letzten Wochen zeigen. Ein Paar hat sich getraut. Just an dem Tag, als sich Ana und Schweini das Ja-Wort gaben. Das Paar befand sich bereits auf der höchsten Stelle im Umkreis von 40 km. Das war den beiden nicht genug. Sie stellten sich auf eine Bank. Für einen Moment waren sie dem siebten Himmel ein bisschen näher gerückt.

siebter-himmel
Vom siebten Himmel sind wir Schachfreunde derzeit weit entfernt. Aber eine Stufe nach oben haben wir gestern erklommen. – Als ich meinen Platz verließ, habe ich dem Paar viel Glück gewünscht und mit dem Hinweis versehen, dass mein Glück bereits seit mehr als 35 Jahren anhält. Ein herzliches Dankeschön und strahlende Gesichter bekam ich zurück.