Diesmal „nur“ Martin: Endlich konnte unsere Dritte mal an den Start gehen, ohne gleich mehrere Stammkräfte an die Erste oder Zweite abzugeben und ohne Ersatz aus der Vierten zu benötigen. Brauchbare Voraussetzungen also. Beim letzten Aufeinandertreffen mit dem SK Stolzenau ein paar Jahre zuvor, noch in der Bezirksklasse, hatten wir eine knappe Niederlage kassiert.
Doch dann das: Um 11 Uhr war an Brett 4 schon alles vorbei. Für Partien mit Willi Kwiotek eigentlich nichts ungewöhnliches, man darf ihm eine gewisse Tendenz zum frühen Remis nachsagen. Bloß war von Willi heute weit und breit nichts zu sehen… Warum: Weiß man nicht. In zwei Wochen ist er hoffentlich gesund und munter wieder dabei.
Kaum war das Minus auf der Spielberichtskarte eingetragen, musste für den Nebentisch eine Null hinzugefügt werden. Für Peter Moje stand heute die Fahrzeit zwischen Wohnort und Spiellokal in einem sehr ungünstigen Verhältnis zur Spielzeit. Dem Hörensagen nach ging er aus einer taktischen Abwicklung mit einer Figur weniger hervor.
Gegen 12 Uhr war aus dem 0:2 ein 1,5:3,5 geworden. Ich fand an Brett 1 in einer langweiligen Abtauschvariante keine bessere Alternative, als mich auf eine Zugwiederholung einzulassen, woraufhin Kritiker einwarfen, bei einer Partie Bergmann gegen Bergmeier sei auch nichts anderes zu erwarten gewesen… Man hat es eben nicht leicht mit einem Berg im Namen. Jedenfalls: Bei André an Brett 3 war nach der Eröffnungsphase ebenso schnell die Luft raus und die Punkteteilung besiegelt. Bei Freddy an Brett 2 wurde dem Publikum deutlich mehr geboten, doch schnell verzog sich der Pulverdampf und der Blick fiel auf ein festgefahrenes Turm+Springer- gegen Turm+Läufer-Endspiel – das dritte Remis.
Also mussten Ulrich, Hermann und Bernd an den Brettern 6 bis 8 den Karren aus dem Dreck ziehen. Und man mochte es kaum glauben, bei allen drei zeichneten sich im Verlauf der dritten Stunde reelle Gewinnchancen ab! Ulrich hatte an Brett 6 nach eher verkorkster Eröffnung einen Bauernangriff am Königsflügel gestartet, der bedrohliche Ausmaße annahm. Schließlich war der Stolzenauer gezwungen, eine Figur gegen zwei Bauern zu opfern, um Mattdrohungen zu parieren. Und auch an Brett 7 gab es freundlicherweise ein paar Geschenke für uns: In gewohnt turbulenter Stellung nahm Hermann zunächst eine Qualität mit, aus der nach einem weiteren taktischen Fehler ein ganzer Turm wurde. Zwar versäumte es Hermann, mit ein paar weiteren kraftvollen Zügen die sofortige Aufgabe zu erzwingen, sorgte aber dennoch ungefährdet für einen wichtigen vollen Punkt, nachdem sein Gegner in immer noch klar verlorener Stellung die Zeit überschritten hatte.
An Brett 8 versuchte der Stolzenauer, Löcher am Königsflügel mit einem zweifelhaften Bauernopfer zu stopfen. Bernd gelang es im weiteren Verlauf, seinem Freibauer auf f6 noch einen Begleiter auf g5 zur Seite zu stellen und die beiden in Bewegung zu setzen – unser zweiter Sieg und der Ausgleich zum 3,5:3,5.
Jetzt hätte Ulrich nur noch seine Mehrfigur verwerten müssen, und wir hätten einen lange Zeit nicht für möglich gehaltenen Sieg eingefahren. Hätte, hätte! Leider wollte aber unserem gesundheitlich angeschlagenen Mannschaftsführer nicht einfallen, wie dies zu bewerkstelligen war, sodass er schließlich ins Remis einwilligte. Zur Vermeidung weiterer Schmerzen sollte er die Partie besser nicht analysieren…
Ungeachtet des kleinen Malheurs können wir mit einem 4:4 in Unterzahl gegen ebenbürtige Stolzenauer vollauf zufrieden sein. Mit nunmehr 6 Mannschaftspunkten ist SFH3 dem Saisonziel Klassenerhalt wieder einen Schritt näher gekommen!