Es ist eine Ewigkeit her, dass unsere ewige Liste veröffentlicht wurde. Es war eine der letzten Amtshandlungen unseres damaligen Präsidenten Heinz-Jürgen Gieseke im Jahr 1980. Seitdem ist viel Wasser die Ihme hinuntergeflossen. – Heute sei der Sonntag für die Ewigkeit, lehrt uns HAZ-Redakteur Simon Benne in der Lüttjen Lage. Das war für mich der Anstoß, in die Katakomben meines Schacharchivs zu steigen, um die ewige Liste so gut es geht zu vervollständigen. Das kam dabei heraus:
Think Yellow! (Originalfarbe von 1980)
1980 Gerhard Streich 1980 Horst-Peter Anhalt
1981 Horst-Peter Anhalt
1982 Harald Behrens
1986 Harald Behrens 1986 Michael Geveke
1987 Horst-Peter Anhalt
1988 Arthur Kölle 1988 Gerhard Streich
1989 Horst-Peter Anhalt
1995 Daniel Butscher 1995 Olaf Bergmeier
1996 Olaf Bergmeier 1996 Olaf Bergmeier
1997 Olaf Bergmeier 1997 Olaf Bergmeier
1998 Günter Garthof 1998 Olaf Bergmeier
1999 Günter Garthof 1999 Torsten Knippert
2000 Marcus Delacor 2000 Olaf Bergmeier
2001 Andreas Berndt 2001 Olaf Bergmeier
Die ewige Liste endet mit unserer Fusion im Jahr 2001. Zwischen den Jahren 1981 und 1995 gibt es Lücken. Die sind einerseits meiner unvollständigen Dokumente und andererseits diverser Turbulenzen geschuldet. Soll heißen: Die eine oder andere Meisterschaft fiel aus. Lücken tun weh. Das ist wie beim Zahnarzt. Deshalb würde ich mich freuen, wenn wir einige davon füllen könnten. Wer kann dazu beitragen?
Jede Dekade hatte ihre eigenen Gesetze. Als Heinz Johann, der Friseur, der meinen Vater beim Haareschneiden überredete, mich in den Schachverein zu locken, zum ersten Mal Blitzmeister wurde, war nicht nur das Blitzschach Neuland. Das Leben nahm lawinenartig seinen Lauf. Vieles wurde darunter begraben. Vieles wurde an die Oberfläche gezerrt. Das war gut so. Was wäre ein Leben ohne spannende Erlebnisse?
Jede Vereinsmeisterschaft war so ein Erlebnis. Von 1966 bis 1981 habe ich alle mitgemacht. Meinen ersten Vereinstitel konnte ich 1969 im Blitzschach erringen, als ich unseren „Oberzocker“ Wolfgang Rosin ablöste. Aus dieser Zeit stammt der Ehrenteller, der 1972 in meinen Besitz überging. Wer genau hinschaut, wird die eingravierten Namen von Wolfgang und mir entdecken. Ansonsten war Peter Brunotte damals eine Bank. Anfang der Siebzigerjahre kam Horst-Peter vom SV Linden zu uns herüber. Fürderhin holte er sich mehrere Meisterschaften, musste allerdings bis 1980 auf seinen ersten Blitztitel warten. Für mich war 1988 endgültig Schluss mit Vereinsmeisterschaften. Meine Zäsur begann im Jahr 1979: Ehe, Familie, Beruf und eine neue Sportkarriere als Radrennfahrer hatten Vorrang.
Gegen Ende des Jahrtausends kam die große Zeit von Olaf Bergmeier. Er spielte nicht nur bärenstark, sondern war auch regelmäßig dabei. Das zahlte sich vor allem bei den Blitzmeisterschaften aus, die in den Neunzigerjahren nicht mehr gesondert ausgetragen wurden. Es zählte die Jahreswertung der Monatsblitzturniere. Ich war nur noch sporadisch dabei (siehe: Ausgezockt?). Das langte nicht mehr zu einer Blitzmeisterschaft.
Die stärkste Vereinsmeisterschaft aller Zeiten war wohl die, die wir 1980/81 ausgetragen haben. Es siegte Horst-Peter Anhalt souverän mit 8 Punkten aus 10 Partien, vor Peter Panzer (dem späteren IM und Landesmeister 1986) mit 6,5 Punkten, Manfred Küver (dem späteren CEO) mit 6,5 Punkten, Achim Cablitz (dem Deutschen Hochschulmeister 1982) mit 6,0 Punkten, Harald Behrens (dem Karpow-Bezwinger sowie Landesmeister 1980 und 1988) mit 5,5 Punkten, Klaus Franke (dem Dauerbrenner) mit 5,0 Punkten, Gerhard Streich (dem Dauerpatzer) mit 4,5 Punkten, Andreas Wetjen (der Oldenburger Leihgabe) mit 4,0 Punkten, Jürgen Siegmann (dem späteren Finanzamtsleiter) mit 3,5 Punkten, Michael Geveke (dem Deutschen Jugendmeister 1982) mit 3,5 Punkten und Karl-Heinz Klemens (dem Meister der Herzen) mit 2,0 Punkten.
Der Preisfond betrug 700,00 DM. Das war viel Geld für damalige Verhältnisse. Nach jeder Runde gab es ein Bulletin mit allen Partien und allerlei Wissenswertem. Ob sich so etwas wiederholen lässt? Ja und Nein. Die Zeiten haben sich geändert. Nach unserer Fusion mit der Schachvereinigung war zehn Jahre später Schluss mit Vereinsmeisterschaften.
Die ewige Liste ist eine Meistergalerie der jüngeren Hälfte unseres Vereins, die aus den Schachfreunden Badenstedt hervorging. Zur älteren Hälfte, die der Schachvereinigung entsprang und über eine ruhmreiche Vergangenheit verfügt, kann ich leider keine Angaben machen. Ich würde mich freuen, wenn jemand zur Vervollkommnung beitragen könnte. Es ist ja nur für die Ewigkeit gedacht.
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Erneuerung am 23. August 2020 (siehe Kommentar)