Noch ein Spitzenspiel … diesmal gegen den Absteiger aus Hildesheim, der ebenso wie wir die vorherigen Runden gewonnen hatte. Trotz der schwierigen Verpflegungssituation am Startort 2 und einer erfolglosen Suche nach kostenfreien Parkplätzen in Hildesheim waren wir rechtzeitig am Spielort, wo unser Gegner alles aufgeboten hatte, was Rang und Namen hat.
Wir setzten auf unsere bewährten Kräfte. Nach kurzer Zeit nahm Tom ein Remisangebot an, ärgerte sich jedoch schon wenig später darüber. Es entwickelte sich an den anderen Brettern ein intensiver Kampf: Dennie hatte aktive Figuren, aber Bauernschwächen. Dieter musste sich des feindlichen Läuferpaars erwehren. Uwe und Gerhard gerieten schnell in schwierige Stellungen. Arthurs Gegner griff unter materiellen Opfern vehement an. Bernd gewann eine Figur. Ich konnte die leichte Initiative meines Gegners neutralisieren und nahm in symmetrischer Stellung das Remis – 1:1.
Kurz vor der Zeitkontrolle gewannen wir 2 kritische Partien, denn Arthur schlug den Angriff ab und an Brett 1 verlor unser Gegner bei knapper Zeit den Faden, so dass Dennie seine gewohnte Nervenstärke zeigen konnte (Dennie hat jetzt 4/4 ganz vorne – das heimliche Training zahlt sich aus). 3:1. Allerdings musste Gerhard aufgeben, weil sein Gegner in ein Bauernspiel mit Mehrbauern abwickeln konnte. 3:2.
Dieter konnte seine Position jedoch zubetonieren und das Remis sichern, während Bernd das Endspiel sicher nach Hause brachte. Der Kampf war gewonnen – 4,5:2,5. Etwas ratlos lässt mich die verbleibende Partie zurück. Uwe konnte zunächst das Geschehen drehen, verpasste aber einige aussichtsreiche Fortsetzungen und musste am Ende dann doch aufgeben.
So gehen wir mit einem 4,5:3,5 und als Herbstmeister in die „Winterpause“. Noch ein kleiner Vorschlag für alle, die auf ihrem Wunschzettel noch einen Platz frei haben: „100 Endgames You Must Know“ von Jesus de la Villa.
Ich hoffe, Martin´s Endspieltipp ist nicht auf meine Partie gemünzt. KSS-KBBB wird wohl kaum dabei sein.
Ich hatte gegen Bernhard Hoffmann ein Drama in SIEBEN Akten zu spielen. Seht selbst:
Zug00(W)
Die Welt ist noch in Ordnung, die Posi vermutlich ausgeglichen 🙂
Zug 30(S)
Glück gehabt: Erst bin ich überspielt worden. Nun habe ich eine Mehrfigur, denn der Lh2 bringt nur noch einen Bauern (auf f4) 😀
Zug 38(S)
Takes? (g1) oder Tausch? (Th8)
Mit Turm auf c8 kann es immer mal ungemütlich werden. Der Lg1 bleibt ein Großbauer, also Tausch!
Zug 43(S), weit in Stunde 5
Wie abwickeln und Druck aufbauen?
Der Textzug Lb4 ist gut!
Zug 47(S)
Zu viele gute Ideen sind Bedenkzeitfresser
Sd3! ist easiest, da der Läufer verloren geht – so der eiskalte Rechenknecht
Sxf3 ist interessant und sehr langzügig
Sa6 der nichts verderbende Textzug
Zug 51(S)
Sce6 und dann Kc7 bedeutet Aushungern bei Zugzwang. Ein ästhetischer, schöner und übersehener Plan anstelle des aktiven Textzugs a5.
Sxc6 und dann Kxd7 wäre übrigens auch eine profane Idee gewesen
Zug 53(W)
Meine „perfide“ und „sichere“ Idee war es, den a-Bauern zu behalten und unschlagbar über a4 bis a1 promovieren zu lassen. Der schwarze König ist außerhalb des Quadrats, alles gut also…
…bis auf den Lösungszug – WELCHEN? und WARUM?
Jetzt bist DU dran!
Na, jedenfalls wurde aus dem Sieg für mich eine Nullnummer. „Die Mannschaft ist der Star“ muss nun als Trostpflaster herhalten. Doch wie sagte heute Mittag mein Kollege Hauke: „Uwe, Du hast gestern hoffentlich gelernt, Dich NICHT zu ärgern. Das Leben ist zu schön!“
Ganz so einfach ist meine Welt nicht, ich war nach gut 6 vollen Stunden Spielzeit körperlich völlig erledigt.
Aber na klar tanze ich am Freitag Abend beim Weihnachtsblitzen wieder auf den Brettern…
Vielleicht auch mit DIR? bzw. gegen DICH?
Tja, Torsten. Nachts um vier sind alle Stellungen grau, und Fritz weiß noch nicht von allein, dass Weiß am Zug die Aufgabe lösen muss…
Dennoch sind Deine Fritz-Ideen nicht gar so falsch 😉
*gääähn – langweilig!
Mit ´nem Compi im Hirn hätte ich Lxb3 na klar auch gesehen. In der Tat ist das Motiv, dass der weiße König zwar außerhalb des Quadrats ist, mich aber matt setzt.
Mein neuronales Netz hat mich – fatal error – im Stich und im Irrglauben eines total sicheren Plans gelassen.
So ist das Leben eines Schachspielers. Im Dschungel der Entscheidungen fast(!) alles richtig gemacht, aber dennoch verloren. Ich verweise erneut auf das Interview im Zeit-Blog.
Zu Weihnachten bekomme ich bestimmt einen Ausdruck der Landesligatabelle geschenkt und wünsche auch Euch allen
FROHE WEIHNACHTEN!!!