Am kommenden Wochenende findet in Berlin die 2. Bundesvereins-konferenz statt.
An der ersten habe ich bekanntlich teilgenommen. Die Herausforderungen an Schachvereine haben sich seitdem nicht geändert. Insofern ist es ein Jahr später hilfreich, uns die Einschätzung des Referenten Dirk Schröter (DS Sportmarketing) vom 29. April 2017 zu vergegenwärtigen. Die Herausforderungen sind:
• Soziodemografischer Wandel
• Langtage an Schulen und Kindergärten
• Kommerzielle Konkurrenz
• Individualisierung/Selbstentfaltung
• Digitaler Wandel
11 Tipps gibt Dirk Schröter, diesen Herausforderungen zu begegnen. Tipp Nr. 7 ist die „Zeitgemäße Kommunikation“. Dazu gehört eine lebendige Homepage. Wie sieht es damit in Niedersachsen aus? Welche Schachvereine haben die besten Webseiten? Diese Frage beantworte ich hiermit selbst auf Grundlage einer semiwissenschaftlichen Fleißarbeit. Dafür habe ich mir sämtliche Internetdarstellungen der niedersächsischen Schachvereine, die auf der Webseite des NSV genannt sind, angesehen und ausgewertet.
Eine gelungene Homepage ist wie eine gelungene Darbietung im Zirkus. Die Zuschauer sollen begeistert werden. Konkurrenzkampf ist überall, und so gehört es dazu, dass diejenigen ausgezeichnet werden, die es am besten machen. Beginnen möchte ich mit der Preisverleihung. Dabei orientiere ich mich am berühmten Circus-Festival in Monte Carlo. Statt Clowns verteile ich Springer.
Ein Goldener Springer geht an:
Sportverein Hellern, Schachabteilung (Bezirk 6) https://schach-hellern.de/
Je ein Silberner Springer geht an:
SK Lehrte (Schachbezirk 1) http://sk-lehrte.de/home.php
Hamelner SV (Schachbezirk 3) https://www.hamelnerschachverein.de/
Je ein Bronzener Springer geht an:
SD Isernhagen (Schachbezirk 1) http://www.schachdrachen.de/
SV Winsen (Schachbezirk 4) https://sv-winsen.org/
SK Union Oldenburg (Schachbezirk 5) http://skunion.de/
SC Bad Zwischenahn (Schachbez. 5) http://www.schwarzer-springer.de/
SK Nordhorn-Blanke (Schachbezirk 6) http://sknb-online.de/joomla1/
Ehrende Erwähnungen gehen an:
KSV Rochade Göttingen (Bezirk 2) http://www.rochade-goettingen.de/
Blau-Weiß Buchholz (Bez. 4) https://www.blau-weiss-buchholz.de/schach
Post SV Uelzen (Schachbezirk 4) http://schach.post-sv-uelzen.de/
Die Preise sind immateriell. Das sage ich ausdrücklich, damit niemand auf die Idee kommt, wie Marcel Reich-Ranicki bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises 2008 zu sagen: „Ich nehme diesen Preis nicht an!“ Und da es kein „Echo“ ist, könnt ihr ihn auch nicht zurückgeben. Spaß beiseite. Meine Auszeichnungen sind ehrlich gemeint. Diejenigen, die ich nicht genannt habe, bitte ich um Verständnis. Es gibt über die Preisträger hinaus viele gute Internetauftritte, aber hier und da fehlt das gewisse Etwas. Für meine Bewertung habe ich 10 Kriterien herangezogen:
• Webdesign
• Aktualität der Berichte
• Kontinuität der Berichte
• Themenvielfalt
• Illustrationen (Fotos, Diagramme usw.)
• Blick über den eigenen Tellerrand
• Humor
• Interaktion (Blog, Gästebuch)
• Schreibkunst
• Gesamteindruck
Für jede Eigenschaft habe ich 0 bist 6 Punkte vergeben. Die Maximalausbeute hätte somit 60 Punkte betragen. Die hat kein Verein erzielt, aber der SV Hellern kommt dem am nächsten. Hervorheben möchte ich die fachlich und stilistisch hervorragenden sowie stets aktuellen Berichte der Osnabrücker. Es gibt ein Gästebuch, das ein bisschen genutzt wird. In den meisten anderen Vereinen ist die Interaktion gar nicht möglich. Diesbezüglich herausragend ist der Hamelner SV. Die Homepage lebt von den Kommentaren. Mitglieder und Gäste können sich gleichermaßen zu Wort melden.
Meine ehrenden Erwähnungen gehen an den KSV Rochade Göttingen wegen der speziellen Ausrichtung auf Kinder und Jugendliche. Blau-Weiß Buchholz und Post SV Uelzen ehre ich deshalb, weil sich beide Schachvereine als Sparten in Großvereinen nicht unterkriegen lassen. Deren Webseiten sind üppig und informativ. In der Regel ist es umgekehrt. Die Darstellung der meisten Schachvereine geht in Sportvereinen unter.
164 Schachvereine habe ich insgesamt ausgewertet. Die zuvor genannte Benotung habe ich in eine Excel-Liste eingetragen. – Meine Gesamtbeurteilung ist zwiespältig. Etwa die Hälfte der Internetauftritte ist sehr gut bis ausreichend. Die andere Hälfte der Vereine hat entweder keine Homepage oder dermaßen schlechte, dass sie besser aus dem Netz genommen werden sollten. Dabei gibt’s Kuriositäten. Zwei Vereine aus dem Schachbezirk 1 empfangen den geneigten Besucher mit:
„Frohe Weihnachten“
Dass ich die Schachfreunde Hannover nicht mitbewertet habe, bedarf keiner Erklärung. Wer mein Resümee von der 1. Bundesvereinskonferenz nicht mehr vollständig in Erinnerung hat, kann es sich hier noch einmal anschauen: https://www.schachfreunde-hannover.de/1-bundesvereinskonferenz-ein-resuemee/
Falls ein Offizieller des NSV mitliest, habe ich folgenden Hinweis zur Liste der Vereins-Websites. Die Webseiten der Vereine mit diesen Nummern funzen nicht mehr:
70158, 70235, 70328, 70338, 70347, 70403, 70451, 70507(?), 70516, 70527, 70529, 70560, 70610, 70615, 70618, 70620, 70627 und 70645.
Bei Nr. 70477 (FG Wohlde) ist Vorsicht geboten! Wer den Link anklickt, riskiert einen Virenbefall.
Darüber hinaus sind in der Liste noch Vereine enthalten, die sich mittlerweile vom Spielbetrieb abgemeldet haben. Ein Frühjahrsputz wäre nicht schlecht.
Hallo Gerhard,
ich lese eure/deine Artikel sehr gerne. Und es freut mich hier besonders, dass unsere Website bei der Bewertung so gut wegkommt. Das muss man dann auch mal kundtun.
Was mich als „Website-Beauftragter“ jetzt natürlich brennend interessiert ist, ob du unsere Website vor dem kleinen „Facelift“ (31.03.2018) beurteilt hast oder im Anschluss. Wenn du mir diese kleine Info zurückspielen könntest, wäre das super. 🙂
In jedem Fall finde ich es schön, dass du dir die Zeit genommen hast, um diese Bewertung durchzuführen. Danke dafür!
Grüße aus Hameln
Dennis
Hallo Dennis,
meine Bewertung eurer Webseite habe ich nach dem Facelifting vorgenommen. Das neue Webdesign gefällt mir sehr gut, wobei das alte auch nicht schlecht war. Vermutlich hätte es damit nur zum Bronzenen Springer gereicht. – Bei meinen Bewertungskriterien spielt das Webdesign zweimal eine Rolle, weil es auch zum Gesamteindruck gehört.
Mit der Startseite einer Homepage kann man viel „versauen“. Eigentlich wollte ich – um nicht in Fettnäpfchen zu treten – dazu nichts Kritisches schreiben, aber anhand von drei Beispielen möchte ich auf das Thema eingehen:
1. Beispiel: SF Buxtehude http://www.sfbux.de/
Das Bild von „Hase und Igel“ ist eigentlich ganz witzig, es taucht aber jedes Mal auf, wenn man ein neues Thema anklickt. Das nervt und lenkt von den Inhalten ab, die ansonsten gut sind.
2. Beispiel: SC 81 Schneverdingen https://sc81-schneverdingen.de/
Wer auf der Startseite gleich zweimal (Schwarzweiß und in Farbe) mit einem leeren Turniersaal wirbt, lädt nicht zum Verweilen ein. Schade, denn die Inhalte können sich sehen lassen.
3. Beispiel: FC Lachendorf http://fclachendorf.de/
Wer so feurig empfangen wird, dem vergeht das Lachen. Ob es an den Schachspielern liegt, weiß ich nicht, denn es handelt sich um einen Sportverein, aber eine eigene Handschrift wäre hilfreich.
Zu allen Startseiten von Schachvereinen möchte ich folgendes anmerken: Wer Wert darauf legt, dass die eigenen Webseiten regelmäßig besucht werden, sollte diese so gestalten, dass der Besucher spätestens nach 3 Sekunden erkennt, ob es etwas Neues gibt. Dass das Neue unterhaltsam verpackt sein sollte, ist auf Dauer unverzichtbar.
Danke für die Info, Gerhard.
Mit der Startseite gebe ich dir voll und ganz recht. Das macht in der Tat nur dann Sinn, wenn sich da etwas regelmäßig tut und ein Mehrwert für den Besucher erkennbar ist. Aus diesem Grund haben wir die Startseite auch wieder abgeschafft, wobei es heutzutage ja genug Möglichkeiten gibt, die Seite automatisiert mit Newsmeldungen befüllen zu lassen. Dennoch haben wir dagegen entschieden, da es einfach nur einen Ausschnitt unserer Themen widerspiegelt.
In einer Vitrine, die 5 m ü. NHN steht, wird demnächst ein Bronzener Springer stehen. Wenn die Luhe Hochwasser führt womöglich etwas höher. Das ferne Hannover liegt 55 m ü. NHN. Von oben herab gucken wir trotzdem nicht. Auch nicht auf Schachvereine, für die das Internet Neuland ist (Zitat: A. M. anno 2013).
Mit Freude gucken wir auf die Freude, die sich dort abspielt:
https://sv-winsen.org/2018/04/24/bronze-fuer-die-vereinsvitrine/
Na ja, jetzt muss ich mal protestieren, klingt ja so, als ob wir hier völlig aus dem Mustopf kommen…auf dem selben Stand wie Frau Merkel in Sachen Internet sind wir schon lange nicht mehr… im Gegenteil, unsere alte Homepage zählt zu den dienstältesten des Schachbezirks Lüneburg und hat nun schon so viele Jahre auf dem Buckel, dass sie gerade deswegen mal eines neuen Anstrichs bedurfte…
Richtig ist dagegen tatsächlich, dass für mich persönlich bis vor sechs Wochen die Webseitenerstellung und -betreuung völliges Neuland und Begriffe wie „Webhosting“ und „Wordpress“ totale Fremdwörter waren, deshalb freue ich mich schon, dass die neue Seite unter diesen Umständen wohl anscheinend ganz okay geworden ist…
Die Ansicht im Artikel über die großen qualitativen Unterschiede der Vereinsseiten teile ich übrigens voll und ganz. Ich hatte mir vor dem Neustart unserer Seite zwecks „Inspiration“ ebenfalls viele Vereinsseiten angeschaut und war schon einigermaßen verblüfft, wie verunglückt oder zumindest stark angestaubt die Auftritte vieler auch sehr großer Vereine daherkommen, als Beispiel sei hier mal der HSK genannt. Die Seite eines Bundesligavereins mit >700 Mitgliedern und 30 Mannschaften hat ein seit 1998 unverändertes Layout? Nun ja…
Weil ich ja nun inzwischen weiß, dass man
a) heutzutage null technisches Können oder Programmierkenntnisse für die Erstellung und Betreuung einer Webseite braucht (das Dauerversprechen im Werbefernsehen „bauen Sie Ihre Homepage in 5 Minuten“ kommt wirklich ungefähr hin)
b) der finanzielle Aufwand extrem gering ist
c) der zeitliche Aufwand, die Seite aktuell zu halten, ebenfalls sehr sehr überschaubar ist,
ist mein Unverständnis über die bescheidene Qualität vieler Vereinsseiten jetzt sogar noch gewachsen…
Damit abschließend nochmals viele Grüße aus der Metropolregion Hamburg an die beschauliche Leine 😛 😉 🙂
Zitat: „c) der zeitliche Aufwand, die Seite aktuell zu halten, ebenfalls sehr sehr überschaubar ist“
Das halte ich (aus eigener Erfahrung) für ein gefährliches Gerücht! Es ist sehr viel Arbeit, eine Seite nicht nur aufzusetzen, sondern auch inkl. Unterseiten laufend aktuell zu halten. Daher ist es auch zu empfehlen, nicht zu viele Unterseiten anzulegen, da man sonst auf jeden Fall den Überblick verliert.
Eine Homepage aufzusetzen ist heute tatsächlich sehr viel einfacher geworden. Als vor gut 10 Jahren unsere Vorgängerseite aufgesetzt wurde, haben wir noch ein (sehr einfaches) CMS selbst programmieren müssen. Beim Wechsel auf die aktuelle WordPress-Homepage war im Wesentlichen nur noch die Frage, wie das „Blech“ außen herum aussehen soll. Der Motor ist im Prinzip fix und fertig, und lässt sich auch ohne große Programmierkenntnisse verwenden. Dass der HSK immer noch seine Uralt-Seite pflegt, finde ich auch erstaunlich. Aber wenn man einen (Ehren-) Präsidenten mit viel Zeit hat, kann man die Seite eventuell auch händisch pflegen. 😉
@ Der 43-jährige Löser
Sag mal, die letzte Layoutänderung der Webseite deines Vereins stammt aus dem Jahr 2002. Mit Verlaub, danach sieht sie auch aus. Wobei es in der Tat wichtiger ist, die Homepage ständig mit Leben zu füllen. Dazu benötigt man mindestens eine Person, die Zeit, Lust und Talent dazu hat. Und kreativ sollte sie sein. Und weltoffen. Und nicht so dünnhäutig. Wenn solch eine Person ausfällt, kann es dazu führen, dass eine Homepage einschläft. Das kommt auch bei renommierten Vereinen vor. Vermutlich ist es dem SK König Tegel so ergangen (2. Bundesliga Nord und Oberliga Nord-Ost). Seit Mitte 2016 gibt es dort nichts Neues: http://www.koenig-tegel.de/
Das muss eine Verwechslung sein … seit 2002 ist die HP schon 2x erneuert worden 🙂 Weiteres gerne per PM.
Die Tegeler Homepage ist in der Tat etwas „unaktuell“, um es mal vorsichtig zu sagen, und Joomla gefällt mir vom Aufbau her überhaupt nicht. Aber es soll ja hier hauptsächlich um niedersächsische Homepages gehen.
Mit Niedersachsen allein geben wir uns nicht ab. Die Welt ist nicht genug. Wenn eine Homepage ins Stocken gerät, stecken häufig vereinsinterne Zerwürfnisse dahinter; so z.B. die Geschichte von der „Dicken Luft beim SK Schwäbisch Hall“: http://www.chess-international.de/archive/75591
Die Qualität von Webseiten sagt nur bedingt etwas über die Qualität von Schachvereinen aus. Sie sind jedoch ein Indikator. Das wird u.a. durch die Einleitung in dem zuvor verlinkten Artikel deutlich.
Den Hinweis auf die letzte Layoutänderung habe ich den „Informationen“ entnommen, aber wir müssen das an dieser Stelle nicht vertiefen.
Als Ein-Mann-Jury hatte ich selbstredend Selbstzweifel. Wird es mir tatsächlich gelingen, die Besten unter Niedersachsens Schachvereinen auszuzeichnen? Ja! Wer bislang die Homepage der Helleraner nicht auf dem (Bild)-Schirm hatte, möge sich deren Antwort auf die Verleihung des „Goldenen Springers“ ansehen: https://schach-hellern.de/2018/04/29/hellern-hat-die-beste-website/
Dass die Freude in Hameln über einen „Silbernen Springer“ und in Winsen (Luhe) über einen „Bronzenen Springer“ groß ist, konntet ihr anhand der Kommentare bereits wahrnehmen. Diejenigen Vereine, die leer ausgegangen sind, mögen sich trösten und ein bisschen von den Preisträgern abgucken. Darüber hinaus empfehle ich als Anregung einen Blick auf die Show der schönsten deutschen Webseiten: https://www.webdesign-journal.de/showcases/
Die Resonanz auf meine Preisverleihung hat mich überrascht. Positiv. Sogar auf der seriösen NSV-Seite gibt es einen Link zu meinem Beitrag. Das zeigt, dass gute Webseiten für zukunftsorientierte Schachvereine unerlässlich sind. Das Interesse an klassischen Vereinsabenden nimmt immer mehr ab. Da hilft es wenig, wenn der Vorsitzende eines Schachklubs – wie jüngst im Bezirk Südniedersachsen geschehen – seinen Mitgliedern „die Leviten liest“. Wenn der Schachfreund nicht zum Spielabend kommt, muss der Schachklub zu ihm nach Hause kommen. Oder um es mit dieser alten Freibauernregel zu sagen:
Verschanzt dein Klubfreund sich im Bett,
Erreichst du ihn im Internet!
Die Anmerkung von Benjamin Löhnhardt auf der NSV-Seite, dass als Nebeneffekt ein paar Verlinkungsfehler behoben worden seien, kann ich indes nicht nachvollziehen. Bis auf die Nummer 70527 funzen die anderen von mir genannten Links nach wir vor nicht.
Ein erfreulicher Nebeneffekt ist ein Link, der bislang gefehlt hat, nämlich der zum Schachzentrum Bemerode: http://www.schachzentrum-bemerode.de/
Wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte es dafür ebenfalls Edelmetall gegeben. Für die Internetpräsenz ist Julia Bangiev zuständig. Der Name bürgt für Qualität.
Ich habe keine Ahnung, wie es sich anfühlt, wenn man so dicht wie die Nordhorner an der holländischen Grenze lebt. Aber freuen können sich die Menschen dort auch: http://sknb-online.de/joomla1/index.php/2-startseite/521-bronzener-springer-fuer-den-sknb
Im Landesinneren herrscht derweil mancherorts Stillstand. Oder ist es weise Voraussicht? Weihnachten kommt immer so plötzlich! Guckt ihr hier:
https://sfsulingen.de/
https://www.freibauerwedemark.de/
Der Webmaster eines Schachvereins aus Südniedersachsen hat uns eine E-Mail geschickt. Darin bittet er um unsere Kritik an seiner Webseite. Kurz geantwortet: die Webseite ist mittelmäßig.
Das ist nicht despektierlich gemeint, sondern meine persönliche, subjektive Einschätzung. Handwerklich ist die Webseite gut gemacht, das steht außer Frage, aber es fehlt der gewisse Pfiff. Da ich nicht weiß, ob sich in den vergangenen zwei Monaten etwas Wesentliches geändert hat, habe ich meine Bewertung wiederholt. Dabei bin ich etwa auf die gleiche Punktzahl gekommen.
Für viele Menschen ist Schach eine todlangweilige Beschäftigung. Denen müssen wir zeigen, dass mehr dahintersteckt. Zum Beispiel: Leidenschaft und das Interesse am Leben außerhalb der 64 Felder. Jeder Schachverein muss sich deshalb die Frage stellen: Will ich mit meiner Homepage lediglich die eigenen Mitglieder informieren, oder will ich darüber hinaus möglichst viele Menschen ansprechen?
Die verschiedenen Modelle sind nicht übertragbar. Die Voraussetzungen sind in jedem Schachverein anders. Insofern gibt es von mir kein Patentrezept, aber den Ratschlag, sich nicht mit dem Mittelmäßigen zufriedenzugeben. Konkret heißt das für den Schachverein aus Südniedersachsen: Ein neues Webdesign wirkt Wunder.
Schwarzer Springer im NDR-Fernsehen
Alle Achtung! Die Schachfreunde aus Bad Zwischenahn haben sich nicht nur eine Auszeichnung für ihre gute Webseite verdient, sondern darüber hinaus die Aufmerksamkeit einer öffentlich-rechtlichen Anstalt erzielt. Guckt ihr: Hallo Niedersachsen
Schachsport für die Linie oder macht Denken gefräßig und dick!?
„Das Gehirn verbraucht ja mit am meisten Kalorien“, sagt der Schachfreund Henning Reins in dem NDR-Film. Ist diese Aussage Mythos oder Wahrheit? Fakt ist, dass unser Gehirn einem ständigen Energieverbrauch unterliegt. Der ist erforderlich, um die willkürlichen und unwillkürlichen Funktionen unseres Körpers aufrechtzuerhalten. Bewusstes Denken spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, wonach der Kalorienverbrauch bei intensiver Kopfarbeit nur geringfügig höher ist als bei entspanntem Herumsitzen.
Dass wir beim Schachspielen an Gewicht verlieren, liegt zum einen daran, dass unser Körper über einen langen Zeitraum auf Betriebstemperatur gehalten werden muss, zum anderen am Stress, der mit dem Wettkampf verbunden ist. Die Gefahr besteht, dass wir im Anschluss mehr Kalorien in uns hineinschaufeln, als wir während einer Schachpartie verbrauchen. Dieser Effekt wird durch eine Studie der Laval-Universität in Quebec bestätigt; nachzulesen bei FIT FOR FUN. Die leeren Zuckerspeicher sind das Problem.
Ergo: Vermeidet den Jo-Jo-Effekt. Schachspielen ist als Diät ungeeignet. Nur im Wechselspiel mit körperlichen Anstrengungen ist Schach ein Erfolgsrezept.
Hell, Heller, Hellern
Superb! Wer die Weltöffentlichkeit am Montagmorgen mit einem derart exzellenten Beitrag begrüßt, hat sich den Goldenen Springer verdient. Zwei Jahre später gibt’s von mir noch einen drauf: „Superior!“, würde der anspruchsvolle Hotelgast sagen.
Hallo Gerhard,
mittlerweile haben wir auch eine Kommentarfunktion für unsere Beiträge.
Schau doch einmal vorbei!
Viele Grüße!
Hallo Max,
das nenne ich eine gute Nachricht in schlechten Zeiten. Andere machen die Schotten dicht (O-Ton Jürgen Gosch / allein elfmal auf Sylt), und der HSK Lister Turm öffnet sie. Vorbeigeschaut habe ich bei euch seit einem Jahr regelmäßig. Entscheidend ist, dass sich auf einer Webseite nicht nur etwas tut, sondern der Inhalt – auf welche Weise auch immer – lesenswert ist.
Mit dem Kommentieren auf fremden Webseiten ist das jedoch so eine Sache. Die Schwellenangst ist groß. Sollte ich etwas Geistreiches zum Besten geben geneigt sein, werde ich mir eine Krawatte umbinden und in höflichem Deutsch meinen Beitrag zu einer lebendigen Schachszene leisten.
Viele Grüße
Gerhard
Otto – find‘ ich gut
Der SV Hellern hat mal wieder einen ausgezeichneten Beitrag veröffentlicht. Er stammt von Otto (wer ist das eigentlich?). Seine Gedanken decken sich mit meinen.
Die Webseiten der Landesverbände sind überwiegend schlecht bis ganz schlecht
Franz Jittenmeier (Schachticker) hat das gemacht, was ich auch einmal vorhatte: Er hat die Webseiten der Landesverbände beurteilt. Seine Schulnoten teile ich weitgehend. In einigen Fällen würde ich die Webseiten noch schlechter beurteilen. Zum Beispiel die der Hamburger. Jittenmeier hat ihnen die Note 4 gegeben. Mit einer 5 wären sie noch gut bedient. Die Software stammt bei einigen Verbänden offenbar aus der Internet-Steinzeit. Manche Webseiten grenzen an Körperverletzung. Das Auge liest mit! Niedersachsen schneidet mit der Note 3 recht gut ab. Das sehe ich auch so. Das neue Design, das am 20. Mai 2020 aufgespielt wurde, ist als Erfolg zu bewerten. Dennoch gibt es Luft nach oben.
Goldener Springer anno 2022
Die Berichterstattung aus Hellern ist vorbildlich wie eh und je. Bevor der Hahn kräht, haben die Mannen um Otto bereits einen ausführlichen Bericht über ihren klaren Sieg gegen den SK Ricklingen verfasst. Chapeau! Dass der zum Leidwesen meiner ehemaligen Mannschaftskameraden erfolgte, gehört zur traurigen Erwähnung meinerseits. Die Helleraner*innen ficht das nicht an. Die haben spontan ein Volksfest auf dem Osnabrücker Domhof veranstaltet. Dort ging es richtig rund. Guckt ihr hier.
Der goldene Springer verliert sein bestes Pferd
Otto alias Ortwin Thal geht in Rente. Im Anschluss an die 50-Jahr-Feier des SV Hellern hat er seinen Abschied verkündet. Ortwin kenne ich nicht persönlich, aber was er auf der Webseite seines Vereins im Laufe der Jahre geschrieben hat (502 Beiträge), ist erste Sahne. Der SV Hellern und damit der NSV verlieren damit einen herausragenden Erklärer unseres Hobbys.