Eintracht Braunschweig schlägt Hannover! (5:3)

Diese Schlagzeile ging bereits im Frühjahr durch die Presse. Gemeint ist hier aber nicht 96 – die spielen heuer auch im Schach in einer anderen Liga – nein, es hat uns Schachfreunde erwischt.

Gleich am ersten Spieltag war ein Duell zweier Oberliga-Absteiger angesetzt. Weder Braunschweig noch wir konnten auf alles Personal zugreifen. Wir spielten sogar einen „Grand ohne drei“. Spannung in einem ausgeglichenen Wettkampf. Dieser sah nach einer Stunde ziemlich gut für uns aus, schließlich bekam jeder seine Wohlfühlstellung – nur Arthur musste um Ausgleich kämpfen. Leider ging es hier nicht für alle in Richtung Sieg weiter. Nach dreieinhalb Stunden standen wir eher auf 2:6…

Im Einzelnen: Die beiden hinteren Bretter (Martin, bereits mit Mehrqualität und Günther) verloren den Faden und überließen das Mittelspiel ihrem Gegner, die das beide zum Gewinn nutzten. Arthurs Gegner entwurschtelte sich sehr geschickt und konnte im Endspiel noch einen zweiten Bauern gewinnen, Shakehands auch hier. Dem entgegen stand das Remis der beiden Altmeister Gerd Streich und Michael Cichy, erzielt in einem klassischen Damengambit mit Perspektive „dröges Endspiel ohne Angriffsmarken“. Die aufgerückten Spitzenbretter Tom und Uwe spielten muntere und dynamische Partien. Tom stellte die Weichen mit vorgerückten Bauern vor der Zeitkontrolle auf Sieg (der dauerte dann aber noch zwei weitere Stunden) – schöne Leistung! Uwe verpasste die Gelegenheiten des Zuschlagens leider – Angst vor gegnerischen Drohungen, so dass er sich ins Remis fügte. Beeindruckend war die Partieführung von Fernschachgroßmeister Manfred Nimtz, der unserem Bernd Nullkommanull Chancen einräumte, was immer Bernd auch kreativ versuchte. Auch in dieser Partie setzte sich die Partei mit Initiative durch – zwei Türme gegen zwei Damen wären zu verteidigen gewesen. Schließlich gelang in der Partie der beiden Youngster Dennie ein Geduldsieg. Nach schöner Stellung mit Bauerngewinn im Mittelspiel gelang dem Braunschweiger die Abwicklung in ein sehr remises Turmendspiel. Dies wurde jedoch mit knapper Zeit und vielen Zügen doch noch zum Stolperstein – Sieg für uns! Alles in allem können wir uns zwar beklagen, haben aber eine muntere Partie gespielt – was will man mehr?


http://www.nsv-online.de/ligen/nsv-1415/?r=&staffel=784

Die Lage der Liga… Am ersten Spieltag hat auch der dritte Absteiger Hameln eine Niederlage eingefahren. Die Landesliga zeigt in dieser Saison ein gutes Niveau! Die Aufstiegsfrage ist nicht prognostizierbar.

5 Gedanken zu „Eintracht Braunschweig schlägt Hannover! (5:3)“

  1. Als Käpt´n hat man natürlich doch noch Wünsche

    – „Grand mit acht“
    – 2 Mannschaftspunkte
    usf.

    Ziemlich konsequent wurde übrigens

    Iniative belohnt und
    schlechte Zeiteinteilung bestraft

    Hoffentlich Lessons learned 🙂

  2. Uwe, deiner glasklaren Analyse ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Ich möchte es dennoch aus der Seniorensicht tun. Das bin ich meinen jüngsten Erlebnissen schuldig. Die Helden von Bergen haben nämlich desaströs abgeschnitten. Fünf der acht Helden waren am Sonntag in der Landesliga im Einsatz. Die Bilanz 1:4 Punkte. Matias Jolowicz (gegen Berenbostel), Dieter Jentsch (gegen HSK Lister Turm 2) und Gerhard Kaiser (gegen Wolfenbüttel) mussten Niederlagen einstecken. Lediglich Christian Clemens und ich konnten remisieren. Eine unterirdische Ausbeute musste auch Stephan Buchal hinnehmen. In Bergen erzielte am 1. Brett für Bremen ein respektables Ergebnis. Anschließend saß er für Werder Bremen in Bilbao bei der Europäischen Clubmeisterschaft am 2. Brett. Auch wenn seine Gegner durchweg ein anderes Kaliber waren, entspricht ein kümmerliches Remis aus 6 Partien keinesfalls seiner Spielstärke.

    Sind wir Senioren also schlechter als unser Ruf? Eine Antwort gibt vielleicht die HAZ auf ihrer heutigen Titelseite. „Forscher behaupten: Zu langes Sitzen schadet dem Gehirn.“ Und empfehlen: „Einfach mal aufstehen!“ Wir haben es schon immer geahnt. Schachspielen ist nicht nur Kopfsache, sondern auch vom Hintern abhängig. Das sollte uns – unabhängig vom biologischen Alter – für die nächsten Mannschaftskämpfe zu denken geben. Dann klappt’s auch mit den Punkten.

    1. Tja, da sollte ich meinen Wünschen von obern noch SAUERSTOFF hinzufügen. Wer den Saal nicht verlassen hat, sollte gestern eigentlich während der Partie erstickt sein…

  3. Lustige Partie. Zwischendurch stand es schon mal +6.0 für den Tom, aber in Zeitnot sehenswert alles verspielt. Interessant wird die Stellung wieder ab dem 41. Zug von Schwarz. Während ich dachte, jetzt gewinn ich einfach, sagt einem die Blechdose, was für ein Dilettant man ist. Nicht mal 2 Damen reichen für den Sieg.

    1. Wenn man einen Gegner derart überspielt, wie es dir gelungen ist, Tom, wäre alles andere als ein Sieg eine bittere Niederlage gewesen. Im Nachhinein weißt du selbst, wo du die KO-Schläge ausgelassen hast. Da ich die entscheidende Phase live verfolgt habe, war ich über 34.Sd4xc6 statt bxc6 ein bisschen und über 37.b5-b6 statt 37.Tc3-h3 ziemlich schockiert. Danach konnte Schwarz im Trüben fischen, und es wäre ihm beinahe geglückt. Ein Kompliment hast du dir für die „lustige“ Partie allemal verdient.

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