Um 16:30 Uhr war der Sieg perfekt

Die Nachricht über unseren grandiosen Sieg in Wolfsburg hat sich bereits wie ein Lauffeuer verbreitet. Bevor ich darauf zu sprechen komme, möchte ich den Hamelnern zu ihrem 1. Sieg gratulieren und die Salzgitteraner trösten. Nur Gerhard Kaiser bereitet mir Sorgen. In Bergen war er unbesiegbar, in der Landesliga macht er derzeit den Yannick des Vorjahrs.

Aus Krankheitsgründen musste die 1. Mannschaft im letzten Moment umgebaut werden. Dass unser Kapitän nicht zur Verfügung stand, war länger bekannt. Von der Krankheit eines  Wolfsburgers konnten wir indes profitieren. Arthur gewann am 2. Brett kampflos. Das war der Auftakt zu einem ungemein spannenden Mannschaftskampf, der folgendermaßen ablief:

SC Wolfsburg – SF Hannover / Landesliga Süd am 16.11.2014

0-1 Brett 2 Dr. Joachim Schmidt-Brauns -+ Arthur Kölle

Solch einen Punkt nimmt man gern mit, wobei Arthur lieber gespielt hätte. Er fühlte sich stark!

0,5 – 1,5 Brett 5 Gerhard Streich ½ Dieter Jentsch

Dieter Jentsch ist auf der Höhe
Dieter Jentsch ist auf der Höhe

Nach 13 Zügen bot mir Dieter Remis an. Da ich den Eindruck hatte, dass dies eine freundschaftliche Geste nach unseren gemeinsamen Erlebnissen in Bergen sei, nahm ich das Remisangebot an. Glücklich war ich nicht darüber, zumal mir die Stellung gefiel. Die Partie endete dort, wo auch die Eröffnungstheorie zu Ende ist.

 

1,5 – 1,5 Brett 1 Thomas Kaimer 0-1 Dr. Thomas Hänsel

Toms Springeropfer auf f7 war anscheinend zu optimistisch, wobei ich das spontan auch gewagt hätte. Nach einigem Geplänkel und weiteren Figurenopfern konnte Schwarz seinen Materialvorteil ummünzen.

2,5 – 1,5 Brett 7 Olaf Bergmeier 0-1 Wladimir Degen

Nach wissenschaftlicher Auswertung seiner Partie spricht Olaf von Schachblindheit à la Carlsen und Anand. Soll heißen: Olaf konnte gewinnen. Einzelheiten werden nachgereicht.

2,5 – 2,5 Brett 3 Bernd Fritze 1-0 Steffen Urban

Bernd stand meines Erachtens gut, aber sein Damengewinn für einen Turm war wohl eher der Unaufmerksamkeit seines Gegners geschuldet. Der Sieg war wenig später besiegelt.

3,0 – 3,0 Brett 8 Dr. Gerd Rapin ½ Fredrik Polenz

Die Partie hatten wir schon früh auf der Habenseite gebucht. Auf dem Königsflügel gab es eine Bauernstruktur, die sich neutralisierte, auf dem Damenflügel hatte Fredrik das Sagen. Seine Schwerfiguren drückten auf die weißen Bauern, die sein Gegner mühsam verteidigen musste. Fredrik konnte seine Stellung ständig verbessern und einen Bauern gewinnen. Da sich sein Gegner geschickt verteidigte, war der Gewinnweg nicht so einfach. Den fanden wir erst im Nachhinein bei der Analyse. Die Partie endete remis, was einer kleinen Ernüchterung gleichkam.

3,0 – 4,0 Brett 6 Arnold Loewner 0-1 Dr. Martin Ploog

Ein großmeisterlicher Sieg! Im Mittelspiel hatte Martin einen Bauern erobert. Genauer gesagt, war es nur ein halber, weil Doppelbauer. Erst wurden sämtliche Schwerfiguren getauscht, dann sämtliche Leichtfiguren bis auf einen Springer der weißen Partei und einen Läufer der schwarzen Partei. Auf dem Königsflügel standen sich 3 weiße und 4 schwarze Bauern gegenüber, auf dem Damenflügel war das Verhältnis 2:2. Die klassische Frage in Endspielen, ob der Läufer einem Springer überlegen sei, konnte Martin eindrucksvoll beantworten. Sein minimaler Vorteil wuchs von Mal zu Mal, und so mündete die Partie in einem reinen Bauernendspiel, das für Martin leicht gewonnen war. Aber der Weg dorthin war eine eindrucksvolle Demonstration seiner Spielstärke.

Ein Unentschieden im Mannschaftskampf hatten wir jetzt in der Tasche. Aber wir wollten mehr. Die ganze Verantwortung lag nun allein bei Dennie. Und der hatte eine verdammt komplizierte Stellung.

3,5 – 4,5 Brett 4 Marcel Keßler ½ Dennie Ackermann

Das Mittelspiel war ein Spektakel mit Fesselungen und Gegenfesselungen. Beide Könige standen exponiert. Wer auf Gewinn stand, war schwer auszumachen. Mir gefiel Dennies Stellung besser, und ich glaubte als Kiebitz, dass er gewinnen konnte. Als sich der Pulverdampf verzogen hatte, waren Dennie zwei Läufer gegen zwei Türme verblieben. Dennie hatte jedoch zwei Trümpfe in der Hand: Ein Freibauern-Paar im Zentrum und die Fesselung eines Turms. Das war die Ausgangsstellung für weitere 90 Minuten, die mit der quälenden Frage verbunden waren: Kann Dennie eine Niederlage abwenden? Dennie kämpfte bravourös und erreichte am Ende mit einem Läufer und dem b-Bauern gegen einen Turm eine Stellung, die Weiß nicht gewinnen konnte. 16:30 Uhr. Remis! – Ob in dieser Partie alles mit „rechten Dingen“ zuging, darf bezweifelt werden. Ich hoffe, dass wir von Dennie noch eine Auswertung bekommen.

Unser Sieg in Wolfsburg war zwar knapp, aber mit dem Adjektiv „glücklich“ würde ich ihn nicht bezeichnen, dafür haben wir mindestens in zwei Partien (Olaf+Fredrik) etwas liegen lassen. Nach zwei Siegen in der Landesliga sieht die Welt für uns rosiger aus. Gleichwohl liegt alles dicht beieinander. Die Saison 2014/15 verspricht weiterhin viel Spannung.

Der Aufstiegsfavorit setzt sich durch

Die Zweite musste am Sonntag zum Aufstiegsfavoriten nach Rinteln reisen. In den historischen Gemäuern des Prinzenhofs, wie ihr sicherlich alle wisst, errichtet um 1565 von der Familie von Münchhausen, jetzt im Besitz der Sparkasse Schaumburg, trafen wir auf die erste Mannschaft des SK Rinteln. Nachdem sie in der vergangenen Runde ohne ihre beiden Spitzenbretter verloren hatten, gingen sie gegen uns kein Risiko ein. Mit beidseitiger „voller Kapelle“ nahmen wir den Kampf auf.

Es fing gut für uns an, Ariz Lahimi (das ist die FIDE-Schreibweise), DWZ 2233, ELO 2094, stellt im 8. Zug einzügig einen Springer ein und versuchte dann vergeblich noch Verwirrung zu stiften. Andreas ließ sich nicht beirren, das ist die Schlussstellung:

andreas

Torsten konnte mit Weiss nichts aus der Eröffnung herausholen und willigte ins Remis ein. Ich hatte in meiner Partie auf die Rochade verzichtet und versuchte meinen Gegner auszulavieren. Dies gelang dann schlussendlich auch. In folgender Stellung spielte er 17. … Lg7? und tauschte freiwillig seinen guten Läufer ab. 17. …a6 oder e5 mit gleichem Spiel sieht besser aus.

joerg1

Danach war der Widerstand gebrochen und der Punkt eingefahren. Den Rest der Partie findet Ihr als Kommentar.

Der Zwischenstand macht uns Hoffnung etwas aus Rinteln mitnehmen zu können, doch danach gab es nichts mehr für uns zu holen: Frank wurde ein unkorrektes Figurenopfer zum Verhängnis und von IM Plischki ausgekontert. Achim wurde in seiner passiven Stellung langsam zusammengeschoben und konnte Figurenverlust nicht mehr vermeiden.

Michael kam aus der Eröffnung mit einem leicht schlechteren Endspiel, entschied sich dann aber für den falschen Weg und verlor. Serdar hatte ein Remisangebot abgelehnt, wickelte dann aber in ein verlorenes Bauernendspiel ab. Günter hatte nach guter Eröffnung den Faden verloren und sein Gegner sammelt mit beginnender Zeitnot zu viele Bauern ein. Bei bestem Schachspielwetter (Dauerregen) ging es ohne Punkte zurück nach Hannover.

Klare Niederlage

Was soll man schreiben wenn die Mannschaft 2:6 untergeht und dabei keine einzige Siegpartie gelingt ? Vielleicht ein paar Worte um das Ergebnis besser einordnen zu können:

Heute hatten wir erstmals einen Gegner, der annähern optimal aufgestellt antrat. Wir hingegen traten ohne Doppel-Spitze an, hatten dafür aber hinten sehr guten „Ersatz“ aufgeboten. In Summe passte aber heute gar nichts so richtig zusammen. Peter wurde sehr schnell von seinem gut aufgelegten Gegner überspielt, ich hatte erstmals in meinem Schachleben Kontakt mit „Blackmar-Diemer“ und zerlegte mich übervorsichtig wie ich war quasi selbst. 0:2, 12 Uhr war gerade erreicht.

Udo steuerte nach wilder Eröffnung ein Remis in unklarer Stellung bei bevor Rainer aus einer gedrückten Stellung heraus einen Ausweg über ein Läuferendspiel mit ungleichfarbigen Läufern fand. Ebenfalls in leicht gedrückt Stellung aber sehr sicher erkämpfte sich Uli ein Remis bevor Bernd ebenfalls remisierte. Seine Stellung sah sehr verdächtig aus. Aber wer vermag schon Schmuckis Stellungsbilder zu beurteilen…. Die endgültige Entscheidung brachte dann Hermanns Partie. Gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe hatte er zwischenzeitlich einen Bauern gelassen und verlor in seinem Bemühen einen Angriff auf den gegnerischen König zu organisieren weiteres Material. Den Schlusspunkt setzte dann Andre. Er hatte früh einen Bauern gewonnen, verlor in beiderseitiger Zeitnot dann aber leider den Faden. Am Ende der Zeitnot fand er sich in einem Endspiel mit 2 Minusbauern wieder. Trotz intensiver Bemühungen musste er nach gut 6 Stunden die Partie verloren geben.

Positive Ereignisse heute ? Zumindest von der 3ten Mannschaft kann ich heute leider nichts berichten. Allerdings war die Siegpartie von Phillip Eggers am 1.Brett der 4ten Mannschaft stark. 4,5 : 3,5 gewonnen, ein sauber behandeltes Turmendspiel brachte die Entscheidung, Glückwunsch !

Noch’n 70. Geburtstag

Eine wahre Geschichte. Mai 1963. Ein junger Mann wird Mitglied bei den Schachfreunden Badenstedt. Er ist 18 Jahre alt. Es ist eine Zeit des Umbruchs, doch dauert es noch 5 Jahre, bis die 68er von sich reden machen. Gerade ist das Zweite Deutsche Fernsehen auf Sendung gegangen. In schwarz-weiß versteht sich; um 23:30 Uhr ist Sendeschluss. Die Fußball-Bundesliga spielt ihre 1. Saison. Timo Konietzka schießt für Dortmund das 1. Tor in der 1. Minute gegen Werder Bremen. Der FC Bayern München muss zunächst draußen bleiben. Feindbilder gibt es dennoch genug. Der Kalte Krieg läuft auf Hochtouren. Der Alltag ist überschaubar. Die Beseitigung einer Laufmasche kostet 5 Pfennig und ein Liter Benzin 59 Pfennig. „Coffee to go“ ist noch nicht erfunden, dafür hängt am Christbaum mehr Lametta.

Dieser junge Mann merkt recht bald, dass ihm das Organisieren besser liegt als das Schachspielen. Alsbald beginnt seine beispiellose Karriere als Schachfunktionär. Er ist kein Revoluzzer, sondern ein behutsamer Reformer, der auf eloquente Weise seine Ideen durchsetzt. Meistens, jedenfalls. Doch dazu später mehr. – 1964 betrete ich die Badenstedter Schachbühne. 15 Jahre bin ich alt und damit das jüngste Mitglied. Heute bin ich fast das älteste, aber das nur nebenbei. Die folgenden zwei Dekaden sind von vielen Gemeinsamkeiten geprägt. Nach meiner unfreiwilligen Bundeswehrzeit zog ich als Junggeselle nach Anderten in meine erste eigene Wohnung. Einen Steinwurf entfernt wohnten er und Wolfgang Rosin. Beide hatten jung geheiratet. Ob es am jeweiligen Nachwuchs lag, weiß ich nicht. Es war eine intensive Zeit der Selbstfindung mit zahlreichen Diskussionen über Gott und die Welt. Unser Schachverein war das Bindeglied. Alle profitierten davon. Ein gemeinsamer Kurzurlaub in Damp 2000 mit mehreren Schachfreunden nebst Lebensgefährtinnen ist ein Beleg dafür. Ein anderer Beleg ist die folgende Anekdote.

Es war ein Abend im Jahr 1973. Als ich gegen 20:00 Uhr nach Hause kam, wollte ich zum Abendbrot ein Hühnerei verspeisen. Ich setzte einen mit Wasser gefüllten Kochtopf auf die Elektroherdplatte, legte ein Ei hinein und drehte den Schalter auf die Höchststufe. Plötzlich klingelte das Telefon. Er war dran: „Wir müssen über Schach reden. Kannst du gleich zu mir kommen?“ Ich folgte prompt, machte die Küchentür zu und ging zu ihm hinüber. Das Ei hatte ich vergessen. Gegen 23:00 Uhr kam ich zurück und legte mich gleich ins Bett. Als ich am nächsten Morgen die Küche betrat, dachte ich, mich trifft der Schlag. Herdplatte und Kochtopf glühten feuerrot wie der Krater des Ätnas während einer Eruption. Das Ei war explodiert und hatte sich in tausend Stücke an Decke und Wänden verteilt. – Der Schaden war gering. Mein Aussetzer bleibt indes unvergessen.

Die Odyssee, die unser Schachverein notgedrungen mitmachte, führte zu Fragen nach der Ausrichtung. Fusion mit den Vereinen x oder y? Spiellokal im Raschplatzpavillon oder in einer Kneipe? Er konnte sich nicht durchsetzen und nahm dies zum Anlass, zu unserem Erzrivalen, dem Hannoverschen Schachklub, zu wechseln. Wenn man weiß, welche Hassliebe unsere beiden Vereine damals verband, war das ein krasser Schritt. – Das über 100-Jährige Flaggschiff HSK gibt es in der ursprünglichen Form nicht mehr. Mein Verein hat sich seine Identität trotz struktureller Veränderungen jedoch bewahrt. Wie Schiffbrüchige haben wir die Schachvereinigung auf unser Floß gezogen und dümpeln seitdem gemeinsam auf den Wattenmeeren der Schachwelt, wohlwissend, dass überall Untiefen drohen.

Anfang der 80er Jahre trennten sich unsere Wege. Seine Karriere als Schachfunktionär nahm Fahrt auf und führte ihn bis an die Schaltstellen des Deutschen Schachbunds. Folgende Auflistung, die vermutlich Lücken hat, zeigt seine verschiedenen Ämter, die er ihm Laufe der Zeit inne hatte und zum Teil noch hat.

•    Spielleiter Schachfreunde Badenstedt
•    1. Vorsitzender Schachfreunde Badenstedt
•    Spielleiter Niedersächsischer Schachverband
•    2. Vorsitzender Niedersächsischer Schachverband
•    1. Vorsitzender Niedersächsischer Schachverband
•    1. Vorsitzender Hannoverscher Schachklub
•    Schatzmeister Deutscher Schachbund
•    Vizepräsident Deutscher Schachbund
•    Geschäftsführer Wirtschaftsdienst GmbH des Deutschen Schachbunds
•    1. Vorsitzender Schachzentrum Bemerode

Als Dank für seinen unermüdlichen Einsatz wurde er zum Ehrenmitglied des Deutschen Schachbunds ernannt. Er wurde am 12.11.1944 geboren. Es ist der Jahrgang von Helmut Reefschläger, Martin Kind, Peter Brunotte und Anton Schlecker. Jetzt erfahrt ihr die Auflösung meiner „wahren Geschichte“ (analog Klassik Radio). Der Mann, der 1963 in unseren Schachklub eintrat, heißt: Heinz-Jürgen Gieseke.

Heinz-Jürgen ist überrascht: „Ja, is‘ denn heut‘ scho‘ Weihnachten?“
Heinz-Jürgen ist überrascht: „Ja, is‘ denn heut‘ scho‘ Weihnachten?“

Nein. Gerhard wünscht Dir zu Deinem 70. Geburtstag alles Gute!

14.09.2014 Entdeckertag in Hannover

Ja. 5 Jahre später: Gerhard wünscht Dir zu Deinem 75. Geburtstag alles Gute!

Schachregion Hannover – Das unbekannte Wesen

Die Ausschreibung zum Regions-Dähnepokal hat mich neugierig gemacht. Der Gewinner darf nämlich auf Bezirksebene weiterspielen. Nur, wo sind die Grenzen zwischen der Region und dem Bezirk? Im Netz habe ich darauf keine Antwort gefunden.

Auf der Webseite des Schachbezirks Hannover sind derzeit 39 Vereine aufgelistet. Eine Zuordnung zur Region Hannover oder zu den verbleibenden Landkreisen gibt es nicht. Meine Geographiekenntnisse haben zu folgender Sortierung geführt: Von den 39 Schachvereinen gehören 32 zur Region Hannover, 3 zum Landkreis Schaumburg (SV Bückeburg, SC Stadthagen und SK Rinteln), 3 zum Landkreis Nienburg (SK Stolzenau, Eystruper SK und SV Warmsen) sowie einer zum Landkreis Diepholz (SF Sulingen).

Für die Region Hannover (32 Vereine) und für den Kreis Schaumburg (3 Vereine) gibt es einen eigenen Vorstand unterhalb der Bezirksebene. Die 4 Vereine im Landkreis Nienburg und Diepholz haben offenbar keinen eigenen Vorstand. Das heißt, die höhere Instanz, der Bezirksvorstand, vertritt lediglich 7 Vereine mehr als der Vorstand der Region Hannover. Welch ein Wahnsinn!

Mal abgesehen von der Aufblähung des Funktionärswesens ist meines Erachtens selbst in den Satzungen die Zuordnung der Schachvereine nicht eindeutig ablesbar.

Satzung Schachregion Hannover
§1 Name und Sitz des Vereins
Der Verein führt den Namen „Schachregion Hannover“ und hat seinen Sitz in Lehrte. Nach Eintragung ins Vereinsregister erhält der Name den Zusatz „e.V.“.
§ 2 Zweck des Vereins
Zweck des Vereins ist es, das Schachspiel in der Region Hannover zu betreiben und in seiner Gesamtheit zu fördern und auszubreiten. Durch sportliche Übungen und Jugendpflege soll die sittliche, geistige und körperliche Ertüchtigung seiner Mitglieder gefördert werden.

Dass die Schachvereine, die sich in den politischen Grenzen der Region Hannover befinden, damit ausdrücklich und ausschließlich Mitglied in der Schachregion Hannover sind, steht nirgendwo in der Satzung. Das Schachspiel soll lediglich betrieben, gefördert und ausgebreitet werden.

Anders steht es in der Satzung des Schachbezirks Hannover e.V:
§ 1 Name
(2) Die Grenzen des Bezirks entsprechen grundsätzlich den Grenzen des bis zum 31.12.2004 bestehenden Regierungsbezirks Hannover.
(4) Der Schachbezirk Hannover e.V. ist Rechtsnachfolger des „Schachbezirk 1 Hannover im Niedersächsischen Schachverband e.V.“.

Damit sind die Grenzen abgesteckt, wobei der Bezug auf den Regierungsbezirk Hannover obsolet ist. Denn der Osten Hannovers gehörte damals nicht zum Regierungsbezirk. Vereine wie SC Hämelerwald oder SC Uetze-Hänigsen dürften formal gar nicht zum Bezirk Hannover gehören. – Wer sich im Netz über die Schachregion Hannover sachkundig machen möchte, muss im Bezirk auf Externes(!) klicken.

Meines Erachtens sollten die Strukturen dringend neu geordnet werden. Hierarchien unterhalb der Bezirke sind kontraproduktiv. Wichtiger ist es, die Schachspieler zum Schachspielen zu bewegen. Und daran krankt es. Nur 13 Schachspieler aus 32 Vereinen sind heute Fritz Oberts Aufruf gefolgt, am Regions-Dähnepokal teilzunehmen. Fritz‘ Enthusiasmus tut das offenbar keinen Abbruch, aber mit dem satzungsgemäßen Fördern und Ausbreiten des Schachspiels hat das nichts zu tun.

Von der 1. Runde bei Kargah habe ich euch zwei Fotos mitgebracht. Einziger Teilnehmer unseres Vereins ist Torsten Gans. Möge er zumindest die Bezirksebene erreichen.

Dähne-Pokal-02Dähne-Pokal-01

Oktoberbilanz

Wir können uns nicht beklagen. Der Oktober war voll cool, obwohl er zu warm war. Er begann mit dem Wahnsinn und endet mit dem Wahnsinn. Heute wird hier und da bekanntlich das über den Großen Teich geschwappte Horrorfest namens „Halloween“ gefeiert. Das ist nichts für Schachspieler. Wir gruseln uns schon oft genug. Jede Verlustpartie ist ein Beleg dafür. Da halten wir es eher mit Margot Käßmann. Die freut sich auf den 500. Jahrestag der Reformation, der heute begangen wird. Luther sei kein makelloser Held gewesen, weiß sie gestern in der HAZ zu berichten. Man kann es auch anders ausdrücken: Martin Luther war ein richtiger Stinkstiefel. Womit wir bei uns Schachspielern sind. Anscheinend neigen einige zu rüpelhaftem Benehmen. So verstehe ich jedenfalls Fritz Oberts Ausschreibung zum 1. Regions-Dähnepokal 2014/2015:

„Verhalten am Brett und im Spiellokal:
Wer durch unangemessenes Verhalten, insbesondere in Folge von Alkohol- und Drogengenuss den Spielbetrieb stört, kann mit Partieverlust, Verweis aus dem Spiellokal bis zum Turnierausschluss belegt werden.“

Im Klartext: Seid friedlich, wenn ihr besoffen und bekifft Schach spielt!

Ganz nüchtern möchte ich hiermit Fritz‘ Bitte nachkommen, die Ausschreibung am „Schwarzen Brett“ unseres Schachvereins zu veröffentlichen. Schwarze Bretter und Schwarze Kanäle sind indes out. Deshalb mache ich das mit diesem Link:

http://schachbezirk-hannover.de/

Los geht’s am 5. November um 18:00 Uhr bei Kargah. Das ist dort, wo das Leine-Open stattfindet.

„Was bewegt Schachspieler an so einer Meisterschaft teilzunehmen? Das Faszinierende beim Spiel der Könige ist, dass es dort weder Würfel, Karten noch Glück gibt: es ist eine Mischung aus Reaktion und Gegenreaktion.“

Das ist ein Original-Auszug aus der Pressemitteilung des Schachbezirks I zur BEM in Lehrte. Keine Würfel, keine Karten, kein Glück. Und wenn dann noch Pech dazukommt… Ihr wisst schon. Torben Schulze (Hannover 96) hat Reaktion und Gegenreaktion am besten gemischt. Er wurde Bezirksmeister aller Klassen. Herzlichen Glückwunsch! Seitdem er regelmäßig unser Blog liest, wird er immer stärker. – Mitglieder unseres Vereins haben sich wacker geschlagen. Die Ergebnisse könnt ihr auf der Webseite des Schachbezirks Hannover nachlesen. Es wäre schön, wenn der eine oder andere an dieser Stelle von seinen Erlebnissen berichten würde.

So viel zu den Einzelschicksalen. Einmal mussten unsere 4 Mannschaften im Oktober ran. Bis auf die Zweite konnten alle gewinnen. Das ist eine Ausbeute, die Mut macht. Die Gewinner wissen, warum sie sich den Sonntag um die Ohren schlagen. Die anderen stellen sich berechtigterweise die Sinnfrage. In der besagten Pressemitteilung erfahren wir, dass nicht der Weg das Ziel ist, sondern: „Das pragmatische Ziel bleibt freilich, den Monarchen des Gegenspielers schachmatt zu setzen.“

Noch Fragen? Eine pragmatische Antwort gibt es von Arthur Schopenhauer:

Hindernisse überwinden ist der Vollgenuss des Daseins.

Derart gewappnet können wir uns auf einen harten Winter einstellen. Merke folgende Bauernregel:

Will's Laub nicht von den Bäumen weichen, ist dies ein hartes Winterzeichen
Will’s Laub nicht von den Bäumen weichen, ist dies ein hartes Winterzeichen

In der Bezirksliga angekommen

Für uns ging es am vergangenen Spieltag darum, die Weichen in Richtung Klassenerhalt zu stellen. Unser letzter Ausflug nach Neustadt war schon 4 Jahre her, damals gewannen wir am letzten Spieltag mit 5:3, sicherten uns damit (theoretisch) den Klassenerhalt um anschließend die Mannschaft aus der Bezirksliga zurückzuziehen – ein Schicksal das uns hoffentlich in diesem Jahr nicht ereilen wird. Zum Start sah es nicht so gut aus. Um 10 Uhr ging der Mannschaftskampf mit auf unserer Seite nur 4 besetzten Brettern los. Nach und nach trudelten aber zum Glück die restlichen Schachfreunde ein und es entwickelte sich ein ausgeglichener Mannschaftskampf. Marc, der aus Hagenburg mit dem Fahrrad angereist war, startete etwas überhastet in die Partie und stellte nach wenigen Zügen eine Figur ein. Keine guten Vorzeichen, aber nach einer Zigarettenpause krempelte er noch mal die Arme hoch. Die erste Entscheidung fiel dann aber ziemlich schnell an Brett 2. Fredrik nutzte den löchrigen Königsflügel seines Gegners für den entscheidenden Schlag aus. Eine halbe Stunde später verbuchte ich für uns den 2ten Brettpunkt. Mein Gegner hatte in der Eröffnung zwei Tempos verloren, was sich anschließend nicht mehr kitten ließ. Olaf an Brett 1 sicherte den Vorsprung mit einem Remis in leicht vorteilhafter Stellung ab. Seine Stellung war vermutlich leicht vorteilhaft, allerdings war er etwas knapp mit der Zeit. Wir führten folglich mit komfortablen 2,5:0,5. Die Entscheidung brachte aus meiner Sicht der nächste Sieg an Brett 8. Keine Ahnung wie aber Marc hatte den Figuren-Einsteller wett gemacht und war in einem gewonnenen Turmendspiel gelandet. Dieser Sieg brachte uns endgültig auf die Siegerstrasse. Da machte es auch nichts aus, dass Hermann kurze Zeit später aufgeben musste. Er hatte im Mittelspiel durch einen Spieß eine Qualität eingebüßt und war in der Folge in einem Endspiel gelandet dass nicht zu halten war. Den nächsten Punkte verbuchte Uli. Er hatte aus der Eröffnung heraus Druck gemacht und konnte den Raumvorteil den ihm sein Isolani einbrachte zu Materialgewinn ummünzen. Am Ende gewann er das resultierende Endspiel sehr deutlich. 4:5, 1,5, der Sieg war besiegelt ! Es folgte eine Niederlage von Andre. Seine Partie war nach meiner Einschätzung zu (fast) jeder Zeit Remis. Allerdings geriet Andre am Ende in Zeitnot und bei einem ziemlich vollen Brett schlichen sich dann nach und nach kleine Fehler ein die am Ende den Verlust der Partie bedeuteten. Peter bot daraufhin seiner Gegnerin Remis an. Er war zwischenzeitlich mit 2 Bauern im Rückstand, konnte aber immerhin in ein Endspiel S+T + 3 Bauern gegen S+T+ 4 Bauern abwickeln. Die Partie Remis zu halten wäre vermutlich noch ein hartes Stück Arbeit geworden. Da das Spiel entschieden war einigten sich die beiden aber bei strahlendem Sonnenschein friedlich auf Remis. Am Ende also 5:3. Aus meiner Sicht durchaus verdient, an einem schlechteren Tagen hätte das aber auch ganz anders ausgehen können. Mit 4:0 Mannschaftspunkten stehen wir jetzt deutlich weiter oben als es die Papierform vorhergesagt hätte. Ich denke mit dem Abstieg werden wir in diesem Jahr nichts mehr zu tun haben. Wenn uns also nicht das gleiche Schicksal wie 2010 ereilen sollte werden wir aller Wahrscheinlichkeit nach auch im nächsten Jahr der Bezirksliga erhalten bleiben.

Rauschende Siegesparty nach glücklichem Heimsieg – 4,5:3,5 gegen Laatzen

Heimsieg….hmmm, da im angestammten Lindener Freizeitheim ein Basar stattfand, durften wir uns für den 2. Spieltag eine neue Bleibe suchen: Das Freizeitheim Vahrenwald musste herhalten. Für einige von uns besser erreichbar, knuffig bei Sonneneinstrahlung, direkt an der Vahrenwalder Autobahn gelegen, daher 15-fach verglast und parallel Gastgeber eines Workshops für Regenherbeitrommeln – hat ja abends auch den rechten Erfolg gebracht :-(.

Dank Torsten Gans´ Engagement stand unser Spielmaterial pünktlich zur Verfügung. Der arme Jung hat die Kisten letztlich allein wieder nach Linden verfrachten müssen. Ein besonderes DANKE an dieser Stelle. Ja, aber dann wurde auch Schach gespielt. Oberliga-Absteiger gegen Mittelfeldverein, dem zum Saisonwechsel das Spitzenbrett abhanden gekommen ist. Das Ligaorakel (http://www.schachklub-bad-homburg.de/LigaOrakel/LigaOrakel.php?staffel=NSV_LLS&tabformat=L) freute sich über diese einfache Begegnung, bei der nur die Höhe des Sieges gefragt wird…PUSTEKUCHEN!

Während Laatzen mit Fidemeister und den Top-8 antrat, spielten wir erneut einen „Grand ohne drei“. Entsprechend hart, auf Augenhöhe und knapp waren die Partien. Der Reihe nach: Tom wurde recht kurz nach der Eröffnung Remis geboten – angenommen! Die übrigen Partien entwickelten sich spannend, so dass ich nach drei Stunden nur sagen konnte, dass Torsten gegen Dietmar (übrigens Mitglied bei den Schachfreunden) im Königsinder untergeht (22 Züge Eröffnungstheorie wurden gespielt!) und dass unser Altmeister Gerd gegen Altmeister Horst (früher ein Vahrenwalder) per Stellung und Zeitvorteil Oberwasser hat. Beides bewahrheitete sich. Dennie geriet zu diesem Zeitpunkt, an dem ich Remis bot, unter Druck und verlor schließlich kompensationslos eine Qualität – die Analyse zeigte versteckte Verbesserungsmöglichkeiten für Dennie. Gegner Toralf ist jedoch trotz fehlender Praxis ein versierter und zäher Spieler – Respekt. Eine wilde Partie spielten Bernd und Abdullah. Beide versuchten, mit kleinen Fortschritten zu was zu kommen, wehrten sich aber auch gegen die Drohungen – erfolgreich zum Remis. An Brett 7 spielte Martin diesmal von Stunde zu Stunde besser und souveräner auf und ging aus remislichem Dame+Leichtfigurenendspiel ins gewonnene Bauernendspiel über – sauber, allerdings vom Gegner auch als „Initiativtest“ ermöglicht. Nach so viel Durcheinander steht es also 3:3 bei zwei offenen Partien.

Ich selbst bin gut aus der Eröffnung gekommen und bastelte geschlagene 2 Stunden daran, den weißfeldrigen Läufer von Matthias in meine Stellung zu manövrieren und zu gewinnen – hat nicht geklappt, und der Preis war nach knapp vier Stunden eine schwächere Bauernstellung samt geopfterem Minusbauer im Turmendspiel – schien aber gut zum Remis zu reichen. Arthur hatte sich eine bequeme Stellung im Sizilianer aufbauen können, geriet durch Öffnung der Stellung und mit übersehenen Zügen zwischendrin unter Druck, konnte sich aber mit taktischen Drohungen in ein besseres Endspiel mit allen Schwerfiguren manövrieren. Prognse also auf 4:4 oder Sieg für uns.

Matthias quälte mich noch 10 Züge bis in Remis – aber… zöge er in der Schlussstellung mit dem König, so zeigen die Schachcomputer einen langzügigen Gewinn für ihn an. Das hatten wir beide nicht gesehen. Ich habe sogar konkret diesem Plan den Vorzug vor einer (wichtigen!) Königsannäherung gegeben. Schließlich drohte ich, auf von 3:4 aus 2:1 Bauern zu enteilen. GLÜCK! also an dieser Stelle.

Arthur befreite sich aus diversen Fesselungen und konnte letztlich dank eines Bauerns als Schutzschild voll auf Angriff und Matt spielen – mal von links, mal von rechts und nach gut 5 1/2 Stunden zum Mannschaftssieg. Herzlichen Glückwunsch und HOOOOORRRRRAAAAAAAY!

Auch die Afterparty samt Handyanalyse haben wir freiluftig im sonnigen Vahrenwald anstelle des Debakels (da zogen heuer unsere Gäste hin) bei Kioskbier verbracht, ein gelungenes Auswärts-Heimspiel also.

Die Lage der Liga: Hameln hat auch seine zweite Runde verloren, Braunschweig unentschieden gespielt. Die Landesliga ist ein hartes Pflaster für die Oberligaabsteiger. Einzige Mannschaft mit 4:0 Punkten ist Salzgitter. Schaffen die es etwa in dieem Jahr als „Underdog“ zum Aufstieg. Möglich scheint ALLES, jeder kann jeden schlagen! Mal schauen, ob uns der nächste Spieltag in Wolfsburg mal einen „Grand mit“ beschert.

http://nsv-online.de/ligen/nsv-1415/?staffel=784&r=

Leipzig 1989

Der Partnerschaftskampf in Leipzig 1989 war in der Tat sehr denkwürdig.
Zusätzlich zu der Stadtrundfahrt (u.a. Völkerschachtdenkmal, Leipziger Gewandhaus und Johann Sebastian Bachs Kirche) ist die Berliner Mauer während der Austragung der Partien gefallen. Ich meine, dass Leipzig mit einigen Titelträgern angetreten ist und den Wettkampf gewonnen hat, aber genaue Angaben habe ich auch nicht.
Hier ist ein Bild von meiner Partie und der Schlussstellung.
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Neukich-Kölle Leipzig 1989

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Neukirch-Kölle Leipzig 1989
In der Schussstellung, das offensichtliche 43.De6 wäre sehr wohl Remis, aber 43.Td2 hätte Schwarz für unlösbare Problems gestellt.

Am folgenden Tag standen die Leute schon Schlange, um ihre 100 DM Begrüßungsgeld zu kassieren.
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Am Bahnhof (und im Zug nach Hannover) gab es sehr großes Gedränge. Es war ein Samstag und ich war besorgt, dass es kein Platz in den Zug nach Hannover geben würde. Am folgenden Tag gab es wieder Mannschaftskämpfe.
Hier ein Teil von der Mannschaft und Begleiter.

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Partnerstadt Leipzig

Gestern wurde in Leipzig das gefeiert, was wir Schachspieler durch unseren unscheinbaren Einsatz vorbereitet hatten: die friedliche Revolution. Für die 200 geladenen Gäste gab es ein Drei-Gänge-Menü. Vorspeise: Fläminger Reh-Parfait und Käse vom Landgut Nemt, Hauptgang: Steinbuttfilet auf Kürbis-Ingwermousseline, Dessert: Leipziger Lerche auf Waldbeerenragout. Anno 1988 gab es Grünkohl im Ratskeller Hannover. Leipzig hatte eine 6-köpfige Schachauswahl nach Hannover geschickt. Das war ein außergewöhnliches Ereignis. Niemand ahnte, dass sich das deutsch-deutsche Verhältnis alsbald radikal ändern würde. Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg ließ es sich nicht nehmen, die Leipziger Delegation zu begrüßen. Gespielt wurde im Gobelinsaal des Neuen Rathauses. Da darf nicht jeder hinein. Frank Palm hat darüber einen lesenswerten Artikel (siehe Galerie) geschrieben, der am 22.12.1988 in der HAZ veröffentlicht wurde. Zu dem Artikel gehören die Fotos von Norbert Müller (Leipzig) und Peter Panzer (Hannover). Wir konnten einen knappen Sieg mit 3,5:2,5 Punkten verbuchen. Aber das war nebensächlich. Frank Palm formulierte es so: „Das positive Bild von der Weltoffenheit der Sachsen wurde bestätigt, während das Klischee von den steifen Hannoveranern eine erneute Widerlegung fand.“

Hannover-Leipzig Dezember 1988 – die Einzelergebnisse:
1. Panzer, Peter               ½  Trescher, Manfred
2. Mende, Andreas        1-0  Heinsohn, Günther
3. Cablitz, Achim           0-1  Müller, Norbert
4. Streich, Gerhard       1-0  Broberg, Horst
5. Herrmann, Andreas  ½  Kuhn, Udo
6. Naumann, Frank       ½  Gempe, Thomas

Leipzig-02Als wir ein Jahr später in Leipzig zum Rückkampf antraten, sah die Welt schon anders aus. Die DDR befand sich in der Auflösung. Das Hartgeld bestand noch aus Alu-Chips, aber unsere westdeutschen Münzen wurden gern genommen. Als ich einer Klofrau im Leipziger Hauptbahnhof ein Markstück auf den Teller legte, sah sie mich an, als sei ich der Heiland. Unsere Mannschaft bestand ausschließlich aus Spielern unseres Vereins. Einzelergebnisse sind mir leider abhanden gekommen.

 

 

Joachim Just anno 2014
Joachim Just anno 2014

Wimpel waren in der DDR sehr beliebt. Ich bekam diesen von der BSG Lok Leipzig. Aus dem SV Lok Leipzig-Mitte wurde im Jahr 2011 nach der Fusion mit dem SC Leipzig-Gohlis ein Großverein mit über 200 Mitgliedern. Die haben derzeit 2 Frauen-, 11 Männer- und 10 Jugendmannschaften. Ob solch eine Vereinsgröße zweckmäßig ist, will ich an dieser Stelle nicht beurteilen. Joachim Just hat jedenfalls das Weite gesucht und spielt jetzt beim SV Motor Zeitz.  Wie ich bereits an anderer Stelle berichtet habe, übernachtete ich 1989 bei Joachim in Leipzig. – 1990 kam es zum Rückkampf in Hannover. Danach gab es meines Wissens keine weiteren Begegnungen zwischen Leipzig und Hannover. Das Leben hat sich normalisiert.

Einen sensationellen Fund aus meinem Archiv möchte ich euch noch zeigen. Bereits im Jahr 1957 gab es einen Freundschaftskampf zwischen der BSG Lok Leipzig und unserem Verein (damals Schachfreunde Badenstedt). Wer hätte gedacht, dass das damals überhaupt möglich war?

Leipzig-01